Russische Zigeunerlieder

Russische Zigeunerlieder

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Dorogoj dlinnoju
Auf weitem Weg
Komposition: B. Fomin
Text: K. Podrewski
Nani Bregwadse

Rutschejek
Das Bächlein
Altes Zigeuner-Scherzlied
Nikolai Slitschenko

Kaj Jone (Gde oni)
Wo sind sie
Komposition: W. Barantschuk
Text: I. Rom-Lebedew
Sergej Solotarjow

Dwe gitary
Zwei Gitarren
Volksweise Text: A. Grigorjew
Nikolai Slitschenko

Ne wetschernjaja
Kein Abendrot
Zigeunervolkslied
Nina Pankowa

Jechalzygan
Ein Zigeuner kam geritten
Komposition: M. Birman
Text: M. Wikkers
Die Brüder Wassiljew

Duj, duj
Zigeunervolkslied
Raissa Udowikowa


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Otschi tschernyje
Schwarze Augen
Alte Romanze
(Bearbeitung: K. Shemtschushny)
Nikolai Slitschenko

Kumuschka
Mein Bäschen
Zigeunervolkslied
Rada und Nikolai Wolschaninow

Woroshka (Gadalka)
Die Wahrsagerin -.
Zigeunervolkslied
Sinaida Kikina

Bida
Zigeunervolkslied
Nikolai Slitschenko

Wy zygane
Ihr Zigeuner
Altes Zigeunervolkslied
Sonja Timofejewa

Maljarka
Das Malermädchen
Zigeunervolkslied
Rada und Nikolai Wolschaninow

Palso bylo wljubljatjsja
Wozu sich verlieben
Zigeunervolkslied
Walentin Baglajenko

Zigeuner! Zigeunerlieder! „Gott weiß, aus welchen vergangenen Jahrtausenden, aus welchen südlichen Ländern sie dieses rätselhafte, geheimnisvolle Volk mitbrachte... Aus Indien?... Ägypten?... Süd-europaJJs^Vährend dieses Wanderlebens zwischen vie^erffremden Sprachen vermischten sich Worte, __ verloren sich Zeilen und Strophen... Aber welch heißes Blut, welche leidenschaftliche Sehnsucht, wieviel Schwermut, wieviel glühende Liebe - welche uralte, ursprüngliche Schönheit durchpulst das Flechtwerk dieser Lieder,.. Sie gleichen roten Rosen auf dem Schnee", schrieb um die Jahrhundertwende der russische Schriftsteller Alexander I. Kuprin. Die Zigeuner, ein kleines Volk, das einsf am Fuße des Pamir lebte und während der großen asiatischen Völkerwanderung den Erobern nicht mehr standhalten konnte und seine Heimat verlassen mußte und dann Jahrhunderte nomadisierend von einem Land ins andere zog, nahm auf seinen langen, westwärts führenden Wanderungen die Lieder und Tänze der Völker, unter denen es jeweils lebte, in sich auf und schuf auf deren Grundlage seine eigenen, die Zigeunerlieder.
Und diese Lieder wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Längst ist vergessen, wo, wann und von wem sie zuerst gesungen wurden. Die Zigeuner hielten sie für ihre eigenen, für Lieder ihres Volkes. So haben die vor einigen Jahrhunderten durch das Moldaugebiet ziehenden Zigeuner die endlose, duftende Steppe, die unwegsamen, sagendurchwobenen Wälder, die blauen Berge und die breiten Flüsse der russischen Erde als Heimat gewählt. Bezaubert von der Schönheit der Lieder, die sie in der Steppe, auf den Wegen, während des langen Winteraufenthaltes irgendwo in entlegenen Dörfern hörten, begannen sie diese Melodien und Worte zu singen, nicht ohne sie zuvor durch ihr „Zigeunerherz" pulsen zu lassen. Sie sangen die Lieder auf ihre eigene Art, so, wie sie sie fühlten und verstanden. Ende des 18. Jahrhunderts entstanden die ersten Zigeunerchöre, die diese Volkslieder in die Städte brachten.
Diese Zigeunerchöre sangen von Anfang an vor allem russische Volkslieder. In ihrer Interpretation spiegelte sich jedoch in diesen Liedern ihr eigenes Leben wider. Und das alte Moskau und das alte Petersburg liebten diese Lieder, liebten sie wegen ihrer Wahrhaftigkeit, ihrer Innigkeit, wegen der Unnachahmbarkeit der Intonation, die ihnen ihre Interpreten gaben. Bezaubert von den Liedern und Tänzen der Zigeuner, widmeten ihnen die russischen Dichter im 19. Jahrhundert Gedichte, schrieben Novellen, Erzählungen, in denen sie Hauptrollen spielten - von Puschkin bis Gorki - , und die Zigeuner sangen Lieder und Romanzen russischer Dichter - von Dershawin, Puschkin, Lermontow u. v. a. Viele dieser Lieder und Romanzen blieben nur deshalb bis heute unvergessen, weil Zigeuner sie sangen und noch singen: Es sind Zigeunerweisen geworden.,.
Leider haben sich nur wenige Lieder, die von nomadisierenden Zigeunern, von Zigeunerchören gesungen wurden, in ihrer ursprünglichen Form bis in unsere Zeit erhalten. Den Ethnologen gelang es zwar, einige wenige Texte zu bewahren, aber Melodien sind kaum bekannt.
(Autor: MELODIA-1971)