Unser Leben Im Lied - 18 - Anmut Sparet Nich Noch Mühe - Musik Zur Festgestaltung

ANMUT SPARET NICHT NOCH MÜHE
Lieder und Musikstücke zur Fest- und Feiergestaltung
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Air - aus der Ouvertüre D-dur BWV 1068 (Suite Nr. 3)
(Johann Sebastian Bach)
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Helmut Koch

Wir lieben das Leben - Hymnus der Jugend aus der Kantate „Eisenkombinat Ost"
(Gerster — Marchwitza)
Chor des Stephan Hermlin-Ensembles Hochschule Potsdam
Dirigent: Manfred Grüttner

Lob des Kommunismus
(Eisler- Brecht)
Gisela May, Gesang
Instrumentalgruppe
Leitung: Adolf Fritz Guhl

Friedenslied
(Spies — Neruda/Brecht)
Herbert Rössler, Bariton
Großes Orchester des Berliner Rundfunks
Dirigent: Leo Spies

Wir bauen einen schönen Garten
(Lesser — Stöhr)
Rolf Sauer, Bariton
Orchester des Staatlichen Volkskunstensembles der DDR
Dirigent: Gerhard Bielig

Deutsches Wiegenlied
(S. Köhler - Skupin)
Elisabeth Breul, Sopran
Instrumentalgruppe
Dirigent: Dr. Hans Sandig

Du, meine Republik
(S. Köhler - Jung)
Rudolf Riemer, Bariton
Radio DDR-Jugendchor Instrumentalgruppe
Dirigent: Dr. Hans Sandig

Dem Kleinsten (Liebling, schlaf ein)
(E. H. Meyer — Fürnberg)
Jutta Vulpius, Sopran
Berliner Sinfonie-Orchester
Dirigent: Kurt Sonderling

Unsre Heimat
(H. Naumilkat - H. Keller)
Pionierchor „Edgar Andre" des Berliner Rundfunks
Instrumentalgruppe
Leitung: Ilse Naumilkat

Largo und Allegro - 1. und 2. Satz aus Concerto grosso B-dur op. 6 Nr. 7
(Georg Friedrich Händel) Händel-Festspielorchester Halle Dirigent: Horst-Tanu Margraf


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Ballettmusik aus ORPHEUS UND EURYDIKE
(Christoph Willibald Gluck)
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Horst Förster

Anmut sparet nicht noch Mühe
(Eisler - Brecht)
Kinderchor des Deutschlandsenders
Paul Funk, Klavier
Leitung: Manfred Roost

Die Äcker sollen dampfen
Seht das Brot ist euch bereitet
Dunkel war's, die Welt war kalt
aus der Kantate LIED DER JUGEND
(S. Köhler — Fürnberg)
Gerda Schriever, Alt
Radio DDR-Jugendchor
Kinderchor
Instrumentalgruppe
Dirigent: Dr. Hans Sandig

Carpe diem (Nutze den Tag)
(B. Walther)
Bernd Walther, Gesang
Folkloregruppe der TU Dresden

Die Augen der Kinder
(Kähne - S. Köhler)
Gerry Wolff, Gesang
Orchester Gerd Natschinski

Mailied (Wir gehen durch die Straßen)
(E. H. Meyer— Fürnberg)
Solistenvereinigung des Berliner Rundfunks
Berliner Sinfonie-Orchester
Dirigent: Kurt Sonderling

Gesang der Zuversicht
(Werzlau — Seeger)
Alf Pörschmann, Bariton
Großer Chor des Berliner Rundfunks
Mitglieder des Berliner Rundfunk-Sinfonie-Orchesters
Dirigent: Gerhard Räker

Die Geschöpfe des Prometheus
Ouvertüre op. 43 (Ludwig van Beethoven)
Gewandhausorchester Leipzig
Dirigent: Franz Konwitschny

Seit Einführung der modernen Langspielplatte ist es längst nicht mehr ungewöhnlich, bei festlichen und feierlichen Zusammenkünften im kleineren Kreis zur musikalisch-künstlerischen Ausgestaltung Schallplatten vorzuführen: am 1. Mai, am Gründungstag unserer Republik, zum Internationalen Frauentag und zu vielen anderen Feier- und Gedenktagen. In den letzten Jahren wurde an den VEB Deutsche Schallplatten immer wieder der Wunsch herangetragen, für diesen Zweck geeignete Kompositionen aus dem vielfältigen Angebot auf einer Langspielplatte zusammenzufassen.
Die vorliegende Veröffentlichung soll ein erster Schritt auf diesem Wege sein. Die Schallplatte vereint bekannte und weniger bekannte Lieder und Chorsätze, die dem friedlichen Aufbau unserer Republik gewidmet sind, und wählt aus der großen Zahl festlicher Orchester werke unseres nationalen Kulturerbes vier Sätze aus, die auf Grund ihres hohen künstlerischen Wertes eine berechtigte Popularität genießen.
Es steht dem Benutzer der Schallplatte frei, aus den insgesamt achtzehn Musikstücken diejenigen Werke auszuwählen, die ihm für den jeweiligen Anlaß am geeignetsten erscheinen. Alle Stücke sind durch Kennrillen voneinander getrennt, so daß im Grunde jedes Stück ohne sonderliche Mühe einzeln vorgeführt werden kann.
Selbstverständlich ist die Schallplatte so zusammengestellt, daß die Abfolge der Lieder und Orchesterstücke auch insgesamt einen abgewogenen Eindruck hervorrufen wird. Unabhängig von ihrer besonderen Aufgabenstellung wird diese Schallplatte somit auch in ihrer Gestaltung und Zusammenstellung von künstlerischem Interesse sein.
Das „Air" aus der Orchestersuite D-dur gehört zu den ergreifendsten Instrumentalsätzen Johann Sebastian Bachs. Emotionale Tiefe verbindet sich in diesem Werk mit höchster gedanklicher Klarheit.
Das gilt in gleichem Maße für den Spannungsreichtum der Einleitungssätze zu Georg Friedrich Händels Concerto grosso op. 6 Nr. 7. Auch hier entwickelt sich die ergreifende Schlichtheit der musikalischen Sprache zu einer Aussage von höchster Kunstfertigkeit.
„Stets einfach und natürlich, strebt meine Musik nach größtem Ausdruck." Mit diesen Worten kennzeichnet Christoph Willibald Gluck seine eigene kompositorische Aufgabenstellung in der Oper „Orpheus und Eurydike". Das Werk ist von tiefem Humanismus erfüllt. Es besingt den Sieg der Menschlichkeit, der Liebe über die Schrecken des Todes und Untergangs. Besonders deutlich tritt diese Haltung in der Ballettmusik zu Beginn der zweiten Szene des II. Aktes hervor, in der sich — nach den furchtbaren Erlebnissen des von Orpheus durchschrittenen Infernos — das Elysium in wundersamer Schönheit offenbart.
Die antike Legende von Prometheus, der mit brennender Fackel vom Himmel herunter auf die Erde stürmt, um den Menschen, die er nach seinem Ebenbild geschaffen hat, das Feuer zu bringen, hat Ludwig van Beethoven mehrfach beschäftigt. Motive des Balletts „Die Geschöpfe des Prometheus" kehren später im Finale der Eroica wieder. „Hier greift Beethoven zu dem unerhörten Kunstmittel, das Bild des neuen Menschen vor uns erstehen zu lassen, den Schöpfungsakt des Prometheus gleichsam zu wiederholen. Er stellt uns auf diese Weise dar, wie er seinen Helden, den Menschen einer neuen Zeit, sieht: voll Anmut und Schönheit, Kraft und revolutionärem Feuer."  (G. Knepler).
Im Gegensatz zu den Orchesterstücken dieser Schallplatte, die durchweg zu den hervorragenden Zeugnissen unseres musikkulturellen Erbes gehören, sind die Lieder und Chorsätze aus der unmittelbaren Auseinandersetzung mit den Gegenwartsaufgaben in unserer sozialistischen Republik entstanden. Ottmar Gersters „Hymnus der Jugend" entspricht in seiner musikalischen Ausgewogenheit der schlichten Klarheit des Textes von Hans Marchwitza. Das Lied ist ein Teil der 1952 entstandenen Kantate „Eisenkombinat Ost".
Hanns Eislers Vertonung des Brecht-Textes „Lob des Kommunismus" gehört bereits zu den klassischen Werken des sozialistischen Realismus in der Musik. Die in sich gespannte, jeder Lautheit und Geschwätzigkeit abholde Musik Eislers läßt die Größe der Brecht-Worte voll zur Wirkung gelangen.
Das Friedenslied von Leo Spies, eine Pablo Neruda-Nachdichtung Bertolt Brechts, beeindruckt durch die Schönheit des melodischen Flusses und die menschliche Nähe der Aussage. Gleiches kann über Wolfgang Lessers Lied „Wir bauen einen schönen Garten" gesagt werden. An diesem Beispiel wird die Entwicklung eines neuen lyrischen Liedtyps sichtbar, der unverkennbar auf dem Boden unserer Republik gewachsen ist und — musikalische Elemente der Vergangenheit und Gegenwart sinnvoll verschmelzend — den Emotionen und Empfindungen einer Vielzahl von Hörern entspricht.
Auch die folgenden Lieder, die teilweise schon recht populär sind (z. B. Ernst H. Meyers „Dem Kleinsten" und Hans Naumilkats „Unsre Heimat"), runden das Bild des neuen lyrischen Liedes in unserer Republik ab.
Eislers Vertonung des Brecht-Textes „Anmut sparet nicht noch Mühe" gehört zu den schönsten und reifsten kompositorischen Leistungen im Liedschaffen der vergangenen Jahre. Auch hier wieder vereinigen sich in Vollendung überzeugende Einfachheit und höchster Kunstanspruch. Die Kantate „Lied der Jugend" von Siegfried Köhler nach Worten von Louis Fürnberg wurde für Jugendweihen und andere festliche Anlässe im Leben der Jugend geschrieben. In den hier dargebotenen Sätzen klingt Rückbesinnung, Entschlossenheit und kraftvolles Vorwärtsstürmen an.
Die nachfolgenden Lieder zeigen, mit welch unterschiedlichen musikalischen Mitteln Aussagen zu unserer sozialistischen Gegenwart überzeugend gestaltet werden können. Die aus der Singebewegung der Jugend erwachsene Folkloregruppe der Technischen Universität Dresden besticht durch die Unmittelbarkeit, die Direktheit ihrer Aussage, während in dem Chanson „Die Augen der Kinder" auf andere, verhaltenere Weise das gleiche Aussageziel angestrebt wird. Eines ist allen Liedern, auch dem nachfolgenden „Mailied" von Ernst H. Meyer und dem „Gesang der Zuversicht" von Joachim Werzlau eigen: mitreißende Lebensbejahung, Entschlossenheit, unsere sozialistische Republik gegen alle Anschläge zu verteidigen und in Frieden und Völkerfreundschaft eine Welt aufzubauen, in der jenes „Reich des Menschen" zur Realität wird, für das Millionen von Menschen gelebt und gekämpft haben.  
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