Plattdütsch gistern un hüt

Plattdütsch gistern un hüt

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Plattdütsch gistern un hüt

Plattdütsch gistern un hüt (1)

 

Buernros / Gerd Micheel

Weigenlied / Ivonne Schultze

Die Königswahl unter den Vögeln / Gerd Micheel

Müsballad / Universitätschor Rostock

Die gröbsten Lügen / Helga Gunkel

De Buer un de Pap / Joachim Piatkowski & Wolfgang Rieck

Stadt und Landleben / Gerd Micheel

Kein Hüsing / Helga Gunkel, Gerd Micheel & Ulrich Voß

Dat du min Leewsten büst / Universitätschor Rostock

Plattdütsch lachen / Ulrich Voß

De Tigerjagd / Ulrich Voß

Mecklenburger Allerlei / Stabsmusikkorps der Volksmarine

Dat´s dütsch / Helga Gunkel

Bannig düer Hochzeit / Ulrich Voß

Bäterung / Ulrich Voß

Vagel Kram / Joachim Piatkowski & Wolfgang Rieck

Blomen vör dat Warftdur / Gerd Micheel

Ick täuw up di / Helga Gunkel

Slaap Kinning slap / Universitätschor Rostock

 

Plattdütsch gistern un hüt (2)

Dat Fack / Ulrich Voß

Wat wull de Kierl / Helga Gunkel

Dree Rosen / Joachim Piatkowski & Wolfgang Rieck

Von den Tätrower Häkt / Gerd Micheel

Bauernschläue / Ulrich Voß

Dat best / Gerd Micheel

De Schah von Persien / Ulrich Voß

Die Teufelspferde / Gerd Micheel

Der Tof auf Scherben / Gerd Micheel

Auf dem Tanzboden / Helga Gunkel, Gerd Micheel & Ulrich Voß

De ole Schipper / Ernst Heise

De Kock / Ulrich Voß

De rode Näs / Ulrich Voß

Prüfung / Gerd Michel & Ulrich Voß

Up de Mol / Helmut Rehm

Vagel grip / Ulrich Voß

Peter Lurenz bi Abukir / Gerd Micheel

Hal mi den Saalhund / Die Reriker Heulbojen

De Schaulpatron / Ulrich Voß

Klickermannsche Gören / Gerd Micheel

Maschin is dor / Helga Gunkel

De Kraepelstruck / Gerd Micheel

Wat hew ick mine Heimat leew / Helmut Rehm

Adschüß / Gerd Micheel

In  der mecklenburgischen Mundart sind  jahrhundertelange Erfahrungen derjenigen Menschen aufgehoben, die diese Sprache gesprochen und auf ihre Weise gepflegt haben: der Fischer und Schiffer, der Häusler, Gutsarbeiter, der Bauern und Handwerker; Plattdeutsch war seinem Charakter nach nicht die Sprache der Gutsbesitzer und Fabrikanten, es war die Sprache der „einfachen Menschen". Das Plattdeutsche ist keine Sprache für komplizierte technische oder soziologische Erörterungen, aber es ist eine Sprache, in der sich ein ursprünglicher Humor, eine volkstümliche Witzigkeit, die schlichte Sinnlichkeit elementarer Seelenregungen vergegenständlicht hat.
Es ist die Sprache des Liebesliedes „Dat du min Leewsten büst', des Spottliedes von „Herrn Pastuhrn sin Kauh", der derb-drasti-„Läuschen un Ritnels", aber es ist auch die Sprache der rebellisch Verserzählung „Kein Hüsung".                                               Kurt Batt
Im 15. Jahrhundert ist das Niederdeutsche noch die allgemeine Verkehrssprache in ganz Norddeutschland, im ganzen Ostseeraum und am Südrand der Nordsee bis nach Flandern.
Die hervorragendsten literarischen Zeugnisse dieser Zeit sind „Reinke de Voss" (die umfassendste und schärfste Satire auf den mittelalterlichen Staat), das Volksbuch vom Till Eulenspiegel und das Störtebecker - Volkslied.
Mit dem Niedergang der Hanse und den großen ökonomischen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Umwälzungen im 16. Jahrhundert hört das Niederdeutsche auf, Schriftsprache zu sein; es bildet sich auf hochdeutscher (ostmitteldeutscher) Basis die deutsche Nationalsprache heraus.
Der Begriff „niederdeutsch" bezeichnet jetzt nicht mehr eine sich über eine Vielzahl von Mundarten erhebende einheitliche Verkehrsund Schriftsprache, sondern wird zu einer Sammelbezeichnung für eine Reihe sprachgeschichtlich nahe verwandter Dialekte.
Seit dieser Zeit spricht man synonym zum Niederdeutschen auch vom „Plattdeutschen", wobei „Platt" verstanden wird als „Schlichtes, Derbes" im Gegensatz zu der damals aufkommenden deutschen Hochsprache.
Das Niederdeutsche bleibt jedoch auf dem Dorf und auch im privat-familiären Bereich in der Stadt noch lange die herrschende Verkehrssprache. In der Literatur beschränkt es sich auf die Genres der Volksdichtung, auf Schwanke, Sagen, Märchen, Sprichworte und Lieder.
Im Zusammenhang mit der kräftigen, das ganze Volk erfassenden, antifeudalen nationalen Bewegung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts findet eine Rückbesinnung auf Volksdichtung und Volksüberlieferungen statt; auch das Niederdeutsche wird für die Literatur neu entdeckt, wird nochmals Literatursprache. Die bedeutendsten Dichter in niederdeutscher Sprache, sozusagen ihre Klassiker, sind Klaus Groth, Fritz Reuter und John Brinckman. Sie haben zur Entwicklung   unserer   Nationalliteratur   nicht   unwesentlich   beigetragen. Vor allem Reuter gelingt es, regionale Vorgänge mit den gesamtnationalen, ja mit den welthistorischen Geschehnissen jener Zeit zu verbinden.
In der Nachfolge dieser Dichter entsteht eine kaum übersehbare Flut von niederdeutscher Literatur aller Genres, die sich in unterschiedlicher Qualität bis in unsere Tage fortsetzt.
In der DDR nimmt die Pflege der niederdeutschen Mundart einen fest umrissenen Platz ein; denn trotz aller Veränderungen, die in der Sprachsituation im Norden der DDR eingetreten sind, spielt das Niederdeutsche, auch heute eine nicht unbedeutende Rolle.
Seine Pflege gehört zu den Aufgaben des 1978 auf Beschluß des Ministerrates der DDR gegründeten mecklenburgischen Folklorezentrums für die drei Nordbezirke der DDR.
Die niederdeutsche Mundart ist Umgangssprache für einen großen Teil der hier lebenden Bevölkerung und nach wie vor am Arbeitsplatz, in der Familie, in der Stadt und im Dorf lebendig. Bezeichnend für die Beliebtheit des Plattdeutschen ist u. a. der große Zuspruch, den die alljährlich nach Hunderten zählenden Aufführungen der acht niederdeutschen Bühnen, die zahlreichen Vortragsveranstaltungen in Zirkeln und Freundeskreisen des Kulturbundes und die regelmäßigen niederdeutschen Sendungen des Rundfunks finden, aber auch die starke Nachfrage nach plattdeutscher Literatur u-.d Verdichtung  sowohl ihrer klassischen  Vertreter wie von Autoren unserer Tage (z. B. Fritz Meyer-Scharffenberg, Berthold Brügge) -ein Bedarf, der in den letzten Jahren sogar angestiegen ist.
Die Arbeiterklasse hat immer an der Mundart und an der mundartlichen Volkskultur festgehalten, die für sie ja nie - wie für die Vertreter der herrschenden Klassen und Schichten - mit dem Odium des Minderwertigen verbunden war. Daher haben die Führer der Arbeiterklasse wie Karl Marx, Friedrich Engels, Franz Mehring, Clara Zetkin und Ernst Thälmann das auf der niederdeutschen Volkskultur aufbauende Werk Fritz Reuters stets geachtet; auch wurden die niederdeutschen Traditionen von Vertretern der Arbeiterklasse ständig  schöpferisch weiterentwickelt.  Durch  den  Aufbau  der entwickelten sozialistischen Gesellschaft wurde in der DDR die plattdeutsche Mundart von einer vorwiegend „sozialen Sprache" (Sprache als Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer sozial unterdrückten Klasse oder Schicht) zu einem gewissermaßen zusätzlichen Kommunikations-mittel, über das viele Werktätige aus dem Norden unserer Republik verfügen  und das  sie in  bestimmten  Gesprächssituationen verwenden. Mundart und Hochsprache sind daher für uns keine Gegensätze, sondern ergänzen sich gegenseitig und bereichern die Vielfalt unserer sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten. -
Kurt Tucholsky: Plattdeutsch
Manchen Leuten erscheint die plattdeutsche Sprache grob, und sie mögen sie nicht. Ich habe diese Sprache immer geliebt; mein Vater sprach sie wie hochdeutsch, sie, die „vollkommnere der beiden Schwestern", wie Klaus Groth sie genannt hat. Es ist die Sprache des Meeres. Das Plattdeutsche kann alles sein: zart und grob, humorvoll und herzlich, klar und nüchtern und vor allem, wenn man will, herrlich besoffen . . . Es ist jener Weg, den die deutsche Sprache nicht gegangen ist, wieviel kraftvoller ist da alles, wieviel bildhafter, einfacher, klarer - und die schönsten Liebesgedichte, die der Deutsche hat, stehen auf diesen Blättern. Vieles davon ist nun in die Hände dummer Heimatdichter gefallen, die der Teufel holen möge  -  scheinbar gutmütige Bürger, unter deren rauchgeschwängerten Barten der Grog dampft und die die kraftvolle Männlichkeit ihrer alten   Sprache in einen fatalen Brei von Gemütlichkeit umgelogen haben - Oberförster des Meeres.
Manche haben sich den Bart abrasieren lassen und glauben nun, wie alte Holzschnitte auszusehen - aber es hilft ihnen nichts-, kein Wald rauscht ihnen, kein Meer rauscht ihnen, ihnen rauscht der Bart.
Ihre Gutmütigkeit verschwindet im Augenblick, wo sie etwas verwirrt in die neue Zeit starren und auf den politischen Gegner stoßen, dann krabbelt aus ihnen ans Licht, was in ihnen ist: der Kleinbürger. Unter ihren Netzhemden schlägt ein Herz im Parademarsch. Das ist nicht unser Plattdeutsch, das nicht.
Über die Autoren und Quellen der Textauswahl Richard Wossidlo (1859-1939), der bedeutendste Volkskundler Mecklenburgs, schon zu Lebzeiten als „Professor des Volkes" geehrt, schuf mit der jahrzehntelangen in zwei Millionen handgeschriebenen Notizzetteln festgehaltenen Sammlung mecklenburgischer Volksüberlieferungen den Grundstock für das „Mecklenburgische Wörterbuch" und für die Arbeit des „Wossidlo-Archivs" in Rostock, der größten Folkloreschatzkammer für das niederdeutsche Sprachgebiet. Auf Wossidlos   Sammlung volkskundlicher materieller  Kultur (Trachten, Arbeits- und Hausgeräte, Bauernmöbel u. a.) gehen auch die volkskundlichen Bestände des Historischen Museums Schwerin zurück.
Richard Wossidlo (1892, als der mecklenburgische Junkerlandtag eine Unterstützung der Veröffentlichung seiner Sammlung mecklenburgischer Volksüberlieferungen abgelehnt hatte):
Wenn dereinst dann auch die unglaublich reichen Schätze der heimischen Mundart unseren Landsleuten vor Augen liegen werden, so wird Mecklenburg sich solchen Besitzes freuen dürfen und die Liebe zur Heimat aus der Erkenntnis von dem Reichtum unseres Volkes  neue,  frische  Nahrung  schöpfen.  In  keinem  anderen deutschen Lande ist bisher eine solche überguellende Fülle ans Licht gebracht. . . Zu dem Reichtum gesellt sich immense Tüchtigkeit; an vielen Punkten leuchtet die Echtheit und das Alter der Überlieferungen gerade unseres Volkes klar hervor.
Wolf gang Steinitz: Getragen von den werktätigen Schichten des Volkes spiegelt die Volksdichtung - die mündliche Dichtung der Volkslieder, Märchen, Rätsel u. a. das gesellschaftliche Leben, die gesellschaftlichen Ideale, Wünsche und Hoffnungen wider. Volksdichtung, Volksmusik, Volkskunst, die das werktätige Volk selbst geformt und getragen hat, repräsentieren das Verhältnis des einfachen Menschen zur Kunst besonders klar und sprechen ihn daher auch heute noch aufs stärkste an. Daß gerade die unterdrücktesten Schichten auf dem Lande die wichtigsten Traget der Märchen und anderer Volksüberlieferungen waren, bestätigen einstimmig alle Sammler, die Angaben über die soziale Herkunft ihrer Gewährsleute machen. Tagelöhner, Schäfer, Maurer, Knechte waren die Hauptgewährsmänner des hervorragenden Sammlers Wossidlo in Mecklenburg.
Fritz Reuter (1810-1874)  war die erste vernehmliche Stimme Mecklenburgs in der deutschsprachigen Literatur, und vor allem wegen seiner Verbundenheit mit dem Volk, seinen Nöten, Freuden und seinem Aufbegehren gegen die Unterdrücker, wurde er zum populärsten Schriftsteller  seiner Zeit. Fortan. verband sich der Gedanke an Mecklenburg und namentlich an das Mecklenburger Platt mit seinem Namen. Wer über dieses Land, seine Menschen und ihre Sprache, seine Geschichte, aber auch über die historische Wegstrecke, die uns von damals trennt, etwas erfahren will, wird zu einem Werk Reuters greifen.                                                 Kurt Batt
Fritz Reuter, Vorwort zu „Läuschen und Rimels": Meine Gedichte sind nicht wie vornehmer Leute Kinder mit kleinen Ohren und aristokratischen Händen, geschnürter Taille und zartem Teint in die Welt gesendet worden, die allenthalben rücksichtsvolle Aufnahme finden und sich dafür mit gesetzten, zierlichen V/orten bedanken. Nein! Sie sind oder sollen sein eine Versammlung kleiner Straßenjungen, die in „roher Gesundheit" lustig übereinander purzeln, unbekümmert um ästhetische Situationen, die fröhlichen Angesichts unter Flachshaaren hervorlachen und sich zuweilen mit der Torheit der Welt einen Scherz erlauben. Der Schauplatz ihrer Lust ist nicht das gehöhnte Parkett fürstlicher Salons-, ihre Welt ist der offene  Markt, die  staubige  Heerstraße  des   Lebens,  dort treiben sie sich umher, jagen und haschen sich, treten ernst umherstolzierenden Leuten auf die Zehen, rufen den heimwärtsziehenden Bauern ein Scherzwort zu, verspotten den Büttel, ziehen dem Herrn Amtmann ein schiefes Maul und vergessen die Mütze vor dem Herrn Pastor zu ziehen.
Clara Zetkin über die Dichtungen Fritz Reuters-. So ganz sind sie die Geschöpfe ihrer Heimat, dafj sie plattdeutsch geschrieben werden mußten. Dieses eigenartige seelische Leben und Weben konnte sich nur in der Muttersprache, in der Mundart restlos ausströmen. Indem das geschah, wurde aber die künstlerische Gestaltungskraft dieser Mundart erwiesen. Reuter vollendete für das Plattdeutsche, was der größere Künstler Klaus Groth vor ihm begonnen hatte, was das Alemannische dem kleineren Dichter Hebel verdankt: Die Rehabilitierung als eines vollwertigen Instruments der Kunst. Schon diese Tat allein würde hinreichen, Reuter in der deutschen Literaturgeschichte unsterblich zu machen. Er hat aber diesem Ruhmestitel noch viele andere hinzugefügt.
Ernst Thälmann an seine Tochter Irma zum 11. Geburtstag 1936:
.....lies die Werke unserer großen Dichter Goethe, Schiller, Lessing und unseren Fritz Reuter ..."
Diederich Georg Babst (1741-1800)
In Schwerin geboren, wirkte Babst nach einem juristischen Studium in Rostock als Procurator am Gericht und als Notar.
Von seinen plattdeutschen Gedichtwerken wurde „Allerhant snaksche Saken tum Tietverdriew" am bekanntesten, kritischmoralisierende Stimmungsbilder aus dem Rostocker Leben der damaligen Zeit, mit denen er in der Benutzung der niederdeutschen Sprache zum Vorläufer von Reuter und Brinckman wurde. Goethe nannte ihn einen „Natur- und Nationaldichter", und seine Gedichte „Produktionen, welche sich neben den Arbeiten eines Gleichbürtigen gar wohl und löblich ausnehmen . . . ergötzlich ist es zu sehen, wie ein Mann, in dem bürgerlichen Wesen selbst befangen, sich durch geniale Betrachtung darüber erhebt".
Johann Heinrich Voss (1751-1826)
Geboren in Sommerstorf bei Waren in Mecklenburg. Enkel eines Leibeigenen. Mitglied und später Redakteur des Göttinger Dichterbundes   (Hainbund), zu dem u. a.  auch die Dichter Klopstock, Mathias Claudius und Gottfried August Bürger gehörten.
Verfaßte antifeudale Idyllen wie „Die Leibeigenen" und „Junker Kord" und wurde berühmt durch seine Homerübersetzungen. Er schrieb zwei Idyllen: „De Geldhapers" und „De Winterawend" in plattdeutscher Mundart. J. H. Voss gehört wie Babst - wenn auch von einer anderen Grundhaltung aus - zu den Vorboten der literarischen Entwicklung, die Jahrzehnte später zu Fritz Reuter und John Brinckman führt.

Arnold Rückstädt: Bleibt die von gesellschaftlichen Widersprüchen und scharten Klassenantagonismen geprägte  bäuerliche  Sozial-.sphäre auch weitgehend aus der Idylle „De Winterawend" ausgeklammert, so liefert Voss hier dennoch eine wirklichkeitsnahe Schilderung, in der er das urwüchsige, tüchtige und tugendhafte Landleben dem ungesunden und moralisch defekten Leben in den Städten entgegensetzt. Sein Credo auf das Ländliche mit all den positiven Werten geht aber nicht einher mit einem romantischirrationalen Sehnen oder gar mit einer Flucht aufs Land, sondern versteht sich ah eine Solidarisierung mit dem Land.
John Brinckman (1814-1870)
Der dritte, im „Dreigestirn" der niederdeutschen Klassiker. In Rostock als Kapitänssohn geboren. In der Studentenzeit wie Fritz Reuter als „Demagoge" verfolgt; ab 1849 als Lehrer in Güstrow tätig.
Hauptwerke: Die Gedichtsammlung „Vagel Grip", die Erzählungen „Dat Brüden geiht um", „De Generalreeder", „Höger up", „Uns Herrgott up Reisen", „Mottche Spinkus un de Pelz", „Peter Lurenz bi Abukir" und sein erfolgreichstes Buch „Kasper Ohm un ick", eine Rostocker Schiffergeschichte.
Kurt Batt: Zu den Kabinettstücken Brinckmanscher Erzählkunst gehört die Geschichte „Peter Lurenz bi Abukir". Unbekümmert um die  modische  Gesellschaftserzählung knüpft Brinckman an die Überlieferungen des Lügenmärchens an . . . Brinckmans Kunst besteht darin, dat) die Schilderung der Vorgänge bei Abukir (1798) bis ins einzelne den historischen Fakten entsprechen, dat} aber der Rostocker Kaufmann sich mit geradezu halsbrecherischer Einbildungskraft  alle  für  den Nelsonschen  Sieg  ausschlaggebenden  Entscheidungen zuschreibt.
Max Dreyer (1862-1946)
Geboren in Rostock. Eroberte sich mit seinen Bühnenstücken „Der Probekandidat", „Die Siebzehnjährigen", „Das Tal des Lebens", „Die Reifeprüfung", „Das Sympathiemittel" Theaterruhm und galt als „literarischer Entdecker der Ostsee". Plattdeutscher Gedichtband „Nah Huus".
Rudolf Tarnow (1867-1933)
Wurde vor allem durch seine Bücher „Köster Klickermann" und „Burrkäwers" (6 Bände) bekannt, in denen die Schilderung der rückständigen mecklenburgischen Schulverhältnisse seiner Zeit noch heute für uns von Interesse ist.
Fritz Meyer-Scharffenberg (1912-1975)
Setzte in seinen „Dörpgeschichten" beste niederdeutsche Erzählkunst in der DDR fort, wie auch seine hochdeutschen Übersetzungen von Fritz Reuters „Franzosentid" und „Dörchläuchting" niederdeutscher  Denkart  entspringen.   In  vielen  seiner hochdeutsch geschriebenen Erzählungen und Romane (u. a. „Der Mann auf dem Kirr", „Bootsmann Pütt und seine Frauen", „Die Grasinsel", „Der Angstmann"), dazu in Sachbüchern wie „Zwischen Strom und Haff", „Zwischen Meer und Bodden" machte er sich zum Chronisten mecklenburgischer Geschichte und Geschichten.
Berthold Brügge (1909-1979)
Zuletzt. Standardisierer in  der Neptunwerft Rostock. Schrieb niederdeutsche   Hörspiele,   Funkszenen,  Kurzgeschichten  und Reportagen. Aus seinem umfangreichen Erzählwerk, in dem Brügge vor allem die Welt der Fischer, Fahrensleute und Lotsen sowie Begegnungen im Alltag gestaltet, erschien 1977 im Hinstorff-Verlag der Band „Mit Oll Topp bie Kap Huurn un anner Geschichten".
Rudolf Koth (geboren 1920)
Lehrer in einem Dorf des Bezirkes Schwerin und Mitglied des Zirkels schreibender Werktätiger in Gadebusch. „Geschichten ut Baekhusen".
Gerda Uhthoff (geboren 1896)
Begann 1940 ihre dichterische Arbeit; zuerst hochdeutsche, dann niederdeutsche Lyrik. Ihre niederdeutschen Gedichte wurden in dem Band  „Leiw'  Plattdütsch"  veröffentlicht,   der  1964  in   Schwerin erschien.

Zu Mecklenburgischen Volksüberlieferungen u. a. Siegfried Neumann
„Plattdeutsche Märchen. Volkserzählungen aus Mecklenburg" Hinstorff 1968
„Geduld, Vernunft un Hawergrütt. Volksweisheit im Sprichwort" Hinstorff 1970
„Ein mecklenburgischer Volkserzähler. Die Geschichten des August Rust"
Akademieverlag Berlin 1971 „Mecklenburgische Volksmärchen" ebda. 1971
„Eine mecklenburgische Märchenfrau" ebda. 1974 „Geschichten, Riemels und Lüüd'snack. Mecklenburgische Volksüberlieferungen, gesammelt von Richard Wossidlo, neu herausgegeben von Ulrich Bentzien" Hinstorff 1978
„Mecklenburg, ein Lesebuch", herausgegeben von Kurt Batt. Hinstorff 1978
(Band 1 der Hinstorff-Bökerie) Hans Joachim Gernentz „Niederdeutsch gestern und
heute", 2. Auflage, Hinstorff 1980

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ArtikelnummerLitera 8 65 262 - 8 65 283
ProduktnamePlattdütsch gistern un hüt
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InterpretVarious Artists
Name - TitelPlattdütsch gistern un hüt
LabelLitera
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten2
BeilagenKeine
Release-Datum1980
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
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