Rhapsodie in Blue & Ein Amerikaner in Paris - George Gershwin
Rhapsodie in Blue & Ein Amerikaner in Paris - George Gershwin
Rhapsodie in Blue & Ein Amerikaner in Paris - George Gershwin
GEORGE GERSHWIN - Rhapsodie in Blue
Günter Gollasch, Klarinette
Siegfried Stöckigt, Klavier
Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig
Rundfunk-Tanzorchester Leipzig
Leitung: Herbert Kegel
Ein Amerikaner in Paris
Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig
Rundfunk-Tanzorchester Leipzig
Leitung: Herbert Kegel
Der Schöpfer der Volksoper »Porgy and Bess", der ,klassisch' gewordenen Schlagermelodien, die er für Revuen und Musicals schrieb, der populärste Komponist Amerikas — das ist George Gershwin. Als Sohn eines aus Petersburg eingewanderten Händlers verbringt er Kindheit und Jugend in den New Yorker Armenvierteln East End und Harlem, im Amerika des beginnenden 20. Jahrhunderts mit seinem hektischen Rhythmus und pulsierenden Leben, der Jagd nach Reichtum und Geld, der ersten Trusts, aber auch der ungewöhnlich schnellen Entwicklung der Industrie und Technik. Mit 16 Jahren Schlagerspieler (Song plugger) bei einem Verlag für 15 Dollar in der Woche angestellt, lernt Gershwin kapitalistische Ausbeutung auch in der Kunst kennen. 8-10 Stunden am Tage spielt er oft den Käufern — Sängern, Arrangeuren, Tänzern, Kapellmeistern und Managern — die neuesten Melodien des Tages vor. Unwiderstehlich lockt das Komponieren, seine großen Vorbilder sind die damals beliebtesten Schlagerkomponisten Irving Berlin und Jeróme Kern. Er tritt als Pianist in Musicals auf und, was das Entscheidenste- ist, er hat mit seinen ersten Schlagern Erfolg- Vor allem der 1919 komponierte Foxtrott „Swanee" geht um die ganze Welt, zwei Millionen Schollplatten werden verkauft. Angebote über Angebote folgen, Melodien über Melodien wie »I got rhythm", «Lady by good", »Fascina-ting rhythm" und viele andere.
Mit 25 Jahren ist Gershwin ein berühmter und finanziell unabhängiger Mann. Eines Morgens beim Durchblättern der »Harald Tribüne" stößt er zufällig auf eine Pressenotiz und liest voller Entsetzen, daß Paul Whiteman mit seinem Orchester om 12. Februar 1924 in einem Konzert in der Aeolin-Hall ein noch unbekanntes Werk von Gershwin aufführen wird. Gewiß hatte ihm Whiteman einmal ein solches Angebot gemocht, aber er hatte weder fest zu-, noch abgesagt, sondern das Ganze lediglich als Scherz auf-gefaßt. Es half kein Bitten und noch so hartnäckiges Weigern, er, Gershwin, der noch nie in seinem Leben ein sinfonisches Werk geschrieben hatte, wurde durch diese List zur Arbeit gezwungen. Innerhalb weniger Wochen war das scheinbar Unmögliche geschafft. Auf einer Fahrt nach Boston, beim Lauschen auf den stampfenden Rhythmus des Zuges überkam ihn plötzlich die entscheidende Idee zur »Rhapsodie in Blue". Das Konzert in der riesigen Aeolin-Hall wurde zum Triumph für Gershwin, unter dem Publikum befanden sich so namhafte Persönlichkeiten wie Rachmaninow, Strawinski, Stokowski, Damrosch, Kreisler und Heifetz. In der „Rhapsodie in Blue" schwingt etwas mit vom technischen Aufstieg Amerikas, vom fieberhaften Tempo seiner Großstädte. Dieses Lebensgefühl spricht aus virtuosen Klavierpassagen und den schwungvoll hämmernden Rhythmen, faszinierend schon der Anfang mit dem schrill aufsteigenden Klarinettenglissando, während der Mittelteil mit seiner schwärmerisch dahinströmenden Melodia von der Schönheit und Weite des Landes kündet. Zum Schluß geraten Orchester und Klavier in jagendem Rhythmus noch einmal in einen Wirbel des Gegeneinander der beiden Themen. Die »Rhapsodie in Blue" hat in der Originalfassung für Klavier und Orchester, instrumentiert von Frede Grofe, einen beispiellosen Siegeszug durch die Konzertsäle Europas angetreten. Am 1. November 1942 von Arturo Toscanini mit dem Bostoner Sinfonie-Orchester im Rundfunk aufgeführt, hat sich seitdem seine echte Größe immer wieder aufs Neue bestätigt. Im Jahre 1928 lernt Gershwin auf einer Europareise zum erstenmal Paris kennen. Der Zauber der Seine-Stadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und dem Charme ihrer Menschen hält auch ihn gefangen. In einem Hotelzimmer beginnt er mit der Niederschrift seiner Erlebnisse in Form einer sinfonischen Dichtung, und als er Europa verläßt. nimmt er die beinahe vollständige Partitur in seinem Reisegepäck mit nach Hause. Wieder in den Staaten angelangt, wird Gershwin von Reportern und Freunden bedrängt, über seine Kompositionspläne zu berichten: „Dieses neue Stück ist die modernste Musik, die ich jemals gewagt habe . . . Meine Absicht ist es hier, die Pariser Eindrücke eines amerikanischen Besuchers zu porträtieren, wie er durch die Stadt bummelt, den verschiedenen Geräuschen der Straße lauscht und die französische Atmosphäre in sich aufnimmt . . . Unser amerikanischer Freund wird vielleicht, nachdem er in ein Cafe gegangen ist und etwas getrunken hat, plötzlich vom Heimweh übermannt."
»Ein Amerikaner in Paris" hat bis heute nichts von seiner unmittelbaren Wirkung eingebüßt. Welch' geniale Mischung von sprühender Fröhlichkeit und leicht spöttischem Esprit, von tiefer Empfindung und geradezu elektrisierender Vitalitätl Da ist das kecke Hauptthema zu Beginn (Allegro grazioso), das dann in Abwandlungen die Geräuschkulisse einer Großstadt widerspiegelt (Pariser Autohupen), oder die von Posaunen vorgetragene ins grelle Licht gerückte Tanzsaalmelodie. Da erklingt im Andante-Teil ein sehnsuchtsvoller Blues, ganz in klassischer Form des schwermütigen Negervolksliedes und doch unverkennbar für Gershwin in Melodie und Klangsteigerung. Plötzlich wird von einer, dann von einer zweiten Trompete ein Charleston, jener ausgelassene Volkstanz aus Südcarolina angestimmt, bis kurz vor Schluß noch einmal das Schrillen der Taxihupen ertönt und die großstädtische Stimmung wie zu Beginn wieder eingefangen wird.
Gebunden an Verträge, gehetzt von der Filmindustrie Hollywood, sind Gershwin nur noch wenige Lebensjahre vergönnt geblieben. Zuletzt von unsäglichen Schmerzen geplagt, starb er am 11. Juli 1937 - erst 38jährig — an der zu spät vorgenommenen Operation eines Gehirntumors, von der ganzen Welt betrauert und geehrt als der volksverbundenste Komponist Amerikas.
Rudolf Bendel
Artikelnummer | Amiga 7 40 035 |
---|---|
Produktname | Rhapsodie in Blue & Ein Amerikaner in Paris - George Gershwin |
Preis | 12,00 € |
Lieferzeit | Bestellbar, Lieferzeit länger als eine Woche |
Interpret | Various |
Name - Titel | Rhapsodie in Blue & Ein Amerikaner in Paris - George Gershwin |
Label | AMIGA |
Medientyp | LP / Vinyl 10" |
Vinylgewicht pro Schallplatte | 140 gramm |
Anzahl der Platten | 1 |
Release-Datum | 1961 |
Allgemeiner Plattenzustand | Gebraucht |
Zustand Tonträger | Very Good + (Sehr gut) |
Zustand Cover | Very Good + (Sehr gut) |
Plattenreinigung | Reinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio) |