Bruce Springsteen - Born in the U.S.A.

Bruce Springsteen - Born in the U.S.A

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Bruce Springsteen - Born In The U.S.A.
Seite 1
Born In The U.S.A.
Cover Me
Darlington County
Working On The Highway
Downbound Train
I’m On Fire

Seite 2
No Surrender
Bobby Jean
l'm Goin'Down
Glory Days
Dancing In The Dark
My Hometown
Kompositionen, Texte und Arrangements: Bruce Springsteen
Bruce Springsteen/The. E Street Band/Lizenzgeber CBS Records International

„Ich habe die Zukunft des Rock'n'Roll gesehen, und sie heißt Bruce Springsteen" — diese vielzitierte euphorische Äußerung des US-amerikanischen Musikkritikers und späteren Springsteen-Co-Produ-zenten Jon Landau erregte nicht ausschließ/ich Zustimmung, sondern auch Skepsis und empörten Widerspruch. Der interessierte aber nicht überdurchschnitt/ich informierte Konsument wußte zwar, daß Springsteen Lieder schrieb wie den Hollies-Hit SANDY (und BORN T0 RUN war ja wirklich auch ein gewaltiges Stück Lied), aber deshalb gleich von einer personifizierten Zukunft zu sprechen . . .
Dann Ende '84 die Lieder dieser Platte hier, und auf einmal war seine Musik in aller Munde und Walkmen. Leute, die bislang der Rockmusik nicht eben schwärmerisch zugetan waren, fühlten sich nun von ihm verstanden und verstanden ihn — oder glaubten das zumindest. Ergenoß und genießt eine solche Popularität, daß einige „Insider" sich kurioserweise die Frage stellten, ob man da selbst überhaupt noch reinen Gewissens Fan sein könne. Diese auffällige Zunahme der Sympathien für den Musiker Bruce Springsteen, die einhergeht mit einem gesteigerten Interesse auch an seinen früheren Werken, legt Fragen nach dem Hintergrund dieser Persönlichkeit nahe. Biographisches ist schnell erzählt und kann bzw. konnte hie und da ausführlicher nachgelesen und nachgehört werden. Schnell erzählt deshalb, weil es um Springsteen keine der kleinlichen Skandälchen gibt, keine der sympathischen Nettigkeiten, die nicht selten andere Interpreten aus einer Art Schlüssellochperspektive heraus attraktiv werden läßt.
Geboren wurde er am 23. Februar 1949 in Free-hold, New Jersey, USA. Mit 24 hatte er nach diversen Tingeleien seine eigene Band, die E Street Band, und vieles deutete darauf hin, so war es auch immer wieder zu lesen, daß da ein weiterer „elektrisierter" Folk-Sänger vor die Leute trat. Nichts gegen Folk-Sänger — beileibe nicht — nur zeigte sich auch hier wieder die Unzulänglichkeit pauschaler Schubladen. Sicher hatte Springsteen auch gelegentlich das berühmte Mundharmonikagestell um den Hals, und Dylans Übertritt zur elektrischen Gitarre liegt inzwischen schon Generationen zurück, dennoch sind die Unterschiede in Melodik und textlichem Gestus zwischen Springsteen und Dylan weit größer als die Gemeinsamkeiten.
Mit seiner 1975er LP „Born To Run" gelang es Springsteen zum ersten Mal, seine rockige Spielauffassung auch gegenüber seiner Plattenfirma durchzusetzen. Davor lag noch die 74er Platte „The Wild. The Innocent & The E Street Shuffle", die schon den lautstarken Abschied von der Folk-Sänger-Gilde belegte. Er ging seinen Weg, seinen eigenen und unverwechselbaren, und BORN TO RUN klang eben so erfrischend und erlösend und kraftvoll wie bis dahin schon lange nichts mehr. Diese Nummer wurde ein Hit. Nachfolgende Platten wie „Darkness At The Edge Of Town" oder „The River" bewiesen die Kontinuität im Schaffen Springsteens und seiner Musikanten. Außerhalb seiner Heimat waren sie allerdings nie Hitparaden-trächtig.
Dann also „Born In The U.S.A.". Die Lieder dieser Platte zeigen einen Springsteen, der erwachsen ist, der von dem singt, was ihn bewegt, und der viele bewegt mit dem, was er singt und durch seine Art, Dinge zu sagen. Die große Zeile des Titelsongs hat nicht nur bei der englischen Sprache Unkundigen zu Mißverständnissen geführt. Gerade dieses Lied ist mit seiner Aufrechnung gegenwärtiger und vergangener USA-Realitäten alles andere als eine chauvinistische Eloge. Man müßte es spätestens an der Musik merken, die so nicht zur Hymne taugt. (Es war der große amerikanische Folk-Sänger Pete Seeger, der an/äß/ich einer Gesprächsrunde beim Festival des politischen Liedes in Berlin 1986 sagte, es lohne, bei Springsteen genauer hinzuhören, da passiere heutige USA-konkrete gute Musik. Zusätzliche Anmerkung: John Hammond Sr, Mitarbeiter der Plattenfirma CBS betreute dort Pete Seeger ebenso wie Bob Dylan und — Bruce Springsteen.)
Generell ist diese Platte sehr rockig gehalten (mit eingestreuten wunderschönen leisen Liedern), nichts aufregend Modernes, geschweige denn Modernistisches ist zu hören: Geradeaus-Rock'n'Roll, handgemacht und so lebendig, daß schlichtweg Sympathie erwachsen muß für die gestandenen Musikanten, die ihn zuwege bringen. Das Schlagzeug ist ein Schlagzeug, laut, zeitgemäß motorisch und lebendig federnder als jeglicher Drum-Computer. Gitarren, Baß, Keyboards und Saxophon bauen in Verbindung mit einer perfekten Aufnahmetechnik eine Klangmauer, die nuanciert, geschlossen und so logisch klingt, daß man das Gefühl hat, genau diesen Sound schon immer erwartet zu haben — und endlich, endlich kommt er nun. Dazu Springsteens Stimme, keine große, keine Jahrhundertstimme. Vorbilder wie Eddy Cochran und Buddy Holly klingen an, immer ist er aber doch eigen, schnörkellos und wild. Er ist ein Sänger, der sich verausgabt, der in jedes Lied alles hineinlegt und so auf den Punkt, wie das nur jemand kann, dem das, was er singt, dringendstes Anliegen ist. Er singt von Freunden, von Mädchen, von Autos, vom Vietnamkrieg, in den junge Menschen geschickt wurden, um zu töten, von sterbenden Städten und Arbeitslosigkeit und von seiner immerwährenden Lust auszu-brechen, die nie zur Resignation gerät:er engagiert sich, er ist Optimist, das läßt er sich nicht nehmen, und er weiß aus eigener Erfahrung um die Kraft der „kleinen" Leute. Denen Mut zu machen, deren Solidarität (bis hin nach Südafrika) zu befördern — das macht ihn zu dem herausragenden Musiker, der er ist — Bruce Springsteen.
Nachtrag: Die E Street Band, zu deren Mitgliedern sich der Meister selbst nach wie vorzählt, besteht neben ihm aus dem Saxophonisten Clarence Clemens, dem Bassisten Gary Tallent und dem Pianisten und Organisten Danny Federici (allesamt Gründungsmitglieder der Band), dem Gitarristen und Mandolinisten Steve Van Zandt (der inzwischen eine Solokarriere begann und Initiator des Anti-Apartheidsongs SUN CITY ist), Roy Bittan, der Synthesizer und Klavier spie/t und dem Schlagzeuger Max Weinberg.
Manfred Wagenbreth (1986)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 222
ProduktnameBruce Springsteen - Born in the U.S.A.
Preis19,90 €
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InterpretBruce Springsteen
Name - TitelBorn in the U.S.A
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1986
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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