Leo Kottke
Leo Kottke
LEO KOTTKE. Sein Instrument ist die sechs- oder zwölfsaitige akustische Gitarre - nur diese. Er ist kein Feind elektrisch verstärkter Musik. Er mag dieses Instrument einfach. Das hat sich in knapp zwei Jahrzehnten nicht geändert.
Es ist die Kottke-typische Spielweise, die seine Anhängerschar in der ganzen Welt fasziniert Und die Art des Spiels auf den Satten ist es wohl vor allem, die einen Gitarristen aus der immensen Schar seiner Kollegen heraushebt Denn Kunst hat immer mit Persönlichkeit zu tun, mit Schöpferischem, unverwechselbar Eigenem. Nun hat Kottke keine neuen Spieltechniken erfunden. Aber er hat die für sich ausgewährten mit Konsequenz betrieben und schließlich zu neuer Meisterschaft geführt. So beherrscht er das Bottleneck-Spiel (eine für den ländlichen Blues typische, heute auch in anderen Stilrichtungen verwendete Technik) wie nur wenige vor ihm. Man benutzte dabei ursprünglich einen abgeschlagenen Flaschenhals, der auf den Zeige- oder Mittelfinger der linken Hand gezogen wurde, um damit die Saiten entlangzugleiten (daher auch der Name „Slide Guitar") und erzeugte so fließende Glissandi, die an den hohen singenden Ton der Hawaii-Gitarre erinnern. Heute verwendet man anstelle der Flaschenhälse Metallaufsätze (mitunter auch harten Kunststoff). Leo Kottke hat die Bottleneck-Technik zu solcher Perfektion gebracht daß sie fast zu einem Markenzeichen seiner Musik geworden ist Organisch vertraut mit den instrumentalen Möglichkeiten, konnte er zu einer Spielweise gelangen, die den freien Umgang mit musikalischem Material, die Improvisation ermöglicht* immer vereint: technische Brillanz und musikalisches Feingefühl. Daß er Autodidakt ist, nie eine musikalische Ausbildung erhielt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt denn man spürt davon längst nichts mehr. Dabei ist Talent die eine, Fleiß die andere Sache, und aus beiden wird schließlich nur ein Ganzes. LEO KOTTKE. Als Enkel deutscher Einwanderer wurde er am 11.9.1945 in Athens, US-Staat Georgia, geboren, wuchs in Muskogee auf, besuchte die High-School. Zur Musik fand er schon sehr früh, bereits als Achtjähriger spielte er Posaune, mußte jedoch aus gesundheitlichen Gründen die Ausbildung abbrechen. Nur für kurze Zeit
griff er zur Gitarre. „Ich wurde müde, immer nur sechs Saiten zu spielen. Darum stellte ich sie zunächst mal wieder in die Ecke." Erst als Kottke Aufnahmen von Pete Seeger auf der 12-Saiter hörte, war er so begeistert daß er erneut zur Gitarre griff. Seit Beginn seiner musikalischen Entwicklung fand sich Leo Kottke an die Volksmusik-Tradition seiner Heimat gebunden. Gene Autry und Floyd Perkins zählten zu seinen frühen Lieblings-Interpreten. Die Hillbilly-Spieler, Banjo-Picker, die Folk-Blues-Gitarristen, denen er die Bottleneck-Technik ablauschte, die Gitarristen der Folksong-Bewegung haben sein Spiel beeinflußt.
Doch erst 1973, mit dem Album „6 and 12 String Guitar**, gelang ihm der Durchbruch. Auch ist er keiner der lauten, spektakulären Showstars, der auf Image-Pflege bedachten oder sich durch solistische Kulthandlungen „emanzipierenden" Akteure. Es gibt keine „Storys" um ihn, keine privaten Schlagzeilen in den Zeitungen. Er ist der zurückhaltende, nicht gern von sich redende, vielleicht etwas „versponnene" Typ, einer von denen: „sympathisch auf den ersten Blick" -und er bleibt es beim zweiten. LEO KOTTKE. Die vorliegende Platte bringt eine Titelauswahl von seinen LP-Produktionen „Leo Kottke" (1976), „Burnt Ups" (1978) und „Balance" (1979). Sie zeigt eine Vielfalt von Stimmungs- und Klangbildern. Innere Ruhe, Spannung, Tempo - Kottke zur Gitarre singend, Kottke an der Sechsund Zwölf-Saiter, unterstützt von einer Rhythmusgruppe, - und natürlich Gitarre pur.
Ein Produzent bezeichnete die Stimme von Leo Kottke einmal als „hart und unerträglich". Selbst bei größtem Wollen kann ich das nicht feststellen, im Gegenteil, möchte sie angesichts dieser Meinung gar als „warm und angenehm" bezeichnen. Dennoch, sie ist wohl eher Farbe, schmückendes Beiwerk zu seinem Spiel - tragendes Element bleibt die Gitarre. Die selbstgeschriebenen Texte kreisen um kein bestimmtes Thema: persönliche Erlebnisse oder Ansichten, Alltagsgeschichten. Inhalte auch, die sich für den Außenstehenden mitunter schwer erschließen (die amerikanische Diktion tut ihr übriges).
Roswitha Baumert (1982)
Tracklist
A1 Embryonic Journey
Written-By – J. Kaukonen
A2 Losing Everything
A3 Buckaroo
Written-By – Bob Morris
A4 Frank Forgets
A5 Airproofing
A6 Up Tempo
A7 Tell Mary
A8 Waltz
A9 Learning The Game
Written-By – B. Holly
B1 Drowning
B2 Dolores
B3 The Credits: Out-Takes From Terry's Movie
B4 Hayseed Suede
B5 The Train And The Gate
B6 Everybodys Lies
B7 A Low Thud
Licensed From – Ariola Eurodisc GmbH
Printed By – VEB Gotha-Druck
Composed By, Lyrics By – Leo Kottke (tracks: A2, A4 to A8, B1 to B7)
Vocals, Guitar, Written-By – Leo Kottke
Übernahme von Ariola Eurodisc GmbH, München/BRD
This compilation contains tracks from "Leo Kottke", "Burnt Lips" and "Balance".
Artikelnummer | Amiga 8 55 977 |
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Produktname | Leo Kottke |
Preis | 12,95 € |
Lieferzeit | Im Schallplattenladen Stralsund |
Interpret | Leo Kottke |
Name - Titel | Leo Kottke |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 12" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 180 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Release-Datum | 1982 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Near Mint (Neuwertig) |
Zustand Cover | Near Mint (Neuwertig) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |