Pension Volkmann - Die Gefühle

Pension Volkmann - Die Gefühle

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Satt zu essen
Der Boxer
Clochard
Vor Ort
Den ganzen Tag
Brücken bau'n

Seite 2
Die Gefühle
Der Himmel
Menschen-Museum
Weißer Schimmel
Entre

Kompositionen: Pension Volkmann
Titel 7: Pension Volkmann/Arnold Fritzsch
Texte: Werner Karma
Arrangements: Pension Volkmann/Arnold Fritzsch
Musik- und Tonregie: Gerd Puchelt
Produktion: Karl Heinz Ocasek (1985)

Gespräch aus Anlaß der Fertigstellung inwendig enthaltener Langspielplatte am 25. 7. 1985
Interviewer:
Liebe Pension Volkmann, das Erscheinen eurer ersten LP wird die meisten Leute überraschen. Ich zum Beispiel hatte von eurer Existenz bisher keine Kenntnis. Könnt ihr etwas über eure Vorgeschichte erzählen?
Pension Volkmann:
Also, vor dieser Geschichte haben wir Lieder gemacht, und die haben wir dann so Leuten vorgespielt, und die Leute haben die Lieder gemocht, und wir mußten oft noch Zugaben dazugeben, und dann hat sich eines Tages ein Plattenproduzent in eins unserer Konzerte eingeschlichen, und nachher durften wir die Lieder bei ihm abgeben, und dann bekamen wir eines Tages Nachricht von der Plattenfirma, und dann sind wir die Lieder aufnehmen gegangen. Und vor dieser Geschichte haben wir auch schon Musik gemacht und davor auch schon.
Interviewer:
Wie würdet ihr selbst das nennen, was ihr macht?
Pension Volkmann:
Wir würden es nennen: Zwei Leute stehen auf der Bühne, manchmal mit Freunden, und singen Lieder für die, die die Lieder hören wollen. Und wenn die Leute unten ihren Spaß haben, haben wir auf der Bühne unsern auch.
Interviewer:
Meine Frage zielte mehr auf die Schublade, in die ihr eure Lieder einordnen würdet. Ist das nun Rock oder Pop oder Chanson oder politisches Lied oder was?
Pension Volkmann:
Das letzte trifft es wohl am genauesten. Es ist „was", und das heißt Pension Volkmann.
Interviewer:
Und was genau, meint ihr, ist es, das die Leute an euren Liedern mögen?
Pension Volkmann: Vielleicht mögen sie die bunte Mischung. Wir singen ja von vielen Dingen, weil wir erst noch lernen müssen, das wegzulassen, von dem man besser nicht
Interviewer:
Habt ihr sowas wie ein Konzept?
Pension Volkmann:
Wir haben sowas wie einen Bock auf Wahrheit, wenn sie wissen, was ein Bock ist.  
Interviewer:
Ja. Nur sind 16,10 M dafür nicht ein bißchen viel Geld?
Pension Volkmann:
Wieso, 40 Pfennige für die Minute Wahrheit ist doch preiswert.
Interviewer:
Na gut. Seht ihr eure Lieder zum-Beispiel auch in den Hitparaden von Radio und Fernsehen?
Pension Volkmann:
Wir schrecken vor nichts zurück. Fragt sich nur, ob nicht die Hitparaden vor uns zurückschrecken.
Interviewer:
Für wen habt ihr eigentlich die Platte gemacht? Habt ihr, banal gefragt, ein bestimmtes Zielpublikum?
Pension Volkmann:
Banal geantwortet: Schon. Und zwar unser eigenes. Das reicht, wie die Auftritte der ersten zwei Jahre zeigten, vom Schüler oder Lehrling bis zu deren Lehrern. Im übrigen kann man sich sein Publikum sowieso nicht aussuchen. Wir freuen uns über jeden, der kommt und sich in unserer Pension wohlfühlt.
Interviewer:
Im historischen Sinne ist ja die Pension eine Erziehungsanstalt für höhere Töchter und Söhne, modern gesagt also sowas wie eine Eliteschule. Wie verträgt sich das mit eurem; Popularitätsanspruch? Die Zeit der Herrenkinder ist ja Gott sei Dank vorbei.
Pension Volkmann:
Im Gegenteil. Soviel höhere Töchter und Söhne wie heute hat es auf deutschem Boden noch nie vorher gegeben. Das Land ist, Gott sei Dank, voll davon. Es wäre nicht auszuhalten, wenn die alle zu uns kämen.
Interviewer:
So kann man das natürlich auch sehen. Ich danke für das Gespräch.

Peter Butschke (Gesang, Gitarre, Mundharmonika)
Reinhard Buchholz (Gitarre)
Gäste:
Arnold Fritzsch (Tasteninstrumente)
Stefan Dohanetz (Schlagzeug)
Stephan Weiser (Baßgitarre)
Hermann Naehring (Percussion)