Paris Reunion Band (Jazz Bühne Berlin 1988)

Paris Reunion Band (Jazz Bühne Berlin 1988)

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Amiga Jazz Serie

PARIS REUNION BAND


SEITE 1

Hot Licks

Komposition: Nathan Davis


OldFolks

Komposition: Nathan Davis


Rue Chaptal

Komposition: KennyClarke


Seite 2

Bag Groove

Kompositon: Milt Jackson


Work Song

Komposition: Nat Adderley


Sweet Love Of Mine

Komposition: Woody Shaw


PARIS   REUNION   BAND:

NatAdderley..............(tp)

Woody Shaw.............  .   (tp)

Curtis Füller...............(tb)

Nathan Davis............fsaxes)

Joe Henderson...........(saxes)

Walter Bishopjr.............    (p)

Jimmy Woode    .............    (b)

Idris Muhammad............(dr)

rec. 4. Juni 1988, Friedriehstadtpalast Berlin

Aufnahmen: Rundfunk der DDR

Redaktion: Jürgen Lahrtz (1988)


Ein gewichtigês Kapitel des amerikanischen Jazz ist in Europa geschrieben worden. Und wenn eutopäischen Jazzmusiker seit Ende der sechziger Jahre zunehmend zu einer eigenen Klangsprache gefunden haben, so sei nicht vergessen, daß die „Americans in Europe" die Botschaft des Jazz herüberbrachten und weitertrugen: Jazz als ein authentischer Ausdruck intensiven Erlebens in der Zeit. Zeiten kann man nicht zurückholen; man kann sie beschwören oder sich ihrer erinnern. Manches, was sich als Nostalgie ausgibt, entpuppt sich recht bald als blasse Imitation. Die Paris Reunion Band hat damit nicht das mindeste zu tun. Wie Mike Hennessey, geistiger Vater der Band, ausführt, wurde sie gegründet, „um Kenny Clarke musikalischen Tribut zu zollen und um den Geist des Paris der fünfziger und sechziger Jahre, als es die Jazzhauptstadt Europas war, Wiederaufleben zu lassen." Da der Kern der an diesem Projekt beteiligten Musiker jene Zeiten selbst miterlebt und gestaltet hat, verbündet sich im Spiel der Paris Reunion Band Nostalgie mit Authentizität, liebevolle Rückschau mit lebendiger Energie. Wie bei allen ihren Konzerten machte die Band auch bei ihrem Auftritt zur Jazzbühne Berlin '88 bereits mit den ersten Takten klar, daß es ihr nicht um eine jazzhistorische Lehrvorführung, sondern um blutvolles, erdiges, intensiv swingendes Musizieren geht. Es war Ernest Hemingway, der Paris ein Fest fürs Leben genannt hat. Auf die zwanziger Jahre zurückblickend, schlug er einen Bogen über die Zeiten: „ Paris hat kein Ende, und die Erinnerung eines jeden Menschen, der dort gelebt hat, ist von der jedes anderen verschieden. Wir kehrten immer wieder dorthin zurück, ganz gleich, wer wir waren, oder wie es sich verändert hatte, oder unter welchen Schwierigkeiten oder mit welcher Mühelosigkeit man hingelangen konnte. Paris war es immer wert, und man bekam den Gegenwert für alles, was man hinbrachte ." Auch für viele amerikanische Jazzmusiker wurde Paris zu einer wichtigen Erfahrung. Zuflucht, Durchgangsstation oder zweite Heimat. Der Kampf um die Existenz erschien angenehm umweht vom kulturellen Flair einer europäischen Metropole. Bereits in den zwanziger Jahren waren schwarze Jazzmusiker in Paris ansässig geworden. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es dann eine regelrechte Welle amerikanischer Übersiedler, die den Jazz in die europäischen Großstädte trugen. Die Expatriats, wie sie in der Jazzliteratur genannt werden, suchten auf dem Kontinent nicht nur dem fortwährenden Druck des Musikgeschäfts zu entgehen; sie suchten zugleich eine Anerkennung als Musiker, die ihnen jenseits des Atlantik oft nur sehr eingeschränkt zuteil wurde. Im Paris der fünfziger und sechziger Jahre fanden viele von ihnen vergleichsweise günstige Bedingungen: ein aufgeschlossenes, den Jazz als kulturell bedeutungsvoll erachtendes Publikum, eine Reihe von Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten, eine Umwelt, die sie physisch und psychisch regenerieren ließ. Der Klarinettist und Sopransaxophonist Sidney Bechet ließ sich Anfang der fünfziger Jahre endgültig in Paris nieder. Bebop- bzw. Hard-Bop-Musiker folgten etwas später. Der Schlagzeuger Kenny Clarke, „Klook", wie ihn seine Freunde nannten, hat das Jazzgeschehen in Paris seit 1956 wesentlich mkgeprägt. Im Pariser „Club St. Germain" und später im „Blue Note" -- Kenny Clarke war in beiden Clubs als Hausschlagzeuger engagiert - spielte die erste Garde eine Musik, die man noch heute Modern Jazz  nennt. Kenny Clark wurde vielen amerikanischen wie auch europäischen jazzmusikern zu einem Freund und Ratgeber

Nathan Davis über "Klook": Er hat die Jazzszene in Paris entscheidend inspiriert. Sein menschlicher Einfluss war ebenso bedeutet wie seine musikalischer.

Als die Idee zur 'Paris Reunion Band' im Herbst 1984 praktische Gestalt annahm, legten Kenny Clark und Nathan Davis all ihren Enthusiasmus in dieses Projekt.  Trotz seines bereits bedenklichen Gesundheitszustandes wollte Kenny Clark wenigstens bei eininigen der vorgesehenen Konzerte mitspielen. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen. Kenny Clark erlag im Januar 1985 in Paris einem Herzinfarkt. Die „Paris Reunion Band" setzt kollektiv das musikalische Erbe von „Klook" fort. Sie bewahrt    und das gilt in einem umfassenden musikalischen Sinne im Weitergehen die Erinnerung. Auf vielen eurepäischen Festivals umjubelt, schließlich auch während eines einwöchigen Engagements im New Yorker „ Blue Note" gefeiert, hat die Band ihre Botschaft verbreitet. Veränderte sich die Besetzung auch ein wenig im Laufe der Jahre, so waren es doch immer Musiker mit einer dem Geist der Band entsprechenden Jazzerfahrung, die hinzukamen. Die zur Jazzbühne Berlin '88 präsentierte „Paris Reunion Band" erachtet Mike Hennessey als die bisher stärkste Formation. Als Musiker, seit vielen Jahren vor allem als Publizist und Promoter erfahren, hat der Engländer Mike Hennessey den entscheidenden Anstoß zur „ Paris Reunion Band" gegeben. Von Anfang an wußte er um das Risiko: was auf dem Papier wie eine Traumband aussehen kann, gibt noch lange keine Gewähr für ein überzeugendes Konzert auf der Bühne. Der Traum ließ sich erfüllen, weil die Idee von den beteiligten Musikern getragen wurde. Die Querverbindungen der hier versammelten Musiker aufzuzählen ergäbe das Netzwerk für eine Enzyklopädie des modernen Jazz. Die „Paris Reunion Band" - eine Band für Festivals und ein Fest für den Jazz.

Bert Noglik

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ArtikelnummerAmiga 8 56 418
ProduktnameParis Reunion Band (Jazz Bühne Berlin 1988)
Preis19,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretParis Reunion Band
Name - TitelParis Reunion Band (Jazz Bühne Berlin 1988)
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1989
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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