Peter Und Der Wolf, Das Häßliche Junge Entlein, Drei Kinderlieder - 12" LP

Peter Schreier & Walter Olvertz

Peter Und Der Wolf, Das Häßliche Junge Entlein, Drei Kinderlieder

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Peter Schreier & Walter Olvertz

Peter Und Der Wolf, Das Häßliche Junge Entlein, Drei Kinderlieder

Sergej S.Prokofjew (1891-1953)
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Peter und der Wolf op. 67 (1936)
Ein musikalisches Märchen
Mathias Wieman, Sprecher
Berliner Philharmoniker
Dirigent: Fritz Lehmann

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Das häßliche junge Entlein op.18
nach einem Märchen von Andersen

Drei Kinderlieder op. 68
Schwatzlieschen
Text: A. Barto Deutsch: E.l. Bach

Süße Grüße
Text: N. Sakónskaja Deutsch: E.l. Bach

Die Ferkelchen
Text: Kwitko Deutsch: E.J. Bach

Peter Schreier, Tenor
Walter Olbertz, Klavier


Man muß sich weit umsehen in der Musikgeschichte, um einen Komponisten zu finden, der so wie Sergej Prokofjew Werke für die Jugend, Werke für und über die Kinder geschrieben hat. Vereinzelt wurden sie mit Liedern bedacht, namentlich in der Romantik und im Biedermeier. Sehr beliebt waren einmal die von Carl Reinecke, in neuerer Zeit die von Leo Blech. Spricht man von Musik für Kinder, fällt das Stichwort „Kinder-Sinfonie", die früher als ein Werk von Joseph Haydn galt, neueren Forschungen nach allerdings Leopold Mozart, dem Vater von Wolfgang Amadeus, zuzuschreiben ist. Zahlreiche Kinderlieder, aber auch Kinderchöre (mit entsprechend leichtem Orchesterpart) schrieb Joseph Haas, die sich in Schulchören großer Beliebtheit erfreuen.
Sergej Prokofjew hatte ein großes Vorbild: Modest Mussorgski. Dessen „Kinderstube" ist immer noch unerreicht in der echten Kindertümlidikeit sowohl des von ihm selbst stammenden Textes wie in der Treffsicherheit der Vertonung. Kinder und Erwachsene können sich daran erfreuen — ein gütiger Freund der Kinder spricht aus ihnen.
Von diesen Liedern aus geht der Weg direkt zu Prokofjews „Romanze" (so hat der Komponist das Werk einmal genannt) über Andersens „Märchen vom häßlichen jungen Entlein" op. 18. Auch Prokofjew war sein eigener Textdichter, indem er den Prosatext Andersens für seine Zwecke etwas kürzte. Es ist die Geschichte von dem Schwan, der in einem Entennest ausgebrütet wurde und seines von den vermeintlichen Geschwistern abstechenden Aussehens wegen als „häßliches Entlein" galt und dementsprechend verachtet und verspottet wurde. Das sollte sich aber ändern. Denn es kam nach einem bösen kalten Winter der Frühling, das vermeintliche Entlein sah im Wasser sein Spiegelbild und sah, daß es kein häßliches Entlein ist, sondern ein schöner Schwan, dem die anderen schönen Schwäne zärtliche Küsse schenkten.
Die „Moral von der Geschicht'" angewandt auf das menschliche Leben: man muß die Entwicklung eines Menschen abwarten, um ihn recht beurteilen zu können. Dieser echt humanistische Gedanke mag Prokofjew bewogen haben, Andersens Märchen zu vertonen. Dabei knüpfte er auch in der Technik an Mussorgski an, wenn er nämlich versuchte - wie dieser in der Oper
„Die Heirat", die Mussorgski den „Versuch einer «Opera dialogue'" nannte, die Intonation der russischen Sprache (es handelt sich ja um Prosa!) wiederzugeben. Die „durch den Wortsinn gerechtfertigte Melodie" (Mussorgski) finden wir im „Häßlidien Entlein" auf Schritt und Tritt. Man kann es auch in der deutschen Übersetzung nachfühlen, zumal die Klavierbegleitung das Nötige dazutut, den Text verständlich zu machen, so wenn gleich zu Beginn das Bild des schönen, von der Sonne überglänzten Dörfleins entworfen wird (ein Bild, das zum Schluß wieder erscheint und der Komposition den festen Rahmen gibt), wenn wir die Eier platzen hören, aus dem die Entlein schlüpfen, wenn wir sie watscheln sehen, wenn uns Gesang (die Deklamation geht oft in echten Gesang über) und Begleitung zu Mitleid mit dem häßlichen Entlein bewegen, wenn wir bei der klirrenden Kälte der Winter-Akkorde mit ihm frieren — unzählige Köstlichkeiten entzücken uns, die Kinder, die ihren Spaß daran haben, und die Erwachsenen, die auch die Details zu würdigen wissen.
Zweiundzwanzig Jahre später legte Prokofjew den Kindern neue Gaben auf den Tisch: leichte Stücke für Klavier (op. 65) und „Drei Kinderlieder" (op. 68), von denen das erste, „Schwatzlieschen", direkt aus der „Kinderstube" stammt. Die kleine Lida plappert in einem humorvollen Parlando, unterbrodien von dem einen Refrain bildenden Mo-derato der Einleitung, das auch als Schluß verwendet wird („Nun, ich spreche kaum ein Wort"), von ihren schweren Schulaufgaben. Es folgen das leicht eingängige Liedchen „Süße Grüße" mit harmonischen Überraschungen und das drei Jahre später nachkomponierte „Die Ferkelchen"; nicht weniger lustig und erheiternd als das Geschwätz der kleinen Lida ist das Gespräch zweier Jungen, die sich in einem Kolchos Ferkel ansehen wollen, sehr stark an die Intonation eines russischen Volksliedes erinnernd in Musik umgesetzt. Köstlich auch der stimmungsvolle Ausklang, wenn die Ferkelchen schlafen gehen. Kinder haben ihre helle Freude an diesem Geschenk eines sie so gut verstehenden Künstlers. In Peter Schreier, dem heute schon berühmten jungen lyrischen Tenor, wurde der ideale Interpret für diese Werke gefunden.
Zwischen den Klavierstücken und den Liedern steht das Werk, das Prokofjew wohl  am populärsten gemacht hat, und zwar in der ganzen Welt. In  unzähligen  Konzerten ist  das  „Musikalische   Märchen  für Kinder"  „Peter und   der Wolf"  op. 67 erklungen,  und  die Zahl  seiner Schallplatten-Aufnahmen   stellt   einen Welt-Rekord dar. (In der DDR —   Alfred-Holz-Verlag   —   ist   überdies    ein     dazugehöriges    bezauberndes     Bilderbuch     erschienen.) Prokofjew   schrieb   das   Werk   1936 im Auftrag des kurz zuvor eröffneten  Zentralen   Kindertheaters.   Den Text verfaßte er selbst; er schildert, wie   der   kleine   Peter   den   bösen Wolf   überlistet   (so   war   auch   der ursprüngliche   Titel).   Man   braucht die   Handlung   nicht   lange   zu   erzählen,   denn   sie  wird   von   einem Sprecher vorgetragen, nicht als Melodram,   in   dem   das   gesprochene Wort mit Musik untermalt ist, sondern   in   einer   Folge   von   Szenen, die jeweils vom Sprecher angesagt und dann vom  Orchester illustriert und weitergeführt werden. Dabei     verfolgt     Prokofjew     auch einen  pädagogischen Zweck.  Nicht nur   zum   Vergnügen   musiziert   er, er   will   auch   erziehen,   zum   Verständnis für  die  Tierwelt,   die  das Kind    kennen    und    lieben    lernen soll,   er   will   sie   auch   musikalisch bilden.  Das geht aus dem Vorwort zur Partitur hervor, in dem es heißt: „Jeder  Charakter  in  dieser  Erzählung   ist  durch   ein   bestimmtes  Instrument    im    Orchester    vertreten: der Vogel durch die Flöte, die Ente durch   die   Oboe,   die   Katze   durch die Klarinette, der Großvater durch das   Fagott,   der   Wolf   durch   drei Hörner,   Peter   durch   das   Streichquartett,  die  Gewehrschüsse  durch die   Pauke   und   durch   die   Große Trommel. Es ist wünschenswert, daß vor  der  Aufführung   mit   Orchester (der  Komponist hat für Aufführungen   durch   Laien   oder  Schulorchester die   Bläser durch  Klavier vierhändig   ersetzt)   diese   Instrumente den    Kindern    vorgeführt    werden, wobei  die wichtigsten,  den einzelnen   zukommenden   Motive   vorzuspielen sind. Auf diese Weise werden   die   Kinder   lernen,   während der Aufführung  die Spezial-.Farbe' dieser   Instrumente   zu   identifizieren !"
Jene Motive sind so „sinnlich" und sinnhaft, daß sie sich leicht einprägen, daß ihre „Funktion" leicht zu verstehen ist. Aus ihnen ist diese meisterhafte und mit Liebe geschriebene Partitur zusammengesetzt, in der man unschwer die Hand eines Meisters auch im Aufbau eines dreiteiligen Ablaufs — Exposition, Durchführung, Reprise - erkennen kann.          
Karl Laux

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ArtikelnummerEterna 8 20 652
ProduktnamePeter Und Der Wolf, Das Häßliche Junge Entlein, Drei Kinderlieder - 12" LP
Preis12,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretPeter Schreier & Walter Olvertz
Name - TitelPeter Und Der Wolf, Das Häßliche Junge Entlein, Drei Kinderlieder
LabelEterna
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1970
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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