Jürgen Eger - Kopf Hoch

Jürgen Eger - KOPF HOCH

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Berlinerlied

Ballade vom ruhelosen Ritt des Sängers durch Wind und Zeit

Abschiedslied eines Guerillero

Manu

Na komm

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Wenn

Ich bin so schwach in deinen weißen Armen

Kommt, brecht das Brot

Der Enkel des Wunderrabbi

Kompositionen und Texte: Jürgen Eger
Jürgen Eger, Gesang und Gitarre
Bernd Gesell, Baß (Titel 2)
Hermann Naehring, Percussion (Titel 6)
Musik- und Tonregie: Walter Müller
Produktion: Karl Heinz Ocasek (1984)
Die Titel entstanden in der Reihenfolge 1981, 1983, 1983, 1982, 1983, 1984. 1983, 1983 und 1981

Eigentlich ist alles ganz einfach. Man läßt sich gebären, und zwar an einem schönen Frühlingstag des Jahres 54 (ich erinnere mich nur sehr unvollständig, soll aber vor Vergnügen geschrien haben), man absolviert die obligaten Lektionen und Prüfungen auf dem schnurgeraden Pfad ins Erwachsenendasein, man belegt nicht notwendig, aber zweckmäßigerweise doch - einen weiterführenden Kurs, der eine gute Grundlage gibt für eine künftige künstlerische Berufstätigkeit, z. B. erscheint das Fach Elektronik außerordentlich günstig. Man beschäftigt sich aufgrund überdurchschnittlicher pubertärer Schwierigkeiten, das Leben zu bewältigen und Seins zu finden, mit dem Gitarrespiel und singt sich mehr oder weniger melancholische Lieder. Wenn diese Therapie positiv sich ausgewirkt hat, kann man darangehen, ein Publikum zu suchen; Beifall ist ein Rauschgift, wie kaum eins. Nun spätestens muß man für eine passable handwerkliche Ausbildung Sorge tragen. Seinen eigenen Ausdruck des Lebens findend kann und muß man (wenn man muß) sich dafür entscheiden, mit und von seinen Gesängen leben zu können und zu dürfen; zwangsläufig auftauchende Hürden werden am besten in einem nicht eben klassisch zu nennenden Stil, einer Mischung aus Originalität, Penetranz und einem zuweilen unangemessen erscheinendem Selbstbewußtsein in einem alle Seiten immer wieder überraschenden Zick-Zack-Kurs genommen oder umgangen, der einer inneren Logik allerdings nicht entbehren sollte.
So sitzt und steht man über die Jahre auf seinem Platz und macht sich seinen Vers auf das Leben und die Welt, man zupft dazu einen mehr oder minder flotten Darm und hat auch ein Publikum, das damit etwas anfangen kann - oder nicht. (Eine Entscheidung gegen ein Lied oder einen Sänger oder eine Platte ist immerhin schon eine Entscheidung.) Man ist fahrender Sänger mit festem Zuhause; man (er)kennt seine Grenzen und stößt sich dennoch zuweilen an ihnen; man geht seinen Weg allein, ohne deshalb einsam zu sein; man sieht die Gefahren und bekommt dennoch keine Garantie, daß man ihnen nicht unterliegen wird; man wird in all dem besser und darin immer mehr man selbst. Eigentlich ist alles ganz einfach. Eigentlich.
Fotos und Gestaltung: Peter Schönbach