Willie Nelson - 20 of the Best

Willie Nelson - 20 of the Best

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Willie Nelson - 20 of the Best

Funny How Time Slips Away

Night Life

My Own Peculiar Way

Hello Walls

Mr Record Man

Family Bible

To Make a Long Story Short

Good Times

She´s Still Gone

Little Things

Pretty Paper

Bloody Mary Morning

What Can You Do to Me Now

December Day

Yesterday´s Wine

Me and Paul

Good Hearted Woman

She Not for You

It Should Be Easier Now

Phases and Stages

Willie Nelson ist seit Mitte der 70er Jahre einer der ganz Großen der Countrymusik. Seine Lieder sind typische „sad songs", Melodien voller melancholischer und zugleich packender Wendungen, Geschichten, die von Abschied und Verlust, männlicher Einsamkeit und Sehnsucht nach Liebesgeborgenheit erzählen, die Wehmut und Reue bekunden, aber niemals Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit verbreiten. Nelson brauchte zwei Jahrzehnte, um. das zu werden was er heute ist Er wurde 1933 in Fort Worth geboren und wuchs bei den Großeltern in Abbott auf. Schon mit zehn Jahren beherrschte er hinreichend Gitarre und spielte in einer jener Polka—Kapellen mit, die sich unter Texanern böhmischer Herkunft bis in die Gegenwart gehalten haben. Nach kurzem Dienst bei der Air Force Anfang der 50er Jahre ging er Gelegenheitsjobs nach, dann als DJ zu einem Sender seiner Geburtsstadt. Nachts machte er in Kneipen Musik und begann Lieder zu schreiben, darunter NIGHT LIFE und FAMILY BIBLE, heute zwei Standards der Country-Musik. Ray Price, zu der Zeit einer der Stars der Grand Ole Opry, verhalf NIGHT LIFE zum Erfolg, was Nelson 1959 veranlaßte, sein Glück in Nashville m versuchen. Er wurde Bassist in Price' Band und verfaßte weiter Lieder, mit denen andre Hits erzielten, Billy Walker mit FUNNY HOW TIME SLIPS AWAY, Faron Young mit HELLO WALLS, Patsy Cline mit CRAZY.
Schließlich stellte er sich auf eigne Beine und sang seine Lieder selbst. Bei Liberty nahm er sie erstmals auf Platte auf, und TOUCH ME gelangte 1962 in die Top 10 der Country-Charts. Doch das Westküstenlabel Liberty war zwar auf vielen Gebieten beschlagen, nur nicht auf dem der Countrymusik. Nelson erfreute sich zunehmender Wertschätzung als Autor, als Sänger konnte er sich nicht durchsetzen. Um daran etwas zu ändern, wechselte er die Firma und ging 1964 zu RCA. RCA war nicht allein ein promotionstarker Konzern, vor allem bestimmte Chet Atkins, Leiter von RCAs Country-Resort und einer der bedeutendsten Gitarristen seines Genres, seit Anfang der 60er Jahre den musikalischen Trend der Country-Musik mit seinem berühmt-berüchtigten „Nashville-Sound". Dabei handelte es sich, vereinfacht gesagt, um eine leicht jazzige Spielweise, aber von Arrangements, die zwecks Crossover in den Popmarkt durch jaulende Hintergrundchöre und zuckersüße Streichersätze aufgebläht wurden.
An dieser Stelle muß sogleich etwas zu der hier vorgelegten Platte erklärt werden. Sie enthält eine repräsentative Auswahl von Nelsons FICA-Aufnahmen aus den Jahren 1965 bis 1971, und von den erwähnten Merkmalen des „Nashville-Sounds" ist bis auf die vier Titel TO MAKEA LONG STORYSHORT, PRETTY PAPER, WHAT CAN YOU DO TO ME NOW und SHE'S NOT FOR YOU nichts zu hören. Aber man weiß doch, daß Nelson aus Enttäuschung über seine Zusammenarbeit mit RCA und aus Verbitterung über das Country-Establishment, der „Riesenmaschine'', wie er sagte, Nashville 1972 den Rücken kehrte. Wie reimt sich das zusammen, offeriert die Platte vielleicht einen untypischen, überholten Willie Nelson? Mit aller Entschiedenheit muß das verneint werden. Die Gründe, weshalb Nelson auch bei RCA noch immer nicht der Durchbruch zur Spitze schaffte, sind etwas verwickelter und keinesfalls darin zu finden, daß er eine Musik machen mußte, die ihm gegen die künstlerische Natur ging, die seine Lieder verdarb, seine sängerische Eigenart aushöhlte. Nelson machte -bis auf geringfügige Ausnahmen - seine Musik, machte sie so, wie sie seiner Meinung zu klingen hatte, mit kleiner, authentischer, durchhörbarer Besetzung, wozu die hemmungslos schluchzende Steel Guitar und das Kneipenpiano absolut gehören. Auch seine vom schwarzen Blues abgenommene Gesangsstilistik, also die völlig freie, spontane Art, zu intonieren, Tonhöhen zu umspielen und zu brechen, Töne zu verschleifen, mit Zwischentönen von einem zum andern zu gleiten, Tonfarben zu wechseln sowie gegen den Beat zu phrasieren, erfuhr keinerlei Beeinträchtigung. Nelsons Erfolg stand etwas anderes im Weg: die Erwartungshaltung konservativer Hörer. An Country-Pop gewohnt, vermochten sie seinem Gesang – nicht seinen Liedern - nichts abzugewinnen, weil er keiner der beiden Vokaltraditionen von Country-Musik, weder dem näselnden Singsang noch dem Schönklang von Opernqualität, entsprach.
Und genau das änderte Nelson 1972, als er mit RCA und Nashville brach, nach Texas zurückkehrte und der Countrymusik ein neues, ein jüngeres, ein durch die Schule der Rockmusik gegangenes Publikum gewann, freilich einer geistig vertieften, künstlerisch entschlackten Countrymusik. Hatte sich die Rockmusik seit BYRDS, THE BAND und Dylans LP NASHVILLE SKYLINE, seit BUFFALO SPRINGFIELD, POCO und NITTY GRITTY DIRT BAND immer energischer auf die Countrymusik zubewegt, so ging ihr Nelson, durch Jeans, Turnschuhe, Bart und schulterlanges, zum Zopf gebundenes Haupthaar als Mitglied der jugendlichen Gegen-Kultur ausgewiesen, jetzt von Seiten der Countrymusik entgegen. Mit weiteren aus dem Nashville-Korsett ausbrechenden „Outtaws" wie Waylon Jennings und Kris Kristofferson startet er in Austin ein jährliches Festival, dessen Ausstrahlungskraft mit dem Begriff „Country-Woodstock" genau erfaßt war. Daß in diesem neuen ästhetischen Rahmen Nelsons außergewöhnlicher Rang als Stilist sofort erkannt und gewürdigt wurde, kaum daß seine Platten erschienen, zuerst bei Atlantic (SHOTGUN WILLIE), dann bei Columbia (RED HEADED STRANGER, THE SOUND JN YOURMIND), versteht sich von selbst. In kürzester Zeit rückte Nelson nun zum Superstar auf, der seine eignen Maßstäbe setzte, der alle Lieder singen durfte, die er wollte, ob eigne oder die von Kristofferson, ob Rocksongs (ALWAYS ON MY MIND), Gospellieder (TROUBLEMAKER) oder alte Broadway-Schlager (STARDUST), ob allein oder mit andern, ob mit Waylon Jennings (WAYLON & WILLIE) oder mit Julio Iglesias (TO ALL THE GIRLS l'VE LOVED BEFORE), ob in einem Film (HONEY-SUCKLE ROSE) oder um Instrumentalsolisten herauszustellen (ON THE ROAD, ME AND PAUL), ob als Crossoversingle (BLUEEYES CRYIN' IN THE RAIN) oder als Konzeptalbum (PHASES & STAGES). Er durfte das, weil er, der in jedem zweiten Lied von Untreue in Liebesdingen zu berichten weiß, seiner Musik die Treue gehalten hatte.
Wolfgang Tilgner(1988)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 363
ProduktnameWillie Nelson - 20 of the Best
Preis17,90 €
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InterpretWillie Nelson
Name - Titel20 of the Best
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1988
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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