WOLFGANG AMADEUS  MOZART - aus "Don Giovanni"

WOLFGANG AMADEUS  MOZART
Don Giovanni

O- ihr Mädchen, zur Liebe geboren
Duett Zerlina-Masetto und Bauernchor

Reich mir die  Hand,   mein Leben
Duettino Zerlina-Don Giovanni

Feinsliebchen, komm an's Fenster
Canzonetta  des Don Giovanni

Schöne  Donna!  Dies' genaue Register
Arie des Leporello

Erika Köth, Sopran
Hermann Prey, Bariton
Thomas Stewart, Karl  Kohn, Baß
Chor der Städtischen Oper Berlin
Großes Opernorchester
Dirigent:   Hans   Zanotelli


Don Giovanni:
Reich  mir die Hand,  mein Leben,
Komm auf mein Schloß  mit mir.
Kannst du  noch widerstreben?
Es ist nicht weit von  hier.
Zerlina:
Ach, soll ich es wohl wagen?
Mein  Herz, o sag' es mir.
Ich fühle froh dich schlagen,
Und stehe zitternd  hier.
Don  Giovanni: •
Laß nicht umsonst mich werben.
Zerlina:
Masetto würde sterben.
Don Giovanni:
Glück soll dich stets umgeben.
Zerlina:
Kaum kann  ich widerstreben.
Don Giovanni:
Komm, oh  komm!
Reich   mir die Hand,   mein  Leben,
Zerlina:
Ach,   soll   ich  wohl   es wagen?
Don Giovanni:
Komm auf mein Schloß  mit mir.
Zerlina:
Mein Herz o sag' es mir . . ,
Don Giovanni:
Es ist nicht weit von hier.
Zerlina:
. . . ach zitternd steh' ich  hier.
Don Giovanni:
Laß mich umsonst nicht werben.'
Glück soll dich stets umgeben.
Zerlina:
Masetto würde sterben.
Kaum  kann ich widerstreben.
Don Giovanni:
Oh komm, oh komm!
Zerlina: Wohlan!
Beide:
So dein zu sein auf ewig.
Wie glücklich, o wie selig,
Wie selig werd   ich  sein!
Don Giovanni: Oh komm!
Zerlina: Wohlan! Ich komm!
Don  Giovanni: Oh komm!
Beide:
Komm,   laß uns glücklich sein!
Komm,  laß uns selig sein!


Leporello:
Schöne Donna! Dies'
genaue Register,
Es enthält seine Liebesaffären;
Der Verfasser des Werk's
steht vor Ihnen,
Wenn's gefällig,
so  laufen wir's durch.
In  Italien sechshundertundvierzig.
Hier in  Deutschland
zweihundertunddreißig,
Hundert in Frankreich
und  neunzig
in  Persien,
Aber in Spanien, ja in Spanien
schon tausendunddrei!
Hier ein schmuckes Bauernmädchen,
Dort die Schönste aus dem Städtchen,
Kammerzofen,  Baronessen,
Hochgeborene Prinzessen,
Mädchen   sind's von  jedem   Stande
Jeder Gattung und  Gestalt,
Schön  und  häßlich,
jung  und alt.
Bei  Blondinen  preist er vor allem
Holde Anmut und sanftes Wesen,
Bei  Brünette feste Treue,
Bei  den Blassen süßes Schmachten,
Volle sucht er für den Winter,
Für den Sommer schlanke Kinder.
Große liebt er gravitätisch,
Ernst und vornehm  majestätisch.
Doch die Kleine, ja, die Kleine,
die sei possierlich,
Die sei manierlich,
sei fein und zierlich.
Daß dies Büchlein Stoff erhalte.
Schwärmt er manchmal
auch selbst für Alte.
Doch wofür er immer glühte,
Ist der Jugend  erste Blüte.
Da's ihm gleich  ist,
ob sie bleich ist.
Ob sie bettelt oder reich  ist.
Kehrt er Weiber jeder Sorte.
Nun,  Ihr wißt ja, wie's da geht.
Doch wozu noch all  die Worte?
Kennt ja selbst ihn ganz genau!