Rudolf Tomsits-Studioband

Rudolf Tomsits-Studioband

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Amiga Jazz Serie

RUDOLF TOMSITS-STUDIOBAND
Seite 1
Álom (Dream)
(Rudolf Tomsits)

Bye, Bye, Linda
(Gyula Babos)

Egy esös nap hajnalán (The Dawn Of A Rainy Day)
(Rudolf Tomsits)

Zongorista kalapban (A Pianist With Hat)
(Rudolf Tomsits)

Falusi szamba (Village Samba)
(Rudolf Tomsits)

Seite 2
Vallomás (Confession)
(Rudolf Tomsits)

Andrea
(Imre Köszegi)

Látomás (Vision)
(Rudolf Tomsits)

Valóság (Reality)
(Rudolf Tomsits)

Rudolf Tomsits-Studioband:
Rudolf Tomsits, Büki Zoltän (tp)
Attila Deseö, Läszlö Des (saxes)
Gabor Presser (keyb)
Jänos Mäsik, Bela Szakcsi Lakatos (el-p)
Gyula Babos (g)
Peter Dandö (bg)
Imre Köszegi (dr)
Jänos Solti (conga, perc)
Titel 1 und 9:
Sinfonie-Orchester des Ungarischen Rundfunks
Dirigent: Jänos Gyulai Gaäl
Übernahme von Hungaroton, Budapest

In der ungarischen Jazz-Szene werden seit Jahr und Tag viele Stile und Spielweisen gepflegt, doch speziell in den 70er Jahren schien sich eine ausgesprochene Vorliebe für einen, aus vielen Quellen gespeisten, Jazz Rock entwickelt zu haben - die hier vorliegende Langspielplatte mit der Rudolf Tomsits-Studioband ist Teil dieser akustisch-erkennbaren Tendenz. Die Basisanregungen kommen sowohl vom Jazz wie auch von der Rock-Musik, weitreichende folkloristische Traditionen sowie gelegentliche Hinwendungen zur reichen klassisch-ungarischen Musik standen hinlänglich Pate und genau all dies ist in differenzierter Art und Weise, in verschiedenartigsten Kombinationen, auf dieser Produktion zu hören. Die Band, in ausgewogenem Maße mit Jazz- und Popmusikern besetzt, vereint ältere, versiertere Solisten ebenso wie sogenannte Newcomer.
Die musikalische Linie wird allerdings vom Chef des Orchesters weitgehend vorgezeichnet, der mit sieben von neun Kompositionen eindeutig den Ton angibt. Rudolf Tomsits, der führende Jazz-Trompeter Ungarns, 1946 in Budapest geboren und anfänglich Autodidakt, absolvierte dann ein Studium für Trompete sowie Komposition und hatte bereits mit 13 Jahren seinen ersten öffentlichen Auftritt. Über den üblichen Weg von Inlandstourneen in diversen Formationen, schlossen sich logischerweise Gastspiele ins europäische Ausland an. In diese Zeit fällt auch sein DDR-Debüt bei einem Konzert von „Jazz in der Kammer" anläßlich der Berliner Festtage im Oktober 1970 mit seinem Quartett, bei dem er schon damals eine starke Neigung zur „straight-ahead-music" erkennen ließ, die auf dieser LP besonders deutlich wird. In den Jahren zwischen 1965 und 1972 nahm er mit seiner Combo an hochdotierten Festivals teil und gehörte oft zu den Preisträgern. Wie sehr Rudolf Tomsits' Fähigkeiten im eigenen Lande geschätzt werden, ist der Tatsache zu entnehmen, daß er 1964 beim ungarischen Rundfunk als Solist, Komponist und Arrangeur engagiert wurde und in der Jazz-Abteilung der Bela Bartók-Schule als Dozent tätig war.
Von den erfahrenen Musikern, die dem Studio-Orchester angehören, sind vor allem Schlagzeuger Imre Köszegi, Pianist Bela Szakcsi Lakatos und Gitarrist Gyula Babos zu nennen. Köszegi war Mitglied des „String And Rhythm Ensemble", gehörte zum 80-„lnternational-Team" und der internationalen Workshopband von Debrecen (u.a. mit dem tschechischen Trompeter Laco Deci, dem polnischen Altsaxophonisten Zbigniew Namyslowski, dem amerikanischen Bassisten Jack Gregg), fungiert als Lehrer für den „Trommler Nachwuchs" Ungarns und ist dem Publikum unseres Landes durch seine Mitwirkung im Aladar Pege-Quartett bekannt. Mit Gyula Babos, dem Leiter der 1979 gegründeten Jazz-Rock-Formation „Saturnus", steht ein weiterer Akteur in der Studioband, der über viel Erfahrung verfügt und vor allem durch seine solistische Begabung in Erscheinung tritt. Aus der gleichen Gruppe kommt auch Bela Szakcsi Lakatos, der sich bereits als Leader eines eigenen Quartetts einen Namen gemacht hat, in einer seiner Kompositionen die Verbindung von swingendem Jazz, kontemporärer Harmonik und freier Improvisation neue Wege zu erschließen sucht und 1980 als erster Jazzmusiker überhaupt am Festival für zeitgenössische Musik in Budapest teilnahm.
Schon aus der Herkunft jener Musiker läßt sich in gewissem Sinne auf die Titel dieser Platte schließen, die allesamt als Eigenkompositionen ausgewiesen, jeweils in ihrem Typ eigenwillig-unterschiedlich und in feinsinniger Modalität den jeweiligen Solisten zugeordnet sind - keineswegs also Schöpfungen, die auf den Leib des Orchesterchefs zugeschnitten. Eröffnet wird die erste Plattenseite mit „Dream", einer einfühlsamen Ouvertüre. Im anschließenden „Bye, Bye, Linda", einem balladenhaften Stück von Gyula Babos, zeigt dieser sein sensibel-solistisches Profil. „The Dawn Of A Rainy Day", ein Paradestück für Rudolf Tomsits, folgt und präsentiert ihn auf der elektrisch-verstärkten Trompete als einen virtuosen Techniker vor dem Hintergrund diverser elektronischer Effekte. In solistischem Mittelpunkt steht dann Bela Szakcsi Lakatos auf dem Fender-Piano im rhythmisch-vitalen Jazz-Rock-Titel „A Pianist With Hat", der hinreichend Gelegenheit für stilsichere Interpretation bietet. Mit „Village Samba", einer Komposition im lateinamerikanischen Genre, die auffallend viele carioca-ähnliche Elemente enthält und E-Pianist János Másik heraus stellt, schließt der erste Teil dieser Platte. Die 2. Seite beginnt mit der zeitlos wirkenden, modernen Jazz-Ballade „Confession". Ursprünglich für ein großes Orchester geschrieben und hier mit kleinerer Besetzung eingespielt, gelangt durch den Einsatz eines sogenannten „String-Synthesizers" in die Klangnähe einer Big Band und erfährt dadurch ihre interessant-spezifischen Nuancen. Vom Dialog zwischen den schlagzeugsolistischen Parts eines Imre Köszegi und den Moog-Synthesizer-Klängen des Gabor Presser lebt die typische Jazz-Rock-Komposition „Andrea". Demonstrativ-mystische Sound-Passagen beschreiben präzis das folgende „Vision", welches in Struktur und Improvisation in weiten Teilen vom modern-interpretier-ten Blues unter Einfluß der Rock-Musik-Entwicklung gefärbt ist und Tomsits' Hang zum Mainstream Jazz erkennen läßt. Das zum Abschluß erklingende „Reality", mit wiederum großorchestralem Charakter, wirkt fast wie eine „akademische" Komposition und gewinnt durch gewisse Anlehnung an fernöstliche Musiktradition seine individuelle Note.
Wolfgang Quander (1982)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 936
ProduktnameRudolf Tomsits-Studioband
Preis11,00 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretRudolf Tomsits-Studioband
Name - TitelRudolf Tomsits-Studioband
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1982
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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