Brother Jack McDuff - Tobacco Road

»Imitate, assimilate, innovate«, so lautet der chronologische Dreischritt des großen Clark Terry zur kunstvollen musikalischen Improvisation. Und Zeitverschmelzer und Farbenzeichner Salvador Dali befand radikal, dass ein jeder, der nichts nachahmen wolle, rein gar nichts schaffen werde. Brother Jack McDuff ahmte fleißig nach und veredelte die auf seiner “Tobacco Road” angebauten Standards zu neuer Blüte. Seinen an den Tasten selbst geschulten Hände verwandeln den Gassenhauer “Alexanders Ragtime Band“ fast in aufgerauten Ballhouse Jazz, wäre da nicht ein widerborstiges Saxofon, das steil und über krächzenden Orgelclustern phrasiert. Pflicht und Kür bedeuten für Bruder Jack spirituelle Klänge wie “And The Angels Sing“ und seine leicht angeschrägte Version des gedankenversunkenen “Wade In The Water“. Richtig rockig geht es in “Can’t Get Satisfied“ zu, einer gospelartig angelegten und fein durchinstrumentierten Fassung des Blues-Klassikers.
In dieser bunten Mischung hat die Orgel nicht unbedingt das letzte, aber immer ein gewichtiges Wort bei Klang und Stimmgestaltung mitzureden. Und einmal lässt McDuff sie zu “The Shadow Of Your Smile“ in den höchsten gläsernen Tönen des Registers singen.