Günther Leib singt Lieder

GÜNTHER LEIB SINGT LIEDER

Aus dem Klavierbüchlein für Anna Magdalena Bach 1725
Willst du dein Herz mir schenken Es-dur BWV 518
(Aria di Giovannini) transponiert nach D-dur
Herbert Collum, Cembalo

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
Die Trennung (Eschenburg)
Da schlägt die .Abschiedsstunde

Franz Schubert (1797-1828)
Der Tod und das Mädchen op. 7 Nr. 3
(Claudius)
Vorüber, ach vorüber! geh wilder Knochenmann

Der Wanderer op. 4 Nr. 1 (v. Lübeck)
Ich komme vom Gebirge her
Joachim  Freyer, Klavier

Kammersänger Günther Leib, 1959 mit dem Nationalpreis ausgezeichnet, zählt zu den markantesten Künstlerpersönlichkeiten unserer Republik. Mit seinem lyrisch-betonten Baßbariton hat er in vielfachen Interpretationen bedeutende Erfolge zu verzeichnen. Wer ihn einmal als Porös gehört und gesehen hat, wird sich stets  dankbar  an   diese  Menschendarstellung   erinnern.
Sein   Entwicklungsweg   ist wie der  vieler  Künstler  unserer   Republik charakteristisch.
Günther Leib, in Gotha geboren, war schon frühzeitig mit der Musik in Berührung gekommen. Mit sieben Jahren hatte er seinen ersten Geigenunterricht erhalten und wirkte später im Schulorchester der Ocerschule mit. Aber bald unterbrachen die Kriegsereignisse alle seine Liebhabereien und Pläne. Nach 1945 schien er weiter denn je von der Musik entfernt zu sein. Gewiß hatte er als Maurer arbeitend sein musikalisches Gefühl und die Liebe zu Spiel und Gesang nicht verloren, aber sein Ziel war zunächst, Bauingenieur zu werden. Doch die Neigung zur Musik war schließlich stärker. Günther Leib studierte nun am Landeskonservatorium in Erfurt und wurde 1949 als Geiger in die Landeskapelle Gotha aufgenommen. Durch seine Tätigkeit war er jetzt besonders eng mit dem Musiktheater verbunden und lernte allmählich ein umfangreiches Opernrepertoire kennen. Damit verstärkte sich der geheime Wunsch, einmal selbst als Sänger auf der Bühne zu stehen. Er begann erst privat Gesangsstunden zu nehmen und da sich seine Stimme außerordentlich gut entwickelte, setzte er dieses Studium an der Musikhochschule in Weimar fort und schloß es 1952 mit dem Examen für Opern- und Konzertgesang sowie Gesangspädagogik ab. Erste Stationen seines künstlerischen Wirkens als Sänger waren zunächst Käthen, Meiningen und Nordhausen. 1956 kam Günther Leib nach Halle, und ein Jahr darauf wurde er an die Staatsoper Dresden berufen. In Halle war er mit dem Werk Händels in enge Berührung gekommen, wodurch seine künstlerische Eigenart besonders geformt und weitergebildet wurde.
Neben der anspruchsvollen Tätigkeit als Opern- und Oratoriensänger fesselt Günther Leib, der lyrischen Eigenart wegen, immer wieder der Liedgesang.      
Günther Schönstein