Eine Zärtliche Stimme - Rudi Strahl

Eine Zärtliche Stimme - Rudi Strahl

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Rudi Strahl - Eine zärtliche Stimme
vorwiegend heitere Gedichte und Lieder komponiert von Bernd Wefelmeyer
Unter sein Porträt im Karikaturenband „Eulen-Leute" hat er geschrieben: „Vermutlich wäre ich längst General, hätten mich nichtt Hansgeorg Stengel als Individuum und der Eulenspiegelverlag als Institution ermuntert, statt dessen lieber ein heiterer Poet zu Verden. Zum Glück für dieses Bändchen: Generäle karikiert man hierzulande nicht!"
Das klingt so, als sei ich mindestens Bremsklotz auf Rudi Strahls militärischer Laufbahn gewesen. Entrüstet weise ich jeglichen Argwohn zurück, der mir Mittäterschaft bei so niederträchtigem Komplott unterschiebt.
Natürlich fand ich immer, daß der Autor dieser Langspielplatte im weiten Bereich der komischen Literatur gut aufgehoben sei. Andererseits aber wäre der Reserve-Hauptmann Strahl bestimmt ein guter General geworden, einer, der selbst unbequemste Kommandos und Befehle mit einem milden Lächeln und vielleicht einer Zeile frohgemuter Poesie dekoriert oder, um ganz im Bild zu bleiben, überstrahlt hätte.
Und wer hat die Legende in die Welt gesetzt: Generäle seien nicht karikierbar. Gerade der Rudi Strahl, der mit seinem Federkiel nahezu alle literarischen Territorien betreten hat, bewies mit „Der Reserveheld", einem Drehbuch, das zu erfolgreichem Kinofilm gedieh, wie selbstverständlich in unserem Heimatland auch das Antlitz der Armee und ihrer (selbst hochgestellter) Angehörigen in den Bereich Humor & Satire einbezogen ist.
Es gibt eine weitere oft publizierte Strahl-Behauptung, die bei allem Verständnis für Fragmente und deren Relativität mindestens einer kosmetischen Behandlung bedarf: Stengel sei für die Reime und sogar für einige Formulierungen in den Gedichten des Verfassers der Versbände „Souvenirs, Souvenirs", „Mit tausend Küssen", „Von Augenblick zu Augenblick", „Ewig und drei Tage", „Von Mensch zu Mensch" und „Eine Wendeltreppe in den blauen Himmel" verantwortlich zu machen. Da diese These aus wohlwollender Gesinnung keimt, muß Strahl zum Lobe und zur Ehre festgestellt werden: Mein großes Vorbild, was Lebensgefühl, Stimmung und Versmaß betrifft, war auf dem Gedichtsfeld gestern und ist heute noch Erich Kästner. Ich zweifle nicht, daß Rudi Strahl ähnliche
Zuneigung empfindet. Einigen wir uns also, wenn wir schon Inspiration delegieren, auf den gemeinsamen Ahnherrn Kästner.
Unser Mann aus Berlin-Hessenwinkel hat, wie man hier wieder fünfzig Minuten lang hören kann, wunderschöne Lieder, Balladen, Romanzen und Bekenntnisse versifiziert zu Papier gebracht. Meine Erwägung, er könne den Vortrag seiner Gedichte wohl auch allein bewerkstelligen, wischte er mit dem Argument vom Tisch, dies müsse ausgeschlossen werden, weil er, Strahl, ein gar kümmerlicher Interpret eigener literarischer Erzeugnisse sei. Ich pflichte meinem dichtenden Freund in diesem Punkt keinesfalls bei, respektiere jedoch so viel Selbstkritik und Entschiedenheit. Außerdem ist die auf der Schallplatte rezitierende und singende Garde erlesener Schauspieler sowieso ein äußerst reizvoller zusätzlicher Kunstgenuß.
Liebhaber Strahlscher Poesie, aber auch Unkundige haben nun die Möglichkeit, einen sorgfältig ausgewählten Extrakt des fünfzigjährigen Reimwerkers anzuhören und zu genießen. Ich muß mir überhaupt keine Mühe geben zuzugeben, daß ich dutzende der Strahl-Gedichte beneidenswert anmutig und nahezu klassisch finde.
Dabei sind Verse nur ein Bruchteil dessen, was Strahl in fünfundzwanzig Dichterjahren geschöpft hat. Er ist der heiterpoetische Landsmann mit dem breitesten literarischen Fächer. Rudi Strahl hat ausgiebig Prosa, darunter Romane und Erzählungen wie „Der Krösus von Wölkenau" und „Du und ich und Klem-Paris", geschrieben, und er ist Erzeuger vieler, vieler Kinderbücher, Filme sowie -hier liegt Strahls Schwerpunkt seit Ende der sechziger Jahre - Komödien über Komödien. Mindestens die beiden Erfolgsstücke „In Sachen Adam und Eva" und „Ein irrer Duft von frischem Heu" werden als Dauerbrenner vermutlich über unser Jahrhundert hinaus auf den Bühnen zwischen Jerewan und Paris Furore machen.
Ich wünsche Rudi Strahl - bezogen auf die Schallplatte und auch im anderen Sinn -eine allzeit gute Presse und die weite Hinausschiebung des Zeitpunktes, zu dem alle Freunde des Autors ihn zitierend seufzen müssen: Jetzt ist Feierabend, Strahl!
Hansgeorg Stengel

Seite 1
Verzicht auf die Ewigkeit                Rolf Ludwig
Dialekt-materialistischer Trost      Klaus Piontek
Das Doppelzimmer                          Dieter Mann
Mit fliegendem Puls (Lied)              Wolfgang Dehler
Dementi                                             Rolf Ludwig
Eine zärtliche Stimme                      Ursula Karusseit
Alternative                                         Dieter Mann
Irritation (Lied)                                  Ingrid Pollow
Mit tausend Küssen                         Klaus Piontek
Durchaus möglicher Beginn           Ursula Werner
Modell, danach gekränkt (Lied)      Ingrid Pollow
Adam und Eva, zeitgenössisch      Ursula Werner
Hexerei                                               Klaus Piontek
Eine Frau denkt nach                       Ursula Werner
Bitte um Nachsicht                          Dieter Mann
Theorie und Praxis                           Ursula Karusseit
Bravheit und Treue                           Rolf Ludwig
Denkste (Lied)                                   Wolfgang Dehler
Aus diesem Grund                           Ursula Karusseit
Ehelicher Zwist                                 Ursula Werner, Dieter Mann
Mal was anderes             Ursula Karusseit, Rolf Ludwig
Die Tage und Nächte der Heiderose H. (Lied)       Ingrid Pollow
Das Schönste               Ursula Karusseit, Rolf Ludwig


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Chateaubriand                  Ursula Werner
Im Schlaraffenland                           Rolf Ludwig
Episode (Lied)                                   Wolfgang Dehler
Von Tieren                                          Klaus Piontek
Für und wider                                    Dieter Mann
Atheistischer Stoßseufzer               Klaus Piontek
Vom Niederen zum Höheren          Ursula Karusseit
Niederlage                                         Rolf Ludwig
Ursache und Wirkung                      Ursula Werner
Lieber Sohn - Schlaflied                 Wolfgang Dehler/ Ingrid Pollow
Lehre                                                   Ursula Karusseit
Auf und Ab                                        Klaus Piontek
Ästhetisches Dilemma                     Ursula Werner
Typisch                                               Rolf Ludwig
Eintagsfliege (Lied)                           Ingrid Pollow/ Wolfgang Dehler
Neue Marterin                                   Rolf Ludwig/  Ursula Karusseit/ Klaus Piontek/   Ursula Werner/ Dieeter Mann
Neid und Einsicht                             Klaus Piontek
Manchmal (Lied)                               Wolfgang Dehler
Scheiden tut weh: Er an Sie  Sie an Ihn Dieter Mann / Ursula Werner
Der alte Seemann (Lied)                  Ingrid Pollow/ Wolfgang Dehler
Soviel steht fest                         Ursula Karusseit
Ruhe sanft                        Rolf Ludwig

Regie: Heiner Möbius
Musikalische Leitung: Bernd Wefelmeyer
Tonregie: Karl Hans Rockstedt
Mit freundlicher Genehmigung des Eulenspiegel-Verlags Berlin.
Gestaltung: Ruth G. Mossner

Mehr Informationen
ArtikelnummerLitera 8 65 327
ProduktnameEine Zärtliche Stimme - Rudi Strahl
Preis12,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelEine Zärtliche Stimme - Rudi Strahl
LabelLitera
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
Release-Datum1982
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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