Engelbert - Träumen Mit Engelbert

Träumen Mit Engelbert

Please Relaese Me

Torero

The Power of Love

The Last Waltz

The Spanish Night is Over

There Goes My Everything

Portofino

After the Lovin´

What Are You Waiting for

Follow My Heartbeat

Dream of Me

Goodbye Maria

My Heart

Love Life

Then You Walked Into My Life

PLEASE RELEASE ME-Bitte laß mich frei. Eine ganze Frauengeneration schmilzt dahin, wenn Engelbert mit viel Gefühl und Stimme diesen Titel singt. Den Song, der eine Weltkarriere begründete, der 1967 das „PENNY LANE" der Beatles vom Platz eins der Bestsellerlisten drängte, der 56 Wochen lang in den Charts war und bis heute 13 Millionen mal auf Platte gepreßt wurde. PLEASE RELEASE ME - das Publikum ließ ihn nicht mehr frei seit dieser Zeit, wollte mehr Schmusetitel von ihrem neuen Star und bekam sie. „THE LAST WALTZ", „A MAN WITHOUT LOVE", „THE SPANISH NIGHT IS OVER" begeisterten nicht nur die weibliche Welt und zählen heute schon zu den Evergreens der Unterhaltungsmusik. Engelbert, der schöne Mann mit dem Schmalz in der Stimme, dem schmachtenden Blick und dem dunklen Bärtchen, den amerikanische Frauen unter die fünf Männer mit dem meisten Sex-Appeal wählten — ein Idol vergangener Generationen? Beileibe nicht. Der „KING OF RO-MANCE" verstand es, über zwei Jahrzehnte ganz oben zu bleiben, setzt mit seinem Manager Jack White heute auf zeitgemäße Pop-Musikklänge, spielt in ausverkauften Hallen und verzeichnet nach wir vor große Schallplattenerfolge. In über 250 Klubs verehren inzwischen weltweit die Fans ihren Engelbert, dem ein Leben in Glanz und Glimmer nicht an der Wiege gesungen wurde. Als neuntes von zehn Kindern kam Arnold George Dorsay am 2. Mai 1936 im indischen Madras zur Welt. Die Mutter war Deutsche, der Vater Brite. Schon kurze Zeit später zog die Familie nach England, Arnold lernte Saxophon und nahm an einem Gesangswettbewerb teil, doch ansonsten unterschied sich sein Leben kaum von dem anderer Arbeiterkinder in Leicester. Er schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, mußte Militärdienst bei der britischen Rheinarmee leisten. Auch danach bekam er keinen festen Job, mußte in manchen Monaten von der spärlichen Sozialhilfe leben. In dieser Zeit begann seine Gesangskarriere: Mit Auftritten in kleinen Klubs verdiente er sich ein paar Pfund nebenbei, fällt auf. Und nutzte die Chance, die sich ihm dadurch bot. Als 1967 in einer Fernsehshow ein Künstler ausfiel, sprang er kurzerhand ein. Engelbert kam, sang und siegte — mit der Country-Ballade „RELEASE ME". Ein Hit war geboren, und mit ihm ein neuer Show-Star. 1968 bereits bekam Engelbert sein erstes Las-Vegas-Entertainment und ist seitdem aus den großen Nobelhotels nicht mehr wegzudenken. Noch heute gibt „ENGELBERT-SUPERSTAR" jährlich bis zu 200 Konzerte in den USA-Vergnügungszentren, wie Las Vegas, Atlantic City, Lake Tahoe, Reno oder auf Tourneen rund um die Welt. In TV-Serien spielt er hochbezahlte Rollen und ist in großen Fernsehshows ein umjubelter Gast. Privat versteckt sich der Entertainer gern hinter Sonnenbrille, lässigen Jeans-Sachen und seinem bürgerlichen Namen A. G. Dorsay. Er versucht den Eindruck zu erwecken, daß Geld für ihn nicht das Wichtigste sei. Das allerdings sagt sich leicht als Multimillionär, der den „PINK PALACE" der ehemaligen Hollywood-Diva Jayne Mansfield in Los Angeles und die ehemalige Suite von Elvis Presley im Vegas-Hilton-Hotel bewohnt und der diverse Luxus-Karossen vom Rolls Royce bis zum überlangen Cadillac sein eigen nennt. . . Millionen Frauen lieben ihn, doch mit einer ist Engelbert seit 31 Jahren verheiratet. Ehefrau Pat lebt mit den Kindern Louise, Jason, Scott und Bradley in England und sieht ihren Angetrauten sicher öfter im Fernsehen als daheim. Ein besonders inniges Verhältnis hat Engelbert stets mit seinen Eltern verbunden. Das Schicksal anderer Menschen scheint dem Showstar generell nicht gleichgültig zu sein. Ansehnliche Beträge überweist er beispielsweise regelmäßig an karitative Organisationen, wie das Rote Kreuz, medizinische Forschungseinrichtungen oder einer Stiftung zur Verhütung von Kindesmißhandlungen.
Zwanzig Jahre an der Spitze des Show-Geschäfts, das ist kein Geschenk. Zwar blieb Engelbert seinem Schmusesound die Jahre über treu, doch präsentiert er ihn jetzt im modernen Musik-Gewand und im Rahmen einer perfekten Show. Musiker, Sängerinnen und Tänzerinnen sorgen für den attraktiven Background, vor dem der Star selbst temperamentvoll agiert (Wasserski, Golf und Karate halten ihn fit, er trägt den schwarzen Gürtel). Ein Einsatz, der sich lohnt: Gagen von bis zu einer Million Mark pro Woche ist der 5 3 jährige so manchem Veranstalter wert.
Ein Ende der Engelbert-Karriere ist nicht abzusehen. Mit der Platte „IN LIEBE" erreichte der von den Kritikern schon so oft totgesagte im vergangenen Jahr wieder die Spitze in den Verkaufslisten — allein in der BRD wurden innerhalb von acht Wochen eine halbe Million Exemplare der LP abgesetzt. Womit weltweit die Zahl der Engelbert-Tonträger auf über 100 Millionen stieg. Und wer sagt, daß nicht auch kommende Generationen dahinschmelzen, wenn „PLEASE RELEASE ME" sich in ihre Ohren schmeichelt . . . PETRA BRANDT-HAASE (1990)