Prominente Des Jazz

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Prominente des Jazz

A-Seite

WALTZ LIMP

(Brubeck)


ONE FOR JOAN

(Lloyd)


SO LONG

(Morgan - Harris - Melsher)


DEVIL MAY CARE

(Kirk - Dorough)


J.J. CELLAR

(Macero)


GRASSHOPPER

(Jones)


MOTION SUSPENDED

(Giuffre)


TURKISH COFFEE

(Osborne)


TIGER RAG

(La Rocca)


B-Seite

COMING ON THE HUDSON

(Monk)


THIS HERE

(Hendricks - Timmons)


SO SASSY

(Davis)


FATBACK

(Johnson)


RUBY MY DEAR

(Monk)


WALTZ LIMP (Brubeck) Dave Brubeck-Quartett - rec. 3.10.1961 Dave  Brubeck  (p)  Paul  Desmond  (as) Gene Wright (b) Joe Morello (dr)

Daß   „modern"   und   „populär"   durchaus   Hand   in Hand gehen können, demonstriert Jahr für Jahr das 1951  gegründete  Dave  Brubeck-Quartett, eine der erfolgreichsten  Gruppen  des   modernen  Jazz. Das  souveräne  Können   der  Solisten  vereint Wohlklang,   melodische   Gefälligkeit   und   Esprit, wobei   die   schöpferische   Partnerschaft   der   beiden ehemaligen   Milhaud-Schüler   Brubeck   und Desmond  eine der  idealsten  des  Jazz  ist.  Der „hinkende Walzer"  vermittelt ein relativ einfaches Beispiel   aus   Brubecks  polyrhythmischen   Experimenten,   mit  denen   er  vor  allem   in   den   letzten Jahren  Aufsehen  erregte; — sein  Piano-Chorus verläuft im 4/4-Takt parallel zum 3/4-Takt der Rhythmusgruppe.

ONE  FOR JOAN   (Lloyd) Chico Hamilton-Quintett - rec. 19. 2.1962 Charles Lloyd (ts)  Brown Garnett (tb) Gabor Szabo  (g)  Albert Stinson   (b) Chico  Hamilton   (dr)

Seitdem   Hamilton   1952  das   seinerzeit  aufsehenerregende  Mulligan-Quartett  mitbegründete, konnte er seinen  Namen  im  Gespräch  halten,  nicht zuletzt  durch   seine  künstlerisch  stets  progressiven Combo-Besetzungen.  Das  Profil  des  vorliegenden Quintetts prägte Ch. Lloyd als dessen künstlerischer Leiter.  Man nennt Lloyd  heute - er leitet seit 1965 eine eigene Gruppe — einen der bemerkenswertesten Repräsentanten   des   Avantgarde-Jazz,   als Komponist/Arrangeur/Instrumentalist.   Sein   Chorus gibt  auch  dieser Aufnahme  ihren  Höhepunkt.  Der hier  vorrangig   für  die  harmonischen  Akzente sorgende  Ungar Gabor Szabo ist einer der wenigen   wirklich   modernen   Jazzgitarristen   der Gegenwart.

SO LONG  (Morgan-Harris-Melsher)Carmen McRae (voc) / Orchester Marty Paich -

rec. 6.2.1962

Wir verstehen, warum  Carmen  McRae zu  den Spitzen  des Jazzgesangs zählt.  Ihre Vortragskunst— eine  erregende  Mischung  aus   „sweet and  sour", zum  klingen   gebracht   von   einer  faszinierenden Stimme - ist ein  Musterbeispiel für die Gestaltung balladesker Themen.


DEVIL MAY CARE  (Kirk-Dorough) Miles Davis-Sextett - rec. 23.8.1962 Miles Davis (tp) Wayne Shorter (ts) Frank Rehak (tb)  Paul Chambers (b) Jimmy Cobb (dr) William Correa (bongos)

In den 40er Jahren Mitstreiter von Charlie Parker, entwickelte M. Davis die von expressiven Emotionen weitgehend   freibleibende   „kühje"   bop-Spielart, mit der er wegweisend und stilbildend wirkte. Er erlangte die Position einer Zentralfigur im modernen Jazz,  mit  einem  künstlerischen  Temperament,  das zwar  einerseits  vorrangig   resignierende,   weltscheue Tendenzen trägt, andererseits jedoch auch kraftvolle, optimistische Züge aufweist, wie es die Aufnahme zeigt.   Brillante  Instrumentalbeherrschung  und Chorusse  (W.  Shorter  bekräftigt  seine  Stellung  als einer der heute maßgeblichen Tenorsaxophonisten, ein  kernig-dichter  Dreier-Sound  und   nicht  zuletzt die   enorm   swingende,   spielerische  Gelöstheit offerieren  modernen  Jazz  bester Schule.


J. J. CELLAR (Macero) Orchester Lionel Hampton - rec. 23. 4.1962

Einst  einer  der  glänzendsten  Virtuosen  der Swing-Ära, begegnet uns L. Hampton heute als ein Jazz-Prominenter von zeitloser Bedeutung. Das Vibraphon im Jazz ist ohne sein bahnbrechendes Wirken nicht denkbar. Hamptons grandioses Swing-Vibraphonspiel,   mitreißend-vital   oder   zartverträumt,  voller sprühender  Einfälle  und unbändiger  Spiellaune,   verblüfft   und   begeistert stets aufs neue. Er überzeugt selbst dann, wenn -wie im vorliegenden Falle — ein für ihn relativ untypisches Arrangement die Kulisse abgibt.


GRASSHOPPER (Jones) Quincy Jones und seine All Star Big Band —rec. 25. 2.1955

Der vielgerühmte Basie-Arrangeur Q.  Jones präsentiert  mit  einer  aus  16  Prominenten  zusammengesetzten   Studio-Big-Band   eines   seiner bekannten „Kraft"-Arrangements zu einer eigenen Blues-Komposition. Höhepunkte der mit Rasanz und „schwarzer"   Urwüchsigkeit  behafteten  Aufnahme sind  die  spannungsgeladenen  Chorus-Duelle zwischen  den  Posaunisten Jay Jay Johnson  und  Kai Winding (1955 erregte das Gespann  „J & K" gerade sensationelles Aufsehen)  und den  Tenorsaxophonisten Sonny Stitt und Al Cohn (jeweils 48 Takte im 12-12-Wechsel, anschließend 24 Takte im 4-4-Wechsel). Die eruptive Schlagzeugarbeit von Art Blakey (er gründete wenig  später seine „Jazz-Messengers"),  der bluesgetränkte  „funky"-Pianostil von Horace Silver, ein Bariton-Chorus von Jack Niemitz sowie die stets spürbare solide Baßführung   des   unvergessenen   Oscar  Pettiford runden  den  vorzüglichen  Gesamteindruck ab.


MOTION SUSPENDED (Giuffre) Jimmy Giuffre-Trio - rec.  10.10.1962

Jimmy Giuffre (cl) Paul Bley (p) Steve Swallow (b)

J. Giuffres dunkelgefärbter, eigenwilliger, für eine Klarinette  fast  untypischer Ton  gehört  ebenso  zu den Besonderheiten des modernen Jazz wie seine Experimente als Komponist/Arrangeur. Mit seinen „Tangents In Jazz"  (1956) begann er jene Versuche, die er mit seinem heutigen Trio zum generellen Prinzip  seiner  Musik  erhoben   hat.  Der Titel  der vorliegenden Komposition drückt gewissermaßen das Giuffre-Programm  aus:   „Aufgehobene  Bewegung". Verzicht auf  hörbaren,  pulsierenden  beat,  auf Dramatik zugunsten „innerer" Spannung. Ein nur vage  konzipiertes  Thema  wird   im  intuitiven Zusammenspiel   „fließend"   weiterentwickelt,   notierte Konzeption   und   Improvisation   gehen   nahtlos ineinander über, nähern sich, lösen sich voneinander, verschmelzen   miteinander  —  abhängig   vom Momenteinfall  der  Beteiligten.  Das  Loslösen  von harmonischen   und   formalen   Konventionen   sind i weitere Tendenzen. J.  Giuffre sucht das höchst-i  mögliche   Maß   an   künstlerischem   „Miteinander", die absolute  Integration.  Obwohl  abseits vom Hauptstrom  des Jazz, zweifellos ein  interessantes, : schöpferisches Bemühen  um Neuland.



TURKISH  COFFEE (Osborne) Orchester Duke Ellington - rec. 23.1.1962

Das  ein  wenig  ungewöhnliche   „Oriental"-Arrangement verrät sofort die Handschrift des DUKE. Welches Material auch immer als Vorwurf dienen mag,  das  Genie   Ellington  verwandelt  es  zu  jenem spezifischen,   unverkennbaren   Kontrast-Klangbild, zu jenem impressionistischen Tongemälde, das unter dem   Begriff ELLINGTONIA einen  besonderen Platz in der Geschichte des Jazz einnimmt.


TIGER RAG (LaRocca) Orchester Eddie Condon - rec. 4. 9.1962

Bobby  Hackett (tp)   Robert  Cutshall   (tb)

Michael  „Peanuts"  Hucko (cl) John Mortillaro (p)

Eddie Condon  (g) Jack Lesberg  (b)

George Wettling  (dr)

Als Rhythmusgitarrist und besonders als unermüdlicher  Organisator bildete  Eddie  Condon eine Art Zentrale des weißen Dixieland der 20er, 30er und 40er Jahre in Chicago und New York, umgeben   von   einer  ganzen   Schar  erstklassiger Musiker.  Man spricht vom   „Condon-Kreis",  womit sich  auch   künstlerisch-stilistische Vorstellungen verbinden.  Daß dieser  Kreis  noch  immer  lebendig

I ist und  nichts an seinem einstigen  Elan verloren hat,  beweist der  „Tiger Rag";  die  Musiker — sämtlich   klangvolle   Namen  —  swingten   bereits  vor , drei   und  vier  Jahrzehnten  im  Verein   mit  Eddie Condon.


COMING ON THE HUDSON (Monk) Thelonius Monk-Quartett - rec. 6.11.1962 Thelonius Monk (p) Charlie Rouse (ts) John Ore (b) Frank Dunlop (dr)

Monk ist ein verdienstvoller Mit-Wegbereiter des i  be-bop und ein großer Einzelgänger des modernen Jazz. Daß sich für gewisse  unorthodoxe Erscheinungen auf dem  modernen  Sektor die Bezeichnung   „monkisch"   eingebürgert  hat,  zeugt von  seinem  künstlerischen  Einfluß.   Die   ungewöhnlichen, skurrilen Harmonisierungen und Akkorde,  das sparsame,   „holpernde"   Klavierspiel mit den typischen Abwärtsläufen, die überraschenden Intervalle,  die  unkonventionellen   Kompositionen und Arrangements - die Summe ergibt das Porträt der  betont  eigenwilligen  Künstler-Persönlichkeit Monk. Das Monk-Quartett reflektiert verblüffend das Wesen seines Leiters, der — vor 20 Jahren unverstanden   und  belächelt  -  heute  die  ihm gebührende Anerkennung  findet.


THIS   HERE   (Hendricks-Timmons)    rec. 19.2.1962 Dave Lambert, Jon Hendricks, Annie Ross (voc) Gildo Mahones-Quartett Pony Poindexter (ts) Gildo Mahones (p) Ron Carter (b) Stu Martin (dr)

Das inzwischen wieder aufgelöste Gesangstrio Lambert-Hendricks-Ross  trug   den   Beinamen „heißeste Vokalgruppe des Jazz".  Die  Kopien berühmtgewordener   Orchesterarrangements   und Chorusse,  mit eigens  dazu verfaßten  Texten, stempelten  die  Gruppe  zur  Sensation.   Die Interpretation  des  schnell   bekanntgewordenen Gospel-Jazz-Walzers „This Here" aus dem Repertoire  der  Jazz-Messengers   bringt   leider  nicht die ganze Stärke des Trios zur Geltung, da sich der Gesang  allein  auf  das   arrangierte  Thema beschränkt.   Dafür   ist   mit  einem   vorzüglichen Chorus  P.  Poindexter vertreten,  der einstmals, zusammen  mit A.  Ross,  den  Gesangsstil,  mit dem das Trio Karriere machte, aus der Taufe gehoben hat.


SO SASSY (Davis) Bill Doggett-Combo  -  rec. 7.2.1962

Der Pianist/Organist Bill Doggert spielt mit seiner Band jene vitale Tanzmusik des schwarzen Amerika, die  seit  den  40er  Jahren  unter  der  Bezeichnung „Rhythm & Blues" kursiert und u. a. auch der heute so  populären  BEAT-Musik auf die Sprünge  half. Einen  typischen   „R&B"-Chorus  exerziert  der Tenorsaxophonist/Komponist/Arrangeur  Clifford Davis.


FATBACK (Johnson) Jay Jay Johnson-Sextett - rec. 3.8.1960 Jay  Jay Johnson   (tb)   Freddie   Hubbard   (tp) Clifford Jordan  (ts) Cedar Walton jr.  (p) Arthur Harper jr. (b) Al Heath (dr)

J. J. Johnson gilt  uneingeschränkt seit Jahren als der weitbeste Jazzposaunist. Allein diese eine Aufnahme läßt den ehrenvollen Titel, den sich Johnson   seit   seiner   Zugehörigkeit   zum   Parker-Davis-Kreis der 40er Jahre  erarbeiten  konnte, verständlich  werden.  Seine  Tongebung,  Technik, Instrumentalbeherrschung,  Stilistik,  Aufbau   und Anlage   der   Improvisation   sind   einmalig   und ergeben  mit den   Kompositionen  und  Arrangements ein  Profil  von  nur selten  anzutreffender künstlerischer  Geschlossenheit.   F.   Hubbard  —  einer der besten  modernen Trompeter unserer Tage — sowie der in kurzer Zeit zu hohem Ansehen gelangte  C.  Walton  jr.  sind  Johnson  adäquate Partner, gestützt von  einer  phantastisch pulsierenden Rhythmusgruppe. Johnsons Komposition liegt auf der Linie des vom hard-bop geprägten „Blues  March",  in der Ausführung  voller Kraft, Vitalität   und   Optimismus.   In   dieser   modernen, beseelten  Musik schlägt die  Hauptader des vorwärtsblickenden  und voranmarschierenden schwarzen Amerika von heute.


RUBY MY DEAR (Monk) Bud Powell-Trio - rec. 17.12.1962

Bud Powell (p) Pierre Michelot (b) Kenny Clarke (dr)

Als Bud Powell am 1.8.1966 - erst 41 Jahre alt-in New York verstarb, verlor der Jazz nicht nur den Begründer des  modernen  Pianospiels,  sondern einen seiner bedeutendsten  Künstler der letzten zwanzig Jahre. Sein  Leben war eine der im Jazz Amerikas  leider  nicht  seltenen   menschlichen Tragödien, geboren aus einer in  „Schwarz"  und „Weiß"   unterteilten  Gesellschaft.   Ebenso  wie  sein einstiger  Freund  und  Mitspieler Charlie  Parker wurde auch  der überaus sensible Bud Powell mit seiner Umwelt  nicht fertig,  versuchte auch  er mit Alkohol   und   Rauschgift   den   zermürbenden seelischen   Depressionen  zu  entfliehen.  So  starb Bud Powell Jahr für Jahr. Eine Übersiedlung von New York nach  Paris weckte in  ihm  noch  einmal neue —  leider nur kurz andauernde —  Kraft, aus der auch die letzte Aufnahme dieser Platte resultiert. Ein wundervoller Ausklang  mit der von tiefem   Menschsein   erfüllten   Balladen-Kunst   dieses unvergessenen Großen des Jazz.      

Karlheinz Drechsel

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 50 083
ProduktnameProminente Des Jazz
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelProminente Des Jazz
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
Release-Datum1967
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerNear Mint (Neuwertig)
Zustand CoverNear Mint (Neuwertig)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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