Tommy Sands and Family - The Sands Family

Tommy Sands and Family - The Sands Family

.Wenn man sagte, Kennern der Singe- und Folklore-Szene brauche man die Sands Family wohl nicht vorzustellen, begäbe man sich schon bedenklich in die Nähe einer ausgewachsenen Untertreibung, denn bei ihren (bisher drei) Besuchen in unserer Republik eroberte sie sich ein Publikum, das weit über den oben genannten Kreis hinausgeht, und ihr Lied „The Winds Are Singing Frccdoin", mit dem sie beim 1974er Festival des Politischen Liedes Furore machte, ist, wie man hört, inzwischen sogar drauf und dran, den Weg in unsere Schulliederbücher zu schaffen.
Sei's drum; hier - für alle Fälle - ein paar Sätze über die Sands Family aus Nordirland: Da sind vier Geschwister - Anne, Colum, Tom und Benny. Sie spielen die verschiedensten Volksinstrumente von Tin-Whistles, jenen Blechflöten unterschiedlichster Größe, über Gitarre, Mando-line und Geige bis zu Konzertina und Kontrabaß. Die Musik wurde ihnen, wie es so schön heißt, schon in die Wiege gelegt. Sie stammen aus einem kleinen Dorf namens Mayobridge im Norden der irischen Insel, aus einer Landschaft, der starke Folkloreträchtigkeit nachgerühmt wird. In ihrer Familie hatte die Musik seit jeher einen hohen Stellenwert, und ihre Eltern sowie all ihre Verwandten sangen oder spielten ein Instrument. Von Kindheit an also hörten die Geschwister die traditionellen Volkstänze, die Rcels und Jigs, die gefühlvollen Balladen, die ausgelassenen Kneipengesänge und die Lieder, die von dem über 800 Jahre währenden Freiheitskampf des irischen Volkes gegen die englische Fremdherrschaft und von seinen Rebellen und Helden berichteten. Ausgerüstet mit derlei Kenntnis des breiten Spektrums ihrer Volksmusik begannen die Sands schon als Jugendliche öffentlich aufzutreten und das mit großem Erfolg. 1971 gingen sie mit Tommy Maliern, einem der prominentesten irischen Volksliedersänger und -autoren auf ihre erste Tournee, die sie in die USA führte, und auch dort begeisterten sie ihr Publikum mit ihren vitalen und ungekünstelten Interpretationen der traditionellen Lieder und Tänze.
Aber die Sands Family hat es sich nicht einfach gemacht. Sie hat sich nicht damit zufrieden-gegeben, überliefertes Material zu sichten und aufzubereiten. Sie sieht die Volksmusik ihres Landes als Zeugnis des Lebens ihres Volkes, auch seines Kampfes und zwar eines Kampfes, der noch längst nicht beendet ist und in dem es um die Einheit Irlands geht, um die Oberwindung der von britischer Sehe betriebenen unseligen Spaltung zwischen Katholiken und Protestanten, um die Verwirklichung des Rechtes aller Menschen auf Arbeit und Frieden. Und eben davon singen die Sands in neuen Liedern, die in ihren Konzerten mit den zum Teil über Jahrhunderte hinweg überlieferten zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen.