Manfred Schoof Orchestra

Manfred Schoof Orchestra

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MANFRED SCHOOF ORCHESTER + ALBERT MANGELSDORFF WOLFGAKTG DATJETER EBERHARD WEBER

Seite 1
Unisonlines
Manfred Schoof (flh)

Reflections
Albert Mangelsdorff (tb)

Old Bailad
Jon English (tb)
Hugo Read (as)
Rainer Brüninghaus (p, syn)
Uli Beckerhoff (tp)


Seite 2
Waltz In The Sun
Wolfgang Dauner (p) Eberhard Weber (b)

Source
Joachim Ullrich (ts) Jo Thönes (dr)

Horizons
Michael Pilz (bei) Sigi Busch (b) Gerhard Veeck (ss)

MANFRED SCHOOF ORCHESTER:
Manfred Schoof  (Id, tp, flh),
Uli Beckerhoff,
Martin Drover,
Jon Eardley,
Rainer Winterschiaden   (tp),
Hermann Breuer,
Jon English,
Joachim Fink,
Bernd Lechtenfeld,
Albert Mangelsdorff  (tb),
Gerd Dudek,
Hugo Read,
Joachim Ullrich,
Gerhard Veeck    (saxes),
Michael Pilz   (bei),
Tom van der Geld   (vib),
Rainer Brüninghaus   (p, syn),
Wolfgang Dauner  (p),
Stephan Diez   (g),
Sigi Busch,
Eberhard Weber   (b),
Jo Thönes  (dr),

rec. live 13./14.11.1983
Haus der Jungen Talente, Berlin/ Mensa der Wilhelm Pieck-Universität, Rostock
Übernahme von MOOD-Records, Stuttgart/BRD
Kompositionen und Arrangements: Manfred Schoof

MANFRED SCHOOF weiß um Tradition und Avantgarde. Mehr noch: beides hat mit seiner Biographie zu tun, ist nicht nur gelerntes Handwerk, sondern gelebte Erfahrung. - Mitte der sechziger Jahre begann im europäischen Jazz ein Umbruch, eine forcierte Eigenentwicklung - weg von der Imitation, hin zu einer noch unbekannten Zukunft. Schoof hat diesen Prozeß mitgestaltet. Zunächst in einer heute schon legendären Gruppe um Gunter Hampel, bald darauf mit einem eigenen, waghalsig nach vorn stürmenden Quintett. Die Fäden zur Jazzgeschichte hat er mal weiter gespannt, mal enger gezogen, nie verloren. Es ist das Spannungsfeld zwischen Tradition und Avantgarde, das seine musikalische Phantasie beflügelt.
DIE ORCHESTRALE DIMENSION spielte in dieser Phantasie wohl schon immer eine Rolle. Bereits als Student schrieb Schoof Arrangements für Big Bands, später hörte man ihn in der Kenny Clarke -Francy Boland Big Band, auch mit Gil Evans und George Russell hat er zusammengearbeitet. Nicht vergessen sei seine Mitwirkung im Globe Unity Orchestra Alexander von Schlippenbachs, eines langjährigen Weggefährten seit frühen Umbruchtagen. - Auch hier also wieder Lebenserfahrungen, die das ganze Spektrum von swingender Bodenständigkeit bis zum neutönenden Höhenflug ausschreiten. Fast voraussagbar, daß Schoof all das -schließlich auch die mit kleineren Gruppen erspielten musikalischen Einsichten - mit einer eigenen großen Besetzung ausprobieren würde. 1978 leitete er einen Big Band-Workshop; 1980 berief er dann das erste Schoof-Orchester ein, und seither hat er dieses zeit- und nervenraubende, nicht zuletzt auch kostspielige Unternehmen sporadisch fortgesetzt,
DIE HANDSCHRIFT eines Bandleaders sollte unverkennbar sein wie der Ton eines Bläsers. Mandfred Schoof zählt zu den nicht eben häufig anzutreffenden Musikern, die diesen Anforderungen standhalten. Er vereint die Vorzüge des spielenden (und das heißt ja im Jazz immer auch die des improvisierenden) Musikers mit denen des schreibenden. Der Lyrismus   seiner Flügelhornlinien kann von attackierenden Trompetenstößen abgelöst werden und umgekehrt. Was Schoof für das Orchester schreibt, reicht von balladesker Reflexion bis zum fülligen Furioso. Mit- und gegeneinander geführte Sätze, rasante Tutti, solistische Steigerungen, anfeuernde Riffs - Schoof weiß um all das Bewährte. Aber nicht nur die Big Band-Tradition, auch die Klangsensibilität der europäischen Musik, schließlich auch die im Free Jazz gewonnene Expressivität inspirieren seine orchestralen Vorstellungen. Subtile Klangflächen und klare Linearität, freie Improvisation und formale Strenge, Prozeß und Struktur. Man kann nicht alles haben, aber man kann es wagen. Schoof wagt es. EINE ALL-STAR-BESETZUNG hat Schoof mit diesem Orchester einberufen. Die Platte kann nur einen Ausschnitt wiedergeben. Tatsächlich sind alle Solisten. Die Charaktere der Musiker bestimmen den Sound der Band. Das ist eine Grunderkenntnis seit Ellington. Die Gleichberechtigung aller, sei es in einer Gruppe oder in einem Orchester, -das ist ein Anspruch des neuen europäischen Jazz. Schoof ist sich beider Grundsätze bewußt. Er hat sich genau überlegt, welche Musiker den Klangcharakter dieses Orchesters prägen sollen und können. Es sind Musiker mit unterschiedlichem Erfahrungsbackground - solche, die vom Bebop ode Cool Jazz herkommen ebenso wie „freie" Spieler, Big Band-Musiker und Verbündete aus den Quintettoder Quartett-Besetzungen, große Namen und junge Leute, die im Umkreis von Schoofs musikpädagogischer Einflußnahme selbst aktiv wurden, auch einige derjenigen, die heute als Kölner Jazzhaus-Initiative mit eigenen Formationen von sich reden machen. Entstanden ist eine All-Star-Band ohne Star-Allüren, ein integriert spielendes Orchester, das die vertrackte Dialektik von individueller Äußerung und kollektivem Zusammenhalt in Klänge umsetzt.
SPECIAL GUESTS, zusätzlich eingeladene erstklassige Solisten dieses Orchesters, sind Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner und Eberhard Weber. Erstaunlich, aber auch bezeichnend für die Qualität dieser Musiker ist die Tatsache, daß sie keine erhaben-überheblichen Zu-Sätze produzieren, sondern ihr unverwechselbares Spiel letztlich in den orchestralen Zusammenhang stellen. Albert Mangelsdorff, längst ein Musiker, der von Kollegen und Jazzfreunden in aller Welt verehrt wird; hat einmal gesagt: „Man wird kein Star - wenn man es nicht will." In diesem Sinne sind sie alle Stars und doch keine Stars: Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Eberhard Weber und all die anderen ausgezeichneten Musiker, die ihr Können hier bewußt für ein gemeinsames Resultat einsetzen, ohne ihre Individualität zu verleugnen. LIVE, nur in jenem nie völlig zu planenden Wechselspiel von Vorbereitetem und Spontanem, kommt die Konzeption dieses Orchesters zum Tragen. Die Platte ist eine Momentaufnahme, deutlich genug, um die Spielfreude spürbar werde zu lassen, die sich bald auch als Stimmung auf das Publikum überträgt. Die Temperamente der Musiker zu konzentrieren, nicht zu zügeln, erfordert wachen Überblick, Verzicht auf jeden Anflug von autoritärem Gehabe und die Fähigkeit, auch mit Bauelementen von Komposition und Arrangement improvisieren zu können. Vorausschau und Rückblick, gegenwärtig schon durch die stilistisch unterschiedlich orientierten Musiker des Orchesters, münden hier in Aktualität.
Bert Noglik (1984)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 060
ProduktnameManfred Schoof Orchestra
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretManfred Schoof Orchestra
Name - TitelManfred Schoof Orchestra
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1984
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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