The Police - Every Breath You Take-The Singles

The Police - Every Breath You Take-The Singles

Roxanne

Can´t Stand Losing You

Message in a Bottle

Walking on the Moon

Dont Stand So Close to Me ´86

De Do Do Do, De Da Da Da

Every Little Thing She Does is Magic

Invisible Sun

Spirits in the Material World

Every Breath You Take

King of Pain

Wrapped Around Your Finger

Stewart Copeland, Jahrgang 1952, in Virginia geboren, in Kalifornien aufgewachsen, kam 1976 nach England, um bei CURVED AIR, einer verhalten progressiven Gruppe um die Sängerin Sonja Kristina, die Drums zu bedienen. In der orientierungslos zwischen sinfonischem Rock und Punk herum dümpelnden Atmosphäre der endsiebziger Jahre, blieb CURVED AIR bald die Luft weg, und der selbstsichere Copeland beschloß, lieber gleich ein eignes Unternehmen zu gründen. Er holte sich den korsischen Gitarristen Henri Padovani dazu und das 1951 geborene britische Multitalent Gordon Sumner, genannt Sting. Außer daß es sang, mit einer zwar eigenwillig gepreßten, aber faszinierenden Stimme, spielte es hinlänglich Baß, Saxophon und Keyboards, ganz hervorragend aber sich selbst und hatte bereits in zwei beachtlichen Rockfilmen mitgemimt.
Um nicht von vornherein in die Schuldknechtschaft einer eingesessenen Plattenfirma zu geraten, ließ man eine eigne ins Gewerberegister eintragen und preßte 1978 in Heimarbeit eine erste Single. „Fall Out“/“Nothing Achieving" schaffte es bis in die Charts. Danach trennten sich Copeland und Sting von Padovani; dessen Fähigkeiten waren zu begrenzt, als daß man mit ihm jemals aus den kleinen Clubs herausgelangt wäre. Sie baten Andy Summers, einzusteigen. Zehn Jahre älter als die beiden, war er ein versierter Gitarrist mit Erfahrungen bei Eric Burdon, Kevin Ayers. David Essex, Zoot Money und Neil Sedaka.
Die ersten Songs hatte Copeland geliefert. Da Sting aber nie recht Lust hatte, von andern aufgeschriebene Noten zu lernen - wenn sie nicht gerade von Kurt Weill stammten -, begann er seine eignen Werke zu verfassen. Es war sofort zu erkennen, daß er auch dazu die vorzüglichsten Talente besaß. Als Copeland-Bruder Miles, der sich in der Rock-Welt als Manager betätigte, „Roxanno" hörte, mit einem durch und durch professionellen Arrangement von Summers, trabte er los und fand in A & M das dazu passende Label. Ohne noch die Veröffentlichung des Songs abzuwarten, organisierte ein dritter Copeland-Bruder, lan, mit eigner Agentur eine USA-Tournee. So vorbereitet kam „Roxanno" 1979 in den britischen Charts auf einen elften Platz und in den amerikanischen immerhin schon in die Top-40. Zum Erfolg des Liedes trug außer der musikalischen Eindringlichkeit von Stings zärtlich' gequälter Melodie, Inmitten eines poetischen Sounds aus hinterhältig klirrender Gitarre und brummigem Baß-Riff. nicht unwesentlich die In England seit jeher publizitätsfördernde Tatsache bei, daß es vom staatlichen Sender BBC nicht ausgestrahlt werden durfte. Im Taxi ging es um Liebe, aber um die Liebe zu einer Prostituierten. Das gleiche Schicksal ereilte auch den Folge-Titel „Can't Stand Losing You“, weil er von Selbstmord handelte. Ein Hit war unausbleiblich. Mit „Message In A Bottle", einer SOS-Botschaft des Sänger-Dichters an die gesamte Menschheit und „Walking On Tho Moon", einer originellen Einladung zur Zweisamkeit, schlossen sich innerhalb nur eines Jahres zwei weitere an. Und bis Ende 1979 die ersten beiden Langrillen, mit feinem Nerv für romantisierende Codes OUTLANDOS D'AMOUR und REGATTA DE BLANC betitelt
Die POLIZISTEN hatten es in kürzestem Zeitraum geschafft sich ihren unverwechselbaren Platz in der englischen Rock-Musik zu erobern. Statt sich in ungezieltem Rebellentum aufzureiben, wie ihnen die Punk-Szene aufs dringlichste anempfahl, hatten Sting, nunmehr unbestrittener schöpferischer Kopf, und seine Kollegen haltbare kreative Formeln erarbeitet eine britisch-unterkühlte Mischung aus weißem Rock der 60er Jahre und schwarzem Reggae. In einem Interview gab Sting zu Protokoll, woran THE POLICE sich orientierten: .Ich möchte mich ausdrücklich auf die BEATLES berufen; sie sind die Leute, auf die ich in Augenblicken des Zweifels schaue. Ihr Schaffen umfaßt die ganze Breite der Pop-Musik, von trivialen Stücken bis zu urtümlichem Rock'n' Roll, von psychedelischen bis zu politischen Songs." Die einheimische Kritik, ohnehin erfreut über jeden britischen Erfolg in den Staaten, geizte nicht mit Lob.
Weit gemischtere Reaktionen löste im Jahr darauf die dritte LP ZENYATTA MONDATTA aus. die nach einer aufreibenden Welt-Tournee eingespielt wurde und eine Erweiterung des POLICE-Idioms anstrebte. Das wurde noch nicht deutlich genug, aber die nach bewährten Rezepturen verfertigten Single-Songs „Don't Stand So Close To Me", über die bittersüße Liebe einer Schülerin zu ihrem Lehrer, und „De Do Do, De Da Da", eine pure Wortalberei, sicherten wenigstens den Verkaufserfolg des Albums. Von Stings Engagement im Studioprojekt „Nuclear Waste" deutlich geprägt war die LP GHOST IN THE MACHINE. die 1981 erschien. Drei Titel wurden ausgekoppelt. „Every Linie Thing She Does Is Magic", ein Lovo-Song. .Invisible Sun", ein Lied über die menschliche Hoffnung, und .Spirits In The Material World", das sich an politisches Vokabular heranwagte. 1983 wurde SYNCHRONI-CITY und damit das (bisher) letzte gemeinsame Album veröffentlicht Mit .Every Breath You Take" enthielt es den größten Hit der POLICE-Geschichte. Was danach kam. waren Solo-Projekte von Sting und Copeland. jener mehr denn je an Jazz und Bekenntnissen interessiert (THE DREAM OF THE BLUE TURTLES). dieser mehr als bisher an Experimenten in afrikanischer Rhythmik (THE RHYTHMATIST). Obwohl THE POLICE noch nicht offiziell aufgelöst wurden, liegt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Vermutung nahe, daß der Sampler EVERY BREATH YOU TAKE ihre wichtigsten Werke vereinigt
Wolfgang Tilgner (1988)

1. Roxann