The Temptations

Was die fünf farbigen Solisten als Sänger (und Showleute) zu bieten haben das gehört seit Anfang der 60er Jahre zur stilprägenden Spitzen-Masse
The Temptations - das ist Soul. Funk. Gospel und Pop im typischen Detroit-Sound, gemixt In den Studios von Motown Der Reiz des Besonderen ergibt sich aus dem Zusammentreffen gesanglicher Urwüchsgkeit - typisch dafür das von negerischer Folklore durchdrungene „Ways of Grown Up MaN“- und arrangemenstechnischer Raffinements Melodisch und harmonisch originelle, alle register der fünf Stimmen ausnutzenden Soli und Gegensätze lassen selbst die einfacher strukturierten Songs zu hörenswerten Erlebnissen werden. Kultivierter Einsatz von Bläsern, Streichern und diversen Zusatzinstrumenten sowie eine elektronische Mischtechnik, die verschiedenen Aufnahmespuren zu einem kompakter Klang egalsiert (Jon Landau), sind weitere Merkmele des Motown- Sils, dessen Gebrauchswert für Diskotheken erwiesen ist
Die ausgewählten Aufnahmen sind von den Elementen variabel aufgefaßter Soulmusik („Cloud nine', „Sweet Gypsy Jane“, „Lat Your Hair down“) das Funk-Stils („Up The Creek“, „Sweetness in the dark“), aber auch von Mischforman der Gospel- und Popmusik geprägt („What You Need Most“, „Happpy people“). Eine Ausnahme bildet „Mary Ann“Hier werden Strukturen zeitgtgenössischer Sinfonik eingesetzt, um Emotionen der Besinnung und Ruhe zu schaffen. Studio- Aufnahmen führten Otis und Paul Williams, Eddie Kendricks, Melvin Franklin und David Ruffin Ende der 50er Jahre zusammen. Die Gruppe nannte sich damals The Primes; das „weibliche Motown-Pendant“ waren The Primettes. aus denen später die berühmte Gesangsformation The Supremes hervorging. Ab 1962 wurden die fünf farbigen Gesangssolisten auf Schallplatten als The Temptations propagiert Anfänglich waren es insbesondere die rhythmisch akzentuierten Songs von Smokey Robinson, die. experimentierfreudig produziert, die Temps rasch bekannt werden ließen. Ihr intensiver. durch hohe Perfektion gekennzeichneter Gesangsstil fand rasch Internationale Anerkennung. Das Auswechseln einiger Mitglieder - man spricht von finanziellen Zwistigkeiten mit dem Motown - Konzern -brachte Schwierigkeiten mit sich. Dem Autoren- und Produzententeam Norman Whitfield und Barrett Strang war es dann zu verdanken. daß die Erfolgskette erfolgreich weitergeführt werden konntet Mit „Cloud Nlne' beginnend, wurden einengende Song-Schemata, im Ablauf, in der Lange, in der Instrumentation, vor allem aber thematisch überwunden. Es erschienen Titel, mit denen die sozialen Forderungen der Farbigen und Problemkreise wie „War" (Krieg) gestaltet wurden.
Eine Zeitlang schien es dann, als würden bombastische Arrangements-Zutaten die Stimmen der Temps zudecken, doch Ihre besten Aufnahmen-auch aus Jüngster Vergangen¬heit - zeigen, daß ihre Stimmen nach wie vor des dominierende und ausdrucksstärkste „Instrument“ geblieben sind.

Und das sind die heutigen Mitglieder der Temps:

Melvin Franklin (Baß).
Er wurde am 12. Oktober 1942 in Mobile, Alabama, geboren, wuchs in Detroit auf und studierte an der Wayne State University. Mit 14 Jahren produzierte er seine erste Single-Platte.

Damon Harris (1. Tenor) wurde am 3. Juli 1950 in Baltimore geboren. Er sang in Gospel-Chören und wirkte in lokalen Gruppen mit (u.a. bei The Vandals). Nach Abschluß der Hochschule widmete er sich beruflich dem Gesang. Aue 300 Bewerbern wurde er 1971 als Nachfolger für Eddie Kendricks ausgewählt.
Richard Street (Tenor) wurde am 5. Oktober 1942 in Detroit geboren. Er begann bei Motown als Songschreiber und Produzent der Gruppen Contours, Velvelettes u.a. Als Mitglied der Gruppe Monitors ging er mit Smokey Robinson und den Miracles auf Tournee. Nachdem er bereits mehrfach Paul Williams in Krankheitsfällen vertreten hatte, lag es nahe, daß er 1971 dessen Stelle übernahm.

Otis MWiams (2. Tenor und Bariton) wurde in Texarkana. Texas, geboren. Er gilt als der Gründer der Temps. 1956 schloß er sich mit Melvin Frankin zusammen; 1967 kam Richard Street hinzu und es wurde de Gruppe The Questions gebildet; spätere Williams-Gesangsgruppen waren Begants und schließlich The Primas, aus denen The Tamptations hervorgingen.

Dennis Edwards (Bariton) kommt aus Birmingam, Alabama. Er war Mtglied der Gruppe The Fireworks. Bei einem Club-Auftritt in Detroit wurde er für die Gruppe Contours gewonnen. 1968 •kam er für David Ruffin zu den Temps.
H P. Hofmann (1978)