Im Krug zum Kranze - Melodien aus der gleichnamigen Fernsehsendung

Im Krug zum Kranze - Melodien aus der gleichnamigen Fernsehsendung

Zweimal im Jahr - zur Sommersaison - hängt am Tor des halleschen Gartenlokals am Saalestrand, am „Krug zum grünen Kranze", ein Schild mit der Aufschrift: „Wegen Fernsehaufzeichnung geschlossen". Dann werden jeweils drei Folgen der Sendereihe „Im Krug zum grünen Kranze" unter schattenspendenden Kastanien aufgezeichnet. Unterhaltsame Melodien und kurzweilige Gespräche mit Handwerkern, die aus Geschichte und Gegenwart ihrer traditionsreichen Berufe erzählen, sorgen für eine kurzweilige Stunde für die über 200 Hallenser „Krug"-Gäste und die Zuschauer am Bildschirm. Und für alle Stammtischgäste, die für die Bewahrung ihrer Berufstradition eine Lanze gebrochen haben, gibt es vom Fernseh-Wirtspaar symbolisch eine solche überreicht: ein hölzernes Trinkgefäß, das vor über 100 Jahren im Raum Halle und Jena „Lanze" hieß und mit schäumendem Gerstensaft gefüllt wurde. Schon der Untertitel der Fernseh-Sendereihe stimmt auf das Thema ein. So „braut sich was zusammen", es ist „u(h)rgemütlich", geht „über Tisch und Bänke", und „Keine Angst vorm schwarzen Mann" gilt ebenso wie „Schuster, bleib' bei deinen Leisten" oder „Trara, die Post ist da". Daß im Vor- bzw. Abspann der Sendung jeweils das Lied erklingt „Im Krug zum grünen Kranze, da kehrt' ich durstig ein...", hat historische Berechtigung. Es gibt in unserem Land viele gastliche Stätten gleichen Namens, aber im Hallenser „Krug zum grünen Kranze" entstand dieses noch heute bekannte Volkslied. Vor über 150 Jahren saß hier der Dessauer Liederdichter Wilhelm Müller und wartete auf seinen künftigen Schwager, den damals noch völlig unbekannten Studiosus Carl von Basedow. Die Zeit verging, die Kastanienbäume warfen schon lange Schatten, und Wilhelm Müller - inspiriert von der idyllischen Landschaft am Saalestrand mit der imposanten Burg Giebichenstein am anderen Saaleufer - schrieb ein Gedicht. Es wurde später vertont, und heute kennt und singt es jedermann.
Wilhelm Müller war nicht der einzige prominente Gast, der im halleschen „Krug zum grünen Kranze" durstig einkehrte. Joseph von Eichendorff weilte hier und schrieb später in Erinnerung an seinen Aufenthalt in Halle - Da steht eine Burg überm Thale"; Johann-Friedrich Reichardt, der am anderen Saaleufer gegenüber der Gaststätte wohnte, wünschte sich „keinen schöneren Wohnsitz auf der Welt"; Wilhelm Grimm empfahl seinem Bruder Jakob die „herrliche Gegend", und Heinrich Heine teilte die Hallenser in Honoratioren und Bürger. Letztere gingen in solche Gaststätten wie den „Krug zum grünen Kranze" und tranken ihren Broihan, das Nationalgetränk der Hallenser, ein Braunbier mit dem delikaten Beinamen „Hausmuff"-aus eben der bekannten Lanze.
Im Hallenser „Krug zum grünen Kranze" wurde schon immer gesungen, musiziert und geplaudert - man unterhielt sich, kurz gesagt, volkstümlich.
Tradition verpflichtet. „Im Krug zum grünen Kranze" ist eine volkstümliche Unterhaltungssendung, die sich seit Jahren wachsender Beliebtheit erfreut. Die Gesangsinterpreten bieten für jeden Geschmack etwas: Der musikalische Bogen spannt sich in dieser Sendereihe vom schlichten Volkslied über die altbekannte und beliebte Operettenmelodie bis zum Evergreen und Tagesschlager. Eine kleine Auswahl der Melodien, die in dem halleschen Gartenlokal erklungen sind, soll mit dieser Platte vorgestellt werden.
Christina Widlok

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Im Krug zum grünen Kranze
Komposition: Johann-Friedrich Reichardt Text: Wilhelm Müller Gruppe vis-ä-vis Rundfunk-Tanzorchester Berlin Leitung: Martin Hoffmann

Wenn die Musik erklingt Komposition: Klaus Kilian Text: Ursula Upmeier Karel Hulinsky Petersberger Musikanten Leitung: Fritz Wiede

Tatüta
Komposition: Eduard Künneke Text: Hermann Haller/Rideamus Bianca Sattler, Johannes Bier Rundfunk-Blasorchester Leipzig Leitung: Klaus Wiese

Sehnsuchtspolka
Komposition: Karel Vacek Petersberger Musikanten Leitung: Fritz Wiede

Es muß was Wunderbares sein Komposition: Ralph Benatzky Text: Robert Gilbert Regina Menzel, Peter Wieland
Rundfunk-Tanzorchester Leipzig Leitung: Günter Oppenheimer

Müllerlieder-Medley Es klappert die Mühle am rauschenden Bach/ Lauf, Müller, lauf/ Das Wandern ist des Müllers Lust Komposition und Text: Traditional Mädchenchor der August-Hermann-Franke-Oberschule, Halle Gruppe SET, Leitung: Christoph Martin

Ja, das Schreiben und das Lesen (aus „Der Zigeunerbaron") Komposition: Johann Strauß, Sohn Text: Ignaz Schnitzer Konrad Rupf Großes Rundfunkorchester Leipzig Leitung: Adolf Fritz Guhl

Spielt, ihr Musikanten (Medley)
Spielt, ihr Musikanten/ Auf der Bank unterm Baum/ Wieder kommt der Frühling/ Hütet, Mutter, euer Söhnchen/
Hei, Gänse aus dem Hafer Komposition und Text: tschechische Folklore dt. Text: Adolf Langer DieRosentaler

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Stimmungslieder-Medley Und da woll'n wir noch einmal Komposition: Folklore Text: Heinrich Binder Beim Kronenwirt Komposition: Folklore Text: Paul Henning Trink, trink, Brüderlein trink Komposition: Wilhelm Lindemann
Text: Folklore Keinen Tropfen im Becher mehr Komposition: Franz Abt Text: Folklore Du, du liegst mir im Herzen Komposition und Text: Folklore Bei der blonden Kathrein Komposition: Leo Leux Text: Zerlett Freut euch des Lebens Komposition: Hans Georg Text: Martin Usteri Nach Hause,nach Hause Komposition: J. Reckmann
Text: Teddy Baer Ein Prosit der Gemütlichkeit Komposition: Franz Hannemann Text: Folklore Günter Troschke
Petersberger Musikanten Leitung: FritzWiede

Tanz mir nicht mit meiner Jungfer Käthen Komposition und Text: Folklore Gruppe Horch

Der Sommer ist noch nicht vorbei Komposition und Text: Christoph Martin Gruppe vis-ä-vis Studioband, Leitung: Christoph Martin

Es lebe der Wein Komposition und Text: Edmund Quandt Gabriele Bernsdorf, Edmund Quandt Petersberger Musikanten Leitung: Fritz Wiede

Saaleflößer-Polka Komposition und Text: Rolf Lachmann Fred Hansen und die Naumburger Musikanten Leitung: Rolf Lachmann

Komm mit, ich hör dir zu Komposition: Folklore Text: Ingo Krähmer Gabi Munk & Ingo Krähmer Gruppe SET, Leitung: Andreas Pieper

Im Krug zum grünen Kranz ist heute wieder Tanz Komposition: Gerhard Honig Text: Ursula Upmeier Günter Troschke Studio-Orchester, Leitung: Gerhard Honig

Aufnahmen: Fernsehen der DDR
Titel 2,4,7, 8, 9,10,12 und 13: Aufnahmen Rundfunk der DDR
Redaktion: Jürgen Lahrtz(1986)

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Im Krug zum grünen Kranze
Komposition: Johann-Friedrich Reichardt Text: Wilhelm Müller Gruppe vis-ä-vis Rundfunk-Tanzorchester Berlin Leitung: Martin Hoffmann 1:40
Wenn die Musik erklingt
Komposition: Klaus Kilian Text: Ursula Upmeier Karel Hulinsky Petersberger Musikanten Leitung: Fritz Wiede 2:57
Tatüta
Komposition: Eduard Künneke Text: Hermann Haller/Rideamus Bianca Sattler, Johannes Bier Rundfunk-Blasorchester Leipzig Leitung: Klaus Wiese 2:32
Sehnsuchtspolka
Komposition: Karel Vacek Petersberger Musikanten Leitung: Fritz Wiede 2:15
Es muß was Wunderbares sein
Komposition: Ralph Benatzky
Text: Robert Gilbert
Regina Menzel, Peter Wieland
Rundfunk-Tanzorchester Leipzig
Leitung: Günter Oppenheimer
2:35
Müllerlieder-Medley
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach/
Lauf, Müller, lauf/
Das Wandern ist des Müllers Lust
Komposition und Text: Traditional Mädchenchor der August-Hermann-Franke-Oberschule, Halle
Gruppe SET, Leitung: Christoph Martin 2:27
Ja, das Schreiben und das Lesen
(aus „Der Zigeunerbaron")
Komposition: Johann Strauß, Sohn
Text: Ignaz Schnitzer
Konrad Rupf
Großes Rundfunkorchester Leipzig
Leitung: Adolf Fritz Guhl
2:33
Spielt, ihr Musikanten (Medley)
Spielt, ihr Musikanten/
Auf der Bank unterm Baum/
Wieder kommt der Frühling/
Hütet, Mutter, euer Söhnchen/
Hei, Gänse aus dem Hafer
Komposition und Text: tschechische Folklore
dt. Text: Adolf Langer