Barbara Dennerlein - Straight Ahead

Barbara Dennerlein - Straight Ahead

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Barbara Dennerlein - Straight Ahead

Amiga Jazz Serie

Seite 1
Bad And Blue
Komposition: Barbara Dennerlein

It Just So Happens
Komposition: Ray Anderson

All That Blues
Komposition: Barbara Dennerlein

Seite 2
Open And Free
Komposition: Ronnie Burrage

Stormy Weather Blues
Komposition: Barbara Dennerlein

Straight Ahead
Komposition: Barbara Dennerlein

Barbara Dennerlein (org)
Ray Anderson (tb)
Mitch Watkins(g)
Ronnie Burrage (dr)
rec. 18.-20. Juli 1988, Ludwigsburg/BRD
Übernahme von Enja Records, München/BRD

„Die Pianobar mitten in Schwabing, dem Amüsierviertel von München, ist überfüllt. Stimmengewirr. Lachen - die rund 150 Gäste unterhalten sich gut. Doch als sich Barbara Dennerlein an die Hammondorgel setzt, wird es ganz still. Wenn die 18jährige spielt, will niemand auch nur einen Ton versäumen. Denn Barbara jazzt an dem Orgelungetüm wie die alten Jazzprofis zu ihren besten Zeiten. Seit drei Jahren tritt die Münchner Schülerin in den Ferien hier allabendlich auf, und sie hat schon eine eingeschworene Fangemeinde ..." So weiß Anfang 1983 ein Kritiker zu berichten. Schon zum Weihnachtsfest 1975 hatte Vater Dennerlein seiner Tochter eine einmanualige Orgel gekauft. Acht Jahre später stand ihr ein eigenes Ton- und Aufnahmestudio im Keller des Hauses zur Verfügung. Barbaras Talent zum Spiel auf der von ihr erkorenen Hammondorgel führte dazu, daß die 16jährige Angebote von gestandenen Jazzern erhielt, mit ihr zu musizieren. 1983 nahm sie eine Live-Schallplatte im Münchener Jazzlokal „Domicile" auf. 1985 spielte sie im Quintett mit Hermann Breuer (Posaune),Allan Praskin (Altsaxophon), Jürgen Seefelder (Tenorsaxophon) und Joe Nay (Schlagzeug) eine zweite LP ein: beide Platten wurden von ihr selbst produziert. 23jährig gestaltet sie zusammen mit der All Star Band „Rhythm Combination & Brass" von Peter Herbolzheimer eine LP mit dem Titel „Tribute To Charlie", womit natürlich Charlie Parker gemeint ist. Ihm und dem Bebop gehört Barbara Denner-leins Liebe, worin sie sich mit Herbolzheimer einig weiß. Inzwischen unternimmt sie internationale Tourneen, Auftritte im Radio und Fernsehen und bei etlichen Festivals. Auch die Jazzfreunde der DDR werden aufmerksam, als sie bei der Jazzbühne Berlin 1988 zu erleben ist. Schließlich wird ihr in jüngster Zeit eine Gruppe zur Seite gestellt, die sie als „Traumband" bezeichnet und mit der sie, nach einer kurzen gemeinsamen Tournee, die LP „Straight Ahead!" aufnimmt.
Für viele ist es erstaunlich, daß eine junge Musikerin sich im Zeitalter des Synthesizers der Hammondorgel annimmt. Immerhin wird das von ihr benutzte Modell seit einem Jahrzehnt nicht mehr gebaut und ist ein Monstrum an Gewicht und Ausdehnung, so daß sie als Bedingung in ihre Verträge schreiben läßt, am Veranstaltungsort seien zwei starke Männer zum Ausladen des Instruments aus dem Laderaum ihres Wagens zu stellen. „Ich möchte niemanden kopieren, sondern meinen eigenen Stil prägen", sagt sie. Ein Rezensent beschreibt es folgendermaßen: „Barbara Dennerlein läßt die Orgel nicht so 'kochen' wie Jimmy Smith oder später Brian Auger. Sie spielt das Instrument mit einer gewissen fließenden Eleganz und hat nie ein Hehl daraus gemacht, daß ihre Liebe nicht der kurzen ,Soul'-Phase im Jazz gehört, mit der die Elektroorgel nicht zuletzt wegen ihres schwarze Gottesdienste assoziierenden Klangs verbunden ist, sondern dem Bebop." Befragt, welche Anforderungen sie an eine Orgel stellt, meint sie: „Sehr wichtig ist für mich das Pedal, weil der Fußbaß eine meiner Stärken ist und ich ihn ganz solistisch einsetze, Dafür brauche ich ein Pedal mit einem großen Umfang, mindestens zwei Oktaven. Dann ist für mich natürlich ein guter Sinussound wichtig, Und wenn das noch mit vielseitigem Synthesesound und schönen Solostimmen kombiniert ist, ist das die ideale Orgel," Was ihr „Fußbaß"-Spiel angeht, so wird es übrigens sehr überzeugend im Titel „It Just So Happens" vorgeführt.
Ein Wort zu Barbara Dennerleins Mitspielern: Der prominenteste ist zweifellos der 1952 in Chicago geborene Ray Anderson, der neben George Lewis als wichtiger junger Posaunist der USA gilt, Zuerst mit Rhythm & Blues-Gruppen arbeitend, musizierte er dann langjährig mit Anthony Braxton, Barry Altshul und Mark Helias und anderen bedeutenden Jazzsolisten zusammen, deren Aufzählung den Rahmen dieses Textes sprengen würde. Seit 1980 hat er ein halbes Dutzend eigener Schallplatten veröffentlicht, daneben zwei Alben seiner „Slickaphonics", einer Gruppe, die populären Jazz Funk bester Qualität vorstellt. Ray Andersons „gesangsartiges" Posaunenspiel wird mit höchster Virtuosität vorgetragen und verarbeitet auf originelle Weise Elemente der Jazzgeschichte vom New Orleans Jazz über Swing und Blues bis zum Bebop und Free Jazz. Besonders beeindruckt Anderson in der zu dieser Platte beigesteuerten eigenen Komposition, aber auch in anderen Titeln wie zum Beispiel „All That Blues", wo der Geist Duke Ellingtons beschworen wird. Nicht zuletzt ist es der Humor in seinem Spiel, der der Platte zugute kommt.
Schlagzeuger Ronnie Burrage, einst Mitglied im Trio „Third Kind Of Blue", gehört zu den in Studios meistbeschäftigten New Yorker Musikern; er ist auf Schallplatten von Chico Freeman, Bobby McFerrin, James Newton, Jack Blake, John Purcell, Pasquito D'Rivera, Wynton Marsalis, Hamiet Bluiett, David Friedman und anderen zu hören. Seine zupackenden Funkrhythmen erweitert er durch alle erdenklichen Polyrhythmen. Burrages Komposition „Open And Free" läßt das Ensemble am weitesten in moderne Gefilde vorstoßen.
Gitarrist Mitch Watkins stammt aus Texas und fühlt sich dem Blues Rock verpflichtet; stilistisch gehört er etwa zwischen John Scofield und Stevie Ray Vaughan. Meist ordnet er sich mit unauffälligen Riffs dem Gesamtspiel unter, zeigt sich in Barbara Dennerleins „Stormy Weather Blues" jedoch so richtig in seinem Element, Insgesamt hat sich hier eine Gruppe zusammengefunden, die ihren Stil als modernen Hard Bop beschreibt, der weg will vom üblichen Orgel-Saxophon-Sound, Und eine Gruppe, die dem Jazz sicher neue Freunde gewinnt, entsprechend Barbara Dennerleins Credo: „Ich habe mir die Aufgabe gestellt, Jazz möglichst vielen Menschen nahezubringen und damit der immer stärker werdenden Tendenz hin zur Schematisierung der Musik auf der Basis einfachster Grundelemente entgegenzuwirken,"
Werner Sellhorn

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 464
ProduktnameBarbara Dennerlein - Straight Ahead
Preis14,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretBarbara Dennerlein
Name - TitelStraight Ahead
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1989
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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