Radio DDR-Jugendchor - Unser Leben Im Lied -12 - Heut Ist Ein Wunderschöner Tag - Lieder Und Kantaten Von Siegfried Köhler

Radio DDR-Jugendchor - Unser Leben Im Lied -12 - Heut Ist Ein Wunderschöner Tag - Lieder Und Kantaten Von Siegfried Köhler

Heut ist ein wunderschöner Tag Lieder und Kantaten von Siegfried Köhler
(12. Platte „Unser Leben im Lied")
A-SEITE
HEUT IST EIN WUNDERSCHÖNER TAG
Text: Siegfried Köhler

FRÜHLINGSLIED  (1949)
Text: Siegfried Köhler
Radio DDR-Jugendchor Instrumentalgruppe

LENZMORGEN (1958)
Text: Otto Rudolph
Elisabeth Breul, Sopran
Gerda Schriever, Alt
Hans-Joachim Rotzsch, Tenor
Rudolf Riemer, Bariton
Instrumentalgruppe

DER JUNGE TAG (1949)
Text: Siegfried Köhler
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

TAG UND TRAUM (1951)
Text:  Siegfried   Köhler
Elisabeth Breul, Sopran
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

HERBSTLIED (1949)
Text: Siegfried Köhler
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

BIN AM ALASAN GEGANGEN (1965)
Text:   Nikolai Tichonow (1935)
Elisabeth   Breul, Sopran
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

ABENDLIED (1949)
Text: Siegfried  Köhler

SCHNEELIED (1959)
Text: Hildegard Maria Rauchfuß
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

ZUM NEUEN JAHRE GLÜCK UND HEIL (1954)
Nach einer Dichtung  von Johann Wolfgang Goethe
Radio DDR-Jugend- und Kinderchor
Instrumentalgruppe

B-SEITE
HÖHER, SCHNELLER, WEITER
(aus der Sportkantate  „Greif zu den Sternen, Kind der Zeit")
Text: Max Zimmering
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

LIED DER JUGEND - Kantate (1957)
Text: Louis Fürnberg
VEB Breitkopf und Härtel Nr. 3567

Früh am Morgen
Text 2. und 3. Strophe: G. Reidock
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

Alle Märchen werden wahr
2 Gesangssolisten des Radio DDR-Jugendchores
Radio DDR-Jugend- und Kinderchor
Instrumentalgruppe

Die Jungen sitzen im Zuge
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

Laßt euch nicht halten
Radio DDR-Jugendchor

Die Äcker sollen dampfen
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

Seht, das Brot ist euch bereitet
Gerda Schriever, Alt
Radio DDR-Jugend- und Kinderchor

Dunkel war's, die Welt war kalt
Radio DDR-Jugendchor

DEUTSCHES WIEGENLIED (1956)
Text: Wera Skupin
Elisabeth Breul, Sopran
Instrumentalgruppe

DU, MEINE REPUBLIK (1961)
Text: Cläre M. Jung
Rudolf Riemer, Bariton
Radio DDR-Jugendchor
Instrumentalgruppe

BESINNUNG UND AUFBRUCH
Kantate nach Dichtungen von Johann Wolfgang  Goethe (1955 1963)
VEB Edition Peters/Collection Litolff Nr. 5396

Kophtisches Lied
Radio DDR-Jugend- und Kinderchor
Instrumentalgruppe Intermezzo
Instrumentalgruppe

Turmwächterlied
Hans-Joachim Rotzsch, Tenor
Instrumentalgruppe

Spruch
Radio DDR-Jugend- und Kinderchor
Instrumentalgruppe

Mahnung - Heute und morgen
Hans-Joachim Rotzsch, Tenor
Radio DDR-Jugend- und Kinderchor
Instrumentalgruppe
Leitung: Dr. Hans Sandig



SIEGFRIED KÖHLER
Geb. 2. 3. 1927 in Meißen. Studium in Dresden (Hochschule für Musik) und Leipzig (Universität) 1946—1952 : Komposition, Musikwissenschaft. Kunstgeschichte. Langjährige Tätigkeit als Chorleiter. 1955 Promotion. Kompositionen: eine Oper. Oratorium ..Reich des Mensdien" (J. R. Becher, Sinfonie der Jugend. Orchesterwerke, Kantaten, Chor- und Klaviermusik, Lieder. „Köhler bemüht sich in seinem kompositorischen Schaffen um eine klare, vom Primat der Melodik bestimmte, volksverbundene Musiksprache. Seine Musik ist übersichtlich in der Form, weitgehend dem Liedhaften verbunden, berücksichtigt die Hörgewohnheiten des Publikums und sucht sie zugleich bildend zu beeinflussen. Köhlers Lieder sind weit verbreitet." Horst Seeger. Musiklexikon (1966)
Ein Tag in seinem Auf und Ab, vom Morgen bis zur Nacht, ein Jahr in seinem Werden und Vergehen, das alles klingt in den Liedern an, die auf dieser Schallplatte vereinigt sind. Ihre Aufgabe ist es, die Schönheiten unserer Zeit Singenden wie Hörenden auf neue und doch vertraute Weise zu vergegenwärtigen. Das lyrische Lied vermag dabei oft nur einen winzigen Mosaikstein des vielfältigen Ganzen aufleuchten zu lassen, aber selbst in diesen kleinen Zellen lebendigen Seins, in ungebrochener Freude, nachdenklicher Versunkenheit und unbekümmertem Vorwärtsstürmen, lebt das Ganze und wirkt kraftvoll weiter. In einer Zeit rascher Veränderungen, die auch auf die Gestalt des volksverbundenen Liedes unmittelbar einwirken, bleibt zu erkennen, daß die Worte, die Johann Abraham Peter Schulz seinen „Liedern im Volkston" 1785 vorausschickte, ihre Gültigkeit auch heute nicht verloren haben, weil in ihnen — als einer Leistung des Zeitalters der Aufklärung - die Grundfrage des nach Einfachheit, Natürlichkeit und Volksverbundenheit strebenden Liedes aufgeworfen wird. Schulz schreibt: „Zu dem Ende habe ich nur solche Texte aus unseren besten Liederdichtern gewählt, die mir zu diesem Volksgesange gemacht zu sein schienen, und mich in den Melodien selbst der höchsten Simplizität und Faßlichkeit beflissen, ja auf alle Weise den Schein des Bekannten  darzubringen   versucht  ...    In  diesem Schein des Bekannten liegt das ganze Geheimnis des Volkstons." Und man möchte ergänzen: weil hierbei immer wieder aus der unversiegbaren Ursubstanz des Volksliedes selbst geschöpft werden kann. Daß der Versuch der Widerspiegelung unseres Lebens mit den Mitteln des lyrischen Liedes keine vertane Mühe ist, haben viele Lieder der vergangenen zwei Jahrzehnte bewiesen, unter ihnen auch das Lied „Heut ist ein wunderschöner Tag", das dieser Schallplatte den Namen gibt. Damals, im Mai 1947, als es zum ersten Male in der Jugendzeitschrift „Neues Leben" abgedruckt wurde, verstand man es nicht nur als ein schlichtes Wanderlied, sondern als bewußtes und weiterwirkendes Bekenntnis zu einer neuen Welt, die gerade aus Schutt und Trümmern faschistischer Vergangenheit erstand. Und diese elementare Diesseitigkeit wirkte auch in den anderen Liedern fort, gleich, ob in ihnen ein Frühlingsmorgen besungen, der junge Tag begrüßt, der Herbst eingeleitet oder ein Schneelied angestimmt wird. In der Ferne Erlebtes („Bin am Alasan gegangen") verbindet sich aus dieser Sicht mit dem alltäglichen Geschehen unmittelbarer Nähe („Nun schlafen auch die Wälder weit") zu unlösbarer Einheit.
Die Kantate „Lied der Jugend" nach Worten von Louis Fürnberg wendet sich an junge Menschen, die in das Leben der Erwachsenen   eintreten.    Der Dichter besingt
die Festlichkeit dieses Tages („Früh am Morgen sangen die Vögel: Wach auf!") und entwirft ein Bild der Zukunft („Alle Märchen werden wahr..."). Die Jugend nimmt ihr Leben selbst in die Hand („Laßt euch nicht halten, wenn ihr meint, daß ihrs besser versteht"). Das Leben ist schön. Es wartet auf die Tatkraft der Jungen („Seht, das Brot ist euch bereitet"). In einem fugierten Schlußchor klingt die Kantate hymnisch aus („... Lächeln ist und Blütenblühn, Lippen öffnen sich zu Küssen, Augen, die nicht weinen müssen, sehn die Erde wieder grün"). Die Goethe-Kantate „Besinnung und Aufbruch" setzt sich mit klassischen humanistischen Aussagen unseres Kulturerbes auseinander. Im Kophtischen Lied wirft der Dichter die Frage auf: „Amboß oder Hammer sein ..."? Die Antwort gibt sein un-mißverständlicher Ausruf: „Nutze deine jungen Tage, lerne zeitig klüger sein!" Dem nachdenklich - versonnenen „Turmwächterlied" aus „Faust, II. Teil" folgen Goethes bekannte, oft vertonte Worte „Feiger Gedanken bängliches Schwanken, weibisches Zagen, ängstliches Klagen wendet kein Elend, macht dich nicht frei. Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten, nimmer sich beugen, kräftig sich zeigen, rufet die Arme der Götter herbei". Den Ausklang bilden die heitere „Mahnung" und der fröhlich-unbekümmerte Abgesang  „Heute  und   morgen".