Peter Anders & Michael Raucheisen

Peter Anders & Michael Raucheisen

Hugo Wolf
Heimweh (Mörike)

Wanderers Nachtlied
(Goethe)

Nun wandre, Maria
(aus dem Spanischen Liederbuch nach Heyse und Geibel)

Schlafendes Jesuskind (Mörike)

Peter Anders, Tenor
Michael Raucheisen, Klavier
(Historische Aufnahme)

Heimweh (Mörike)
Anders wird die Welt mit jedem Schritt,
den   ich  weiter von  der  Liebsten  mache;
mein   Herz,   das will   nicht weiter mit.
Hier scheint die  Sonne  kalt  ins  Land,
hier däucht mir alles unbekannt,
sogar  die   Blumen   am   Bache!
Hat jede Sache so fremd  eine  Miene,
so falsch  ein Gesicht.
Das  Bächlein   murmelt wohl  und   spricht:
Armer Knabe,  komm  bei  mir vorüber,
siehst auch hier Vergißmei bricht!
Ja,  die sind  schön  an  jedem  Ort,
aber   nicht wie   dort.
Fort,   nur fort!  Die Augen  geh'n  mir über!
Wenderers Nachtlied (Goethe)
Der du  von dem  Himmel  bist. Alles  leid   und  Schmerzen stillest. Den,   der  doppelt  elend   Ist, Doppelt   mit   Erqu'ckung   füllest, Ach,   ich   bin   des Treibens   müde! Was  soll  all   der Schmerz  und   Lust? Süßer Friede, Komm, ach  komm  in  meine Brust!
Nun wandre, Maria
(Spanisches   Liederbuch   nach   Heyse  und   Gaibel) Nun  wandre,   Maria,   nun  wandre  nur fort, Schon  krähen  die  Hähne und  nah  ist der Ort. Nun  wandre,  Geliebte,  du   Kleinod  mein, und   balde  wir werden   in  Bethlehem  sein. Dann   ruhest du fein   und  schlummerst dort. Schon krähen die Hähne und nah  ist der Ort. Wohl  seh   ich,   Herrin,  die  Kraft dir schwinden; kann  deine  Schmerzen,  ach,  kaum verwinden. Getrost! Wohl  finden wir Herberg dort; schon   kräh'n die  Hähne und  nah  ist der Ort. War' erst  bestanden dein  Stündlein,  Marie, die gute Botschaft gut lohnt'  ich sie. Das   Eselein  hie  gab'   ich  drum  fort! Schon  krähen  die Hähne,   komm,   nah   ist der Ort.
Schlafendes Jesusk'nd  (Mörike)
Sohn   der Jungfrau,   Himmelskind!
Am  Boden auf dem Holz der Schmerzen eingeschlafen,
das  der fromme  Meister sinnvoll spielend  deinen
leichten  Träumen   unterlegte;
Blume du,  noch in der Knospe dämmernd eingehüllt
die  Herrlichkeit des Vaters!
O wer sehen könnte, welche Bilder hinter dieser Stirne.
diesen schwarzen Wimpern, sich  in sanftem Wechsel
malen!
Sohn   der Jungfrau,   Himmelskind!