Lost in the Stars - The Music of Kurt Weill

Lost in the Stars - The Music of Kurt Weill

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SEITE 1
Steve Weisberg
Intro aus Mahagonny Songspiel
Arrangement:: Steve Weisberg

StinglDominic Muldowney
The Ballad Of Mac The Knife
(aus „Die Dreigroschenoper") Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Dominic Muldowney

The Fowler Brothers
Standard Ridgway
The Carmon Song
(aus „Die Dreigroschenoper") Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Bruce Fowler

Marianne Faithfull
Chris Spedding
Ballad Of The Soldier's Wife
Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Chris Spedding

Van Dyke Parks
Johnny Johnson Medley
Text: Paul Green
Arrangement: Van Dyke Parks

Ralph Schuckett
Richard Butler
Bob Dorough
Ellen Shipley
John Petersen
Alabama Song (aus „Mahagonny")
Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Ralph Schuckett

Armadillo String Quartet
Youkali Tango
Arrangement: Barry Socher

John Zorn
Der kleine Leutnant des lieben Gottes
(aus „Happy End")
Text: Bertolt Brecht
Arrangement: John Zorn


SEITE 2
Lou Reed
September Song (aus „Knickerbocker Holiday")
Text: Maxwell Anderson
Arrangement: Lou Reed

Carla Bley
Phil Woods
Lost In The Stars
Arrangement: Carla Bley

Tom Waits
What Keeps Mankind Alive? (aus „Die Dreigroschenoper")
Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Greg Cohen

Dagmar Krause
Surabaya Johnny (aus „Happe End")
Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Jason Osborn

Mark Bingbam
Johnny Adams
Aaron Neville
Oh Heavenly Salvation (aus „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny")
Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Mark Bingham/Jay Weigel

Todd Rundgren
Gary Windo
Call From The Grave / Ballad In Which Macheath Begs All Men For Forgiveness (aus „Die Dreigroschenoper")
Text: Bertolt Brecht
Arrangement: Todd Rundgren

Charlie Haden
Sharon Freeman
Speak Low (aus „One Touch Of Venus")
Arrangement: Sharon Freeman

Van Dyke Parks
In No Man's Land
(aus „Johnny Johnson") Arrangement: Van Dyke Parks


LOST IN THE STARS, eine lp mit songs, bühnenmusiken und instrumentalstücken kurt   -weills, die von unterschiedlichsten interpretcn und arrangeuren mit den mittein und erfahrungen der achtziger jähre umgesetzt sind. LOU REED, in den Sechzigern sänger der „velvet Underground" und mit seinem neuen album „new york" (1989) an besten traditionell anknüpfend, singt den sentimentalen „September song". die new orleans-veteranen A ARON NEVILLE und JOHNNY ADAMS bringen mit dem choralartigen „oh heavenly salvation" im arrangement des gitarristen MARK BIN G H A M echte amerikanische seele zum klingen, die stimme von STING, vertraut durch seine arbeit bei „police" sowie die solo-lp „the dream of the turtles" (1985) und „nothing like the sun" (1987), läßt keinen zweifei über mackie messers wirkliche absichten aufkommen. CARLA BLEYs arrangement von „lost in the stars" präsentiert ein mittelgroßes jazz-ensemblemit PHIL WOODS am altsaxophon. gemeinsam ist diesen und all den anderen stücken eine spielweise, die überkommenen Vorurteilen von e- und u-musik (esoterisch hier -unverbindlich da) lächelnd, aber überzeugend den boden entzieht und damit im geiste des komponisten steht: „ich habe den unterschied zwischen ,ernster' und ,leichter' musik niemals gelten lassen, es gibt nur gute und schlechte musik".
LOST IN THE STARS ist ursprünglich der titel des letzten bühnenwerkes (1949) von kurt weill, einer musikalischen tragödie im geiste der antiapartheid. dieses experiment mit elemen-ten der operntradition, mit ausgedehnten chor-passagen und folk-songs wird ein ungewöhnlich großer erfolg, weill versucht, seine erfahrungen als bühnenkomponist in den USA (u.a. „Johnny Johnson" 1936, „knickerbocker holiday" 1938, „one touch of venus" 1942, „street scene" 1946) zu verarbeiten, dabei ist er durchaus nicht mehr der deutsche emigrant, sondern einer der amerikanischsten komponisten amerikas. weill hat eine ausgeprägte Sensibilität für nationale idiome bereits in der kurzen pariser zeit (1933-35) bewiesen.
LOST IN THE STARS-diesebeziehungsreiche metapher (im himmel verloren -im Schicksal verirrt) markiert den Wendepunkt im leben des komponisten. auf der höhe des erfolges wird er von den nazis attackiert, braune horden stören gezielt Uraufführungen seiner werke in deutsch-land („aufstieg und fall der Stadt mahagonny" 1930, „die bürgerschaft" 1932, „der silbersee" 1933), verunglimpfen ihn im mächtiger werdenden propaganda-apparat und erklären ihn schließlich zum hauptvertreter „entarteter musik", sein linkes engagement während der zeit der Weimarer republik ist anlaß dafür, den gefundenen vorwand bietet seine jüdische herkunft.
kurt weill (geboren 1900) kommt 1918 nach berlin. es ist nicht nur der weg an die hochschule für musik, es ist auch der weg aus der kleinstadt dessau (an die fruchtbare bauhaus-ära ist noch nicht zu denken!) in das geistige Zentrum der revolution. weill erlebt die letzten wochen des deutschen kaiserreichs, er wird im dezember 1919 zum Vorsitzenden eines revolutionären Studentenrates gewählt, ferrucio busoni ist sein wichtigster lehrer, aber zum studieren reicht kaum das geld. „nachts spielt er in einem bier-keller klavier, wo von der samtenen und seidenen atmosphäre seines meisters nichts zu verspüren war. seine einnahmen hingen von der generosität der gaste ab, die ihre finanziellen beitrage auf einem teller entrichteten, der unübersehbar auf dem alten klavier deponiert war. um die spenden-bereitschaft zu stimulieren, brach weill immer dann in unüberhörbar tremolierende Crescendi aus, wenn er bei einer besonders wohlhabend aussehenden tischgesellschaft anstalten zum gehen bemerkte." 1920 wird weill mitglied der „novembergruppe", einer der aktivsten und einflußreichsten künstlervereinigungen jener jähre, er schreibt lieder und kammermusik, auch eine sinfonie, aber seine Sehnsucht gehört der bühne. gemeinsam mit den textdichtern georg kaiser und iwan goll entstehen erste erfolgreiche stücke, zum eigentlichen partner jedoch wird bertolt brecht, die Zusammenarbeit beginnt 1927 („mahagonny-songspiel"), weill überträgt brechts grundsätze des epischen theaters auf die musik: „die epische theaterform ist eine stufenartige aneinanderreihung von zuständen, sie ist daher die ideale form des musikalischen theaters, denn nur zustände können in geschlossener form musiziert werden." am konsequentesten haben brecht und weill diese grundsätze in der maha-gonny-oper umgesetzt, populärer indes blieb ihre 1928 uraufgeführte „dreigroschenoper". LOST IN THE STARS versammelt namhafte künstler verschiedener musikalischer prägung. der amerikanische musikverleger HAL WILLNER hatte die idee zu diesem unternehmen und realisierte die Produktion, unter seiner regie entstanden zuvor bereits ein album mit filmmusiken von nino rota und ein thelonious monk-projekt, 1988 folgte ein album mit walt disney-filmmusiken. verblüffend ist die Vielfalt der persönlichen handschriften im Umgang mit weills musik, vom ARMADILLO STRING QU ARTET und seiner gefühlvollen wiedergäbe des in paris komponierten „you-kali tango" bis hin zu JOHN ZORNs postmoderner montage aus „happy end". nirgendwo scheint dem original gewalt angetan und gleichzeitig ordnen sich die titel zumeist bruchlos in das schaffen der einzelnen künstler ein, könnte beispielsweise „what keeps mankind alive?" in der fassung von TOM WA IT S durchaus zwischen den songs seiner LP „franks wild years" (1986) stehen!
LOST IN THE STARS macht musikalische traditionslinien quer durch unser Jahrhundert sichtbar und würdig einen komponisten, der es zeit seines lebens sehr ernst nahm, unterhaltende musik zu schreiben.
jörg mischke (1989)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 505
ProduktnameLost in the Stars - The Music of Kurt Weill
Preis12,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelLost in the Stars - The Music of Kurt Weill
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
Release-Datum1985
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerNear Mint (Neuwertig)
Zustand CoverNear Mint (Neuwertig)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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