Rod Stewart - Atlantic Crossing

Rod Stewart - Atlantic Crossing

Three Time Looser

Allright for an Hoer

All of the Name in Rock´n´roll

Drift Away

Sone Cold Sober

I don´t Want to Talk About it

It´s Not the Spotlight

This Old Heart of Mine

Still Love You

Sailing

Musik und Fußball — zwischen diesen beiden ausgeprägten Interessen konnte sich der am 10. Januar 1945 in London geborene Schotte Roderick David „Rod" Stewart anfangs nur schwer entscheiden. Noch in der ersten Gruppe, der er angehörte, Jimmy Powell and the Five Dimensions, war er nicht schlüssig, ob er nicht lieber Profi-Fußballer werden wollte, bis Ihn der einstige Alexis Korner-Musiker Long John Baldry - Ihn bezeichnet Stewart selbst als seinen Entdecker — 1964 in seine Hoochie Coochie Men holte. Aus dieser Gruppe aus dem Umfeld der britischen Blues-Renaissance entwickelte sich Im Jahr darauf u. a. mit Julie Driscoll (voc) und Brian Auger (keybaards, voc) Steampadcet, eine der ersten Soulbands In Großbritannien. 1968/69 war Rod Stewart In der Jeff Beck Group zu finden. Neben Ihm spielten Musiker wie Nicky Hopkins (p). Ainsley Dunbar (dr) oder Ron Wood (bg). Letzterer begleitete Ihn 1970 zu den Faces: mit von der Partie waren dort lan McLagan (keyboards, g), Kenny Jones (dr), Ronnle Lome (bg, voc). Zu gleicher Zeit begann Rod Stewart auch solistisch zu produzieren. Seine Begleiter waren entweder die Faces oder verschiedenste Studiomusiker. Ihm kam und kommt es auch weniger auf Identifikationsmerkmale im instrumentalen Bereich denn auf handwerklich solide Begleitung an. Dafür Ist seine Stimme, die zu umschreiben sich Kritiker mehrfach vergeblich bemühten, typisch genug. Somit verbleibt ihm genügend Freiraum im musikalischen Bereich. Seine stilistischen Ausflüge sind umfangreich. Sie betreffen die folkorientierte Ballade ("Sailing") ebenso wie Anleihen aus den Soulstilen von Motown ("This old Heart Of Mine") oder aus Memphis ("Stone Cold Sober"). Ende 1978 gar unterlegte er seine nicht ohne Ironie gestellte Frage "Da' Ya' Think l'm Sexy" (etwa: Glaubste, daß Ich sexy bin!) nicht ohne parodistische Absicht mit modischen Disko-Klängen. Oberhaupt legt Stewart Wert auf Humor, versteht sich als Entertainer. .Neben unserem Spaß müssen wir auch sehen können, daß die Leute mitgehen", erklärte er in einem Interview. .Zu viele nehmen Musik zu ernst. Wenn die Musik jedoch nicht Imstande Ist, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, dann Ist sie nicht wert, gespielt zu werden.* So lassen sich auch Rod Stewarts eigenwillige Frisur, seine oftmals kurios anmutende Bühnenkleidung und sein von Ihm als Ersatz für die möglich gewesene Fußball-Karriere verstandenes aktionsreiches und energieintensives Auftreten in seinen Shows einordnen.
"Atlantic Crossing" nannte Rod Stewart seine Langspielplatte vom Sommer 1975. Ziel dieser Atlantiküberquerung, die der Platte den Namen gab, waren die USA. In Los Angeles wurden die instrumentalen Grundbänder aufgenommen, die Background-Chöre in Muscle Shoals/ Alabama. Die Bläser kamen In Memphis/Tennessee hinzu, Rod Stewarts Gesangsparts in New York und schließlich erfolgte die Abmischung in Miami/Florida. Bei der Auswahl der Titel ließ sich Rod Stewart wie bei früheren Produktionen davon leiten, interessantes Fremdmaterial zu sichten und zu bearbeiten und nur einen Teil der Lieder aus eigener Feder hinzuzufügen. Was er allein aus dem musikalischen Reservoir des Gastlandes USA auswählte, ist recht interossant So findet man bekannte Nomen wie Brian & Eddie Holland / Lamont Dozier, drei der Kreatoren des Motown-Sounds ("This Old Heart Of Mine"); Gerry Goffin, jahrelang mit Carole King eines der erfolgreichsten Autorenteams der USA. hier gemeinsam mit Barry Goldberg von Electric Flag ("It's Not Tha Spotlight") oder Mentor Williams, einst bei Holy Mockarel ("Drift Away"). Angesichts seiner Soul-Ambitionen seit Steampacket verwundert es nicht, wenn Rod Stewart die Gelegenheit nutzte, mit Steve Cropper zusammenzuarbeiten ("Stone Cold Sober") und musikalische Anleihen aus dem Memphis-Soul zu beziehen, an dessen Entstehen Cropper als Gitarrist bei Booker T. & the M.G.s, Begleitmusiker von Otts Redding und Toningenieur, wesentlichen Anteil hotte.
Dennoch sollte ein Mitbringsel aus Großbritannien In der Gunst des Publikums an der Spitze stehen. "Saillng" schrieb Gavin Sutherlond, Mitglied der Sutherland Brothers, die In Mittelengland zu Hause sind.
Ulrich Gnoth (1980)