Martin Kratochvil & Jazz Q

Martin Kratochvil & Jazz Q

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MARTIN KRATOCHVIL & JAZZ Q

Seite 1
The Bed - Time Witch
Resurrection
Footprints
Allegory

Seite 2
Icicles
Weathercock
Diamonds
Happy-Go-Lucky

Kompositionen und Arrangements: Martin Kratochvil
Martin Kratochvil & Jazz Q:
Martin Kratochvil (keyb)
Lubos Andrst (g, ac-g)
Premysl Faukner (bg)
Jaromir Helesic (dr)
Als Gast: Jan Martinec (ss)

Originalaufnahmen Supraphon Prag/CSSR

Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Jazzrock-Formation „Jazz Q" Prag im internationalen Maßstab einen klangvollen Namen geschaffen. Ihr Leiter, der Pianist und Komponist Martin Kratochvil, gründete seine Gruppe im Jahre 1965 als Formation des Modern Jazz. Die Prager Musiker setzten sich mit den modernen Stilrichtungen des experimentellen Jazz auseinander und gehörten bereits nach zwei Jahren zur Spitze der tschechoslowakischen Jazzszene. Diese Position wurde durch ausländische Verpflichtungen nachdrücklich bestätigt: 1968 und 1969 gastierte „Jazz Q" beim internationalen Jazzfestival in Zürich, 1969 und 1970 in San Sebastian. Damals gehörte noch der bekannte Saxophonist und Flötist Jifi Stivin zu den Musikern um Martin Kratochvil. Im Jahre 1970 wurde die erste Langspielplatte „Coniunctio" veröffentlicht, mit der die Formation eine neue stilistisch-künstlerische Plattform erreichte. Martin Kratochvil spielte mit jungen Musikern zusammen, die das „goldene Jahrzehnt" der Rockmusik zwischen 1960 und 1970 wach und aufgeschlossen durchlaufen hatten, zugleich aber auch im Jazz zuhause waren. Man experimentierte mit einem elektroakustisch geprägten Instrumentarium, studierte verpflichtende Vorbilder und fand bald einen erfreulich persönlichen Stil. Viele Gruppen der CSSR wurden damals von „Jazz Q" inspiriert und angeregt, in ähnlich progressiverweise Musik zu formen und zu gestalten.
Weitere Erfolge für „Jazz Q" brachten das internationale Jazz-Festival Prag 1971, Gastkonzerte in Zürich, im französischen Fernsehen, die Mitwirkung bei Festivals in Pori (Finnland), Nice (Frankreich) sowie Gastverpflichtungen in ganz Europa. In ihrer Heimat werden die Musiker um Martin Kratochvil vom Publikum wie von der Presse hochgeschätzt. Durch die Zusammenarbeit mit der englischen Vokalistin Joan Duggan ergaben sich intensive Auseinandersetzungen mit dem Bluesgesang.
Martin Kratochvil ist ein phantasievoller Musikant und ein einfallsreicher Improvisator, und er ist zugleich auch ein denkender Musiker; kein Wunder, erwarb er sich doch den Doktorgrad der Philosophie. Er versteht es, seine Improvisationseinfälle mit festen Strukturen zu verschmelzen, wie er sie in der zeitgenössischen Kunstmusik eines Bela Bartók, Igor Strawinski und Arnold Schönberg kennenlernte. Bezeichnend für diese neue musikalische Basis ist die Schallplatte „Elegie".
Die Schallplatte „Zvesti" wurde Ende 1977 im Supraphon-Studio Prag produziert. Der Titel bedeutet soviel wie „TIDINGS" (Botschaften). Die Musik muß als ein neuer Meilenstein in der künstlerischen Entwicklung der Gruppe „Jazz Q" gewertet werden, wobei sich die Akzente vom Rockjazz wieder stärker auf die Basis des reinen Jazz verlagerten.
Die LP beginnt mit „THE BED-TIME WITCH" (Die Schlafenzeit-Hexe): Die langsame Einleitung wird geprägt durch phantasievolle Keyboard-Sound-Teppiche und den Klang der spanischen Gitarre. Ein schneller Teil fügt sich an, wobei das bebopähnliche Thema mit einer Melodie verflochten wird, die sich dem meditativen Rock verpflichtet fühlt. „RESURRECTION" (Auferstehung) ist ein von Spannung erfülltes, balladeskes Stück, in dem das Intervall der Sexte kompositorisch als Baumaterial Verwendung findet. Eine gleichsam „sprechende" Melodie entwickelt sich auf dem Untergrund einer farbig schillernden Harmonik. „FOOTPRINTS" (Fußstapfen) stellt ein spielerisch bewegtes Thema vor, das zu Improvisationen anregt und durch einen unabhängigen Baß kontrapunktiert wird. „ALLEGORY" (Sinnbild) wurde als Solostück für Martin Kratochvils Keyboard-Zaubereien komponiert: Die Akkorde des akustischen Pianos werden gleich einem farbigen Ostinato eingesetzt, darüber sich weit ausschwingende Melodiebögen entfalten können. Die 2. Seite beginnt mit „ICICLES" (Eiszapfen, als Mehrzahl gebraucht). Das Stück verzichtet auf ein aufwendiges Arrangement und gibt vor allem dem Solisten Lubos Andrst Gelegenheit, seine subtilen Gitarrenkünste zu demonstrieren. Diesen Titel sang die CSSR-Vokalistin Helena Vondrácková  auf ihrem Solo-Album „PAPRSKY" (Strahlen). In der langsamen Ballade „WEATHERCOCK" (Wetterhahn) hören wir das mit der Sologitarre reizvoll verkoppelte „vierstimmige Gezwitscher der Keyboards". Das Stück „DIAMONDS" (Diamanten) wurde ganz auf die klanglichen Möglichkeiten der Keyboards abgestimmt. „HAPPY-GO-LUCKY" (Sorglos) geht von einer pentatonischen Reihe auf „Fis" aus. Es beeindruckt durch sein raffiniertes Arrangement und ist insgesamt ein bezeichnendes Beispiel für Martin Kratochvils Bestreben, strukturelle Bindungen mit improvisatorischer Freizügigkeit zu vereinen. Auf dieser Grundlage würde „Jazz Q" gern weiterarbeiten: Musik zum Hören, Kompositionen, die Geist und Herz ansprechen. Gottfried Schmiedel (1980)
Foto: Jan Malir
Gestaltung: Christoph Ehbets

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ArtikelnummerAmiga 8 55 723
ProduktnameMartin Kratochvil & Jazz Q
Preis14,90 €
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InterpretMartin Kratochvil & Jazz Q
Name - TitelMartin Kratochvil & Jazz Q
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1980
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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