Jazz Mit Günter Hörig

Various Artists / Jazz Mit Günter Hörig

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Various Artists / Jazz Mit Günter Hörig

JAZZ MIT GÜNTER HÖRIG

Two O'Clock Jump
(Basie-James)
Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
rec. 3.  1. 1962 Berlin

Spaßeshalber
(Hörig)
Dixielandgruppe der Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
Günther   Korpo   (tp),   Walter   Hartmann   (ss),   Willy   Baumgärtel   (bt),   Friwi   Sternberg  (cl),   Günter  Hörig  (p),   Lothar Spiller (b).   Hans   Hempel   (bj),  Siegfried  Ludwig  (dr)
rec. 7. 12. 1960 Berlin
Jubiläums-Blues
(Hartmann)
Dixielandgruppe der Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
(Besetzung   siehe   .Spaßeshalber")
rec. 5. 12.  1960 Berlin

Give Me The Simple Life
(Bloom)
Günter Hörig (p), Lothar Spiller (b). Siegfried Ludwig (dr)
rec. 29. 3. 1961 Berlin

Pinguin-Bummel
(Holek)
Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
rec. 24. 4. 1958 Berlin

Oomph-Fah-Fah (Umfafa)
(Larkins)
Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
rec. 4. 1. 1962 Berlin

Bugle Call Rag
(Pettis-Meyer/Schoebel)
Dixielandgruppe der Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
(Besetzung siehe „Spaßeshalber")
rec. 28. 12. 1956 Berlin

St. Louis Blues
(Handy)
Ruth Hohmann (voc)
Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
rec. 30. 5. 1963 Berlin

Musik für Rolf
(Hörig)
Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
rec. 21. 1. 1958 Berlin

Fragen
(Sternberg)
Modernes  Sextett der Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
Friwi  Sternberg (cl),  Heinz Holek (as),  Günter Hörig (p), Lothar Spiller (b). Hans Hempel (g), Siegfried Ludwig (dr)
rec. 28. 12. 1956 Berlin

Guten Tag, Tele-Warszawa
(Hörig)
Günter Hörig (p),  Lothar Spiller (b),  Siegfried Ludwig  (dr)
rec. 28. 3. 1961 Berlin

Cuban-Blues
(Hörig)
Dresdner Tanzsinfoniker Leitung:
Günter Hörig
rec. 31. 5. 1963 Berlin

Just You, Just Me
(Greer)
Modernes Sextett der Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter Hörig
(Besetzung siehe „Fragen")
rec. 28. 12. 1956 Berlin

Ottokar
(Hörig)
Dresdner Tanzsinfoniker
Leitung: Günter
Hörig rec. 21. 1. 1958 Berlin

Es war keine. Schande, in einem Jugendtanzorchester-Wettstreit vom „Günter Hörig-Sextett" besiegt zu werden. Damit tröstete auch ich mich, als ich 1947 auf diese Weise den 1927 in Dresden geborenen Pianisten Günter Hörig kennenlernte. Sein hervorragendes Können brachte ihm zwei Jahre später ein Engagement in das damals speziell im Jazz tonangebende Orchester Heinz Kretzschmar. 1951 folgte Günter Hörig einem Angebot der „Dresdner Tanzsinfoniker", die ihn 1952, nachdem er am Dresdner Konservatorium das Kapellmeister-Diplom erworben hatte, zu ihrem Leiter wählten. Die Gründung der „Dresdner Tanzsinfoniker" war bereits Pfingsten 1946 durch Joe Dixi mit der Absicht erfolgt, mittels einer repräsentablen Bläser-Streicher-Mischung eine Art von „Sinfonischem Jazz" zu spielen. Daran erinnert heute nur noch der Name des Orchesters, während die Besetzung bereits beim Eintritt Günter Hörigs auf 3 Trompeten, 4   Saxophone (2 Alt, Tenor, Bariton), Piano, Gitarre, Baß und Schlagzeug reduziert war. Günter Hörig kam es vor allem darauf an, unter Ausnutzung dieser relotiv ungewöhnlichen Instrumentalbesetzung (4 anstatt der üblichen 5  Saxophone, 2 Alt anstatt 2 Tenor, keine Posaunen), zu vielfältigen Schattierungen und Klangkombinationen zu gelangen — ein Prinzip, das heute den „Dresdner Tanzsinfonikern" ihr besonderes Gepräge verleiht. Günter Hörig fand in seinem Bestreben, die bereits vorhandene eigene Note des Orchesters zu vervollkommnen und zu vertiefen, schon bald aktive Mitstreiter, vor allem in den Ideen, Arrangements und Kompositionen von Friwi Sternberg, Willy Baumgärtel, Walter Hartmann, Günther Karpa und Heinz Holek. So reifte das Orchester, dessen Musiker zum größten Teil bereits seit 1946 vereint sind, zum echten Kollektiv heran, erreichte es höchstes künstlerisches Format und sein so ausgeprägt eigenes Profil.
Die Grundkonzeption orientiert sich nach den Prinzipien des Swing-Stils, das Hauptkriterium heißt, wie es Günter Hörig ausdrückt, „swingen und nochmals swingen". Unter diesem Aspekt wird größte Variabilität gewahrt, erstreckt sich die Interpretations-Skala vom klassischen Swing a la Goodman und Basie („Umfafa", „Two O'Clock Jump") ' über   moderne   Bigband-Arrangements („Musik für Rolf", „Cuban-Blues"). Sie führt über in Swing-Manier gehaltene neue Kompositionen („Pinguin Bummel"), den Dixieland-Stil („Bügle Call Rag", „Spaßeshalber", „Jubiläums Blues", „Ottokar" - als orchestrale Erweiterung) bis hin zu den verschiedensten modernen Combo-Gruppierungen, wofür als Beispiele lediglich das Sextett („Fragen", „Just You, Just Me") und das Piano-Trio („Give Me The Simple Life", „Guten Tag, Tele-Warszawa") auf dieser Platte gegeben sind. Jede der genannten Spielarten ist derart auf den Gesamtcharakter des Orchesters abgestimmt, daß man generell von einem typischen „Tanzsinfoniker-Stil" sprechen kann. Er zeigt sich auch in nahezu 200 Kompositionen - nicht gerechnet Günter Hörigs Bühnen-, Film- und Ballettmusiken, die hervorragend dem Wesen des Orchesters und der Mentalität seiner Solisten entsprechen. Es sind nicht zuletzt die Chorus-Solisten, die dem Ganzen seine Akzente setzen. Günther Karpa verleiht als vitaler Swing-Trompeter bester „Growl'-Tradition mit seiner Tongebung, Höhensicherheit und exzellenten Technik besonders den Swing- und Dixieland-Titeln ihren Glanz und dem Blechsatz (seit 1961 auf 4 Trompeten und Ventilposaune erweitert) seine Festigkeit. Willy Baumgärtel, dessen Soli speziell in den Dixieland-Titeln zur Geltung kommen, beweist sich immer wieder als vehement swingender Allround-Musikant, gleichermaßen im traditionellen wie im modernen Jazz versiert. Walter Hartmann finden wir auf dem Tenorsaxophon im Swingbereich der Hawkins-Schule angesiedelt („Two O'Clock Jump"), als Sopransaxophonist gibt er dem recht persönlichen Stil der Dixielandgruppe seine spezifische Klangfärbung. Unter seinen zahlreichen Kompositionen nimmt der „Jubiläums-Blues" einen besonderen Platz ein. In ihm hat Lothar Spiller, ein großartig swingender und harmonisch technisch absolut versierter Bassist, die seltene Gelegenheit zu einem gestrichenen Solo. Gitarrist Hans Hempel kommt besonders in der harmonisch wie rhythmisch interessanten „Musik für Rolf" zur Geltung, während im allgemeinen - ein Charakteristikum des Orchesters - die Gitarre als zusätzliche Satzstimme wirkt. Diese Funktion erfüllt im Prinzip auch das Waldhorn, mit dem 1959 Dieter Walter hinzugekommen ist.
Modern   inspiriert   zeigt   sich   Altsaxophonist Heinz Holek, dessen auffallend „leichter"   Ton    und    flüssiges    Chorus-Spiel  in den  Sextettaufnahmen  und  in „Musik für Rolf" hervortreten,  während er sich im „Umfafa" der Swing-Konzeption    anzupassen    versteht.    Mit    Friwi Sternberg besitzen die „Dresdner Tanzsinfoniker"  ihren  zweifellos  künstlerisch eigenwilligsten und avantgardistischsten Exponenten.   Zur   Konitz-Tristano-Schule tendierend,   gehört   er   seit  Jahren   zur internationalen     Elite     der     modernen Klarinettisten     und     Altsaxophonisten. Seine   ausgeprägt    eigene    Note,    bei der   Interpret,   Arrangeur   und   Komponist   eine   organische   Einheit      bilden, gelangte   bereits   vor   zehn   Jahren   zu klarer   Aussage   („Fragen",   „Just   You, Just   Me").   Naturgemäß   kommt   Friwi Sternbergs   Persönlichkeit   vorrangig   in den  modernen Combo-Besetzungen des Orchesters   zur   Geltung,   deren   künstlerischen   Charakter   er   wesentlich   mit bestimmt.    Seine    Mitwirkung    in    der Dixielandgruppe („Bügle Call Rag"), die vor     Jahren     interessanterweise     noch mit 4 Bläsern  und Banjo arbeitete,  ist zwar als „Außenseiter'-Rolle zu werten, zeugt   jedoch   andererseits   von   seiner Vielseitigkeit.   Diese  demonstriert  Friwi Sternberg  auch  durch  die  Verwendung des Baritonsaxophons  („Cuban Blues"), auf dem er sich überraschend expressiv gibt. Der „Cuban-Blues" veranschaulicht außerdem die präzise Beherrschung und schöpferische   Nutzung   lateinamerikanischer  Strukturen,   mit  Siegfried   Ludwig auf den Bongos und Günter Hörig am Schlagzeug (I).  Günter  Hörigs  ureigenstes   Metier   ist   zwar   das   Piano,   auf dem   er   einen   untrüglich   persönlichen Stil   entwickelt   hat,   doch   finden   wir seine   künstlerische   Persönlichkeit   gleichermaßen in seinen Arrangements (die „St.   Louis   Blues'-Bearbeitung   zu  Ruth Hohmanns   Gesang   ist   ein   Musterbeispiel   für   einen   unaufdringlichen   und dennoch       jazzmäßigen       orchestralen Background),   Kompositionen  und   letztlich    im    Gesamtprofil    der    „Dresdner Tanzsinfoniker".   Günter   Hörigs  Wirken und   das   seines  Orchesters,   das  über viele   Jahre   verdienstvolle  Jazz-Pionierarbeit   in   der   DDR   leistete,   fand  mit der Dozenten-Berufung an die Dresdner Hochschule   für   Musik   sowie   mit   der Verleihung des Kunstpreises der Freien Deutschen   Jugend   besondere   Würdigung.                              
Karlheinz Drechsel

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 50 024
ProduktnameJazz Mit Günter Hörig
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious
Name - TitelJazz Mit Günter Hörig
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1964
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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