Karl Millöcker- Gasparone- OPERETTENQUERSCHNITT

Karl Millöcker- Gasparone- OPERETTENQUERSCHNITT

Orchestervorspiel
Hier, wo die Schergen
Freiheit wohnt nur auf dem Meer
Hurtig, schnell auf derStelI'
Erscheinen wir als Rächer
Trara! Trara!
Der verdammte Gasparone
Ringsumher in allen Ecken
Ihn, den alle Häscher suchen
Ihn erwisch ich nicht
Hüten Sie sich vor dem  Räuberpaar
Merken Sie sich, ein Freund bin ich
Er soll dein Herr sein! Wie stolz das klingt!
Romantisch war das Abenteuer
Da plötzlich wurde aus meinen Träumen
Sehr gefährlich
Mir ist verdächtig
Stockfinster war die Nacht
Du hattest dort ein Stelldichein
Wie? Der soll Gasparone sein?
O, daß  ich  doch  der Räuber ware
Ja, wenn mir solch ein Fang gelungen
Finale I: Anzoletto sang:  Komm  mia  bella
Hör doch die Töne, Estrella — Wo der Wald zieht sich hinunter
Hält der Sohn sich fern von mir
So sind die jungen Leute von heute
Dunkelrote Rosen
Finale II: Ach, kein Zweifel waltet nun mehr
Solch er Frechheit.

Lotte Rysanek,
Herta Staal,
Horst Heinrich Braun,
Hans Strohbauer,  
Friedrich  Nidetzky
Chor von Radio Wien
Wiener Volksopernorchester                                                             :
Leltung: Kurt Richter


Karl Millöcker (29. April 1842 — 31. Dezember 1899) ist einer der Großmeister der Wiener Operette. Nachdem er schon frühzeitig als Kapellmeister und Komponist am Theater an der Wien musikalische Einlagen für Schauspiele komponiert hatte, begann er ab 1876 Operetten zu schreiben. Am bekanntesten wurden: Das verwunschene Schloß (1878), Madame Dubarry (1879), Der Bettelstudent (1882), Der Feldprediger (1884), Der Vizeadmiral (1886), Der arme Jonathan (1890) und Gasparone, die am 26. Januar 1884 im traditionsreichen Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Die Operette „Gasparone" spielt auf Sizilien. Der Polizeichef von Syrakus, Nasoni, hat erfahren, daß die Gräfin Carlotta einen Erbschaftsprozeß gewonnen hat und in den Besitz einer Million gelangt ist. Er überbringt ihr als erster die Nachricht und Iäßt sie in dem Glauben, daß er selbst maßgeblich bei der Entscheidung des Gerichts beteiligt war. Aus Dankbarkeit verspricht sie ihm, seinen Sohn Sindulfo zu heiraten. Conte Erminio, der die Grafin Carlotta liebt, erkennt, daß sich Nasoni nur für die Million der Gräfin interessiert. Er will! die Plane Nasonis durchkreuzen und bedient sich dabei der Schmuggler Benozzo und Massaccio, die das Gerücht verbreiten, ein furchtbarer Bandit namens Gasparone mache Sizilien unsicher. Sie locken die Polizei immer wieder auf eine falsche Fährte, um ihrem eigenen Gewerbe umso ungestörter nachgehen zu können. Inzwischen laßt Erminio einen Überfall durch die Schmuggler auf die Gräfin inszenieren und spielt ihren Befreier. Obwohl Carlotta Erminio zu lieben beginnt, ist sie bereit, das Nasoni gegebene Wort zu halten. Das veranlaßt Erminio zu einem Gewaltstreich. Er steigt in der Nacht durch Carlottas Fenster und raubt ihr die Million. Nasoni ist nun nicht mehr daran interessiert, seinen Sohn mit der verarmten Gräfin zu verheiraten. Conte Erminio bringt der Gräfin ein Kästchen mit dem Vermögen zurück und gibt sich als Sohn des Gouvemeurs zu erkennen. Carlotta reicht ihm die Hand zum Ehebunde. Nasoni und Sindulfo sind die Blamierten.
K. Damies