Mutter Kommt Zu Spät Oder - Das Verhängnis Der Müllerstochter

Mutter Kommt Zu Spät Oder - Das Verhängnis Der Müllerstochter

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Mutter kommt zu spät – oder - Das Verhängnis der Müllerstochter
Sänge und Reime von Gerhard Branstner
Vertonungen und Arrangements von Olaf Tabbert

Es singen und sprechen Constanze Roeder und Peter Bause.
Es spielt ein Studioorchester unter Leitung von Olaf Tabbert
GERHARD BRANSTNER wohnt in der Berliner Friedrichstraße, im Zentrum. Er brauche das, sagt er, die Verlagshäuser in der Nähe, die Theater, alles zu Fuß. Auch das Fischgeschäft, den Fleischer, den Laden, wo es Rotwein gibt, und den Bäcker. Die lärmende Stadt stört ihn nicht, sie hüllt ihn ein, da fühlt ersieh immer mitten drin. Besucher sind willkommen, Branstner will Kontakte, er ist mitteilsam, und wenn er in Fahrt ist, ist die letzte Straßenbahn kein Argument...
Er wurde 1927 im thüringischen Blankenhain geboren. Die Arbeiterfamilie legte sich mit Hitler an, Flugblätter und Nein-Stimme zur „Wahl", in der Kleinstadt, das will was heißen. Man hält dicht und zusammen, kann sich aufeinander verlassen. Verläßlichkeit als hervorragende Eigenschaft und Familiensinn bezieht Gerhard Branstner aus Kindheitserlebnissen. Wenn er erzählt von seinen Thüringern, kommen verschmitzte Geschichten über verschmitzte kleine Leute heraus, die sich nicht unterbuttern lassen.
Er geht als Lehrling ins Rathaus, wird Soldat, kein guter, wie man sich leicht vorstellen kann, einer, der weiß, wie man in schlechten Zeiten mit dem Hintern an die Wand kommt. Nach dem Ende arbeitet er bei Bauern in Frankreich und Belgien, bis ersieh 1947 auf den Weg macht nach Hause.
Im Rathaus sitzen neue Leute, die schicken ihn zur Arbeiter- und Bauernfakultät, zur ABF, die für solche wie ihn gegründet wurde. Philosophiestudium in Berlin, er wird Assistent, Dozent und schreibt eine Dissertation „Über den Humor und seine Rolle in der Literatur". Da sieht man schon, woher der Wind weht. Vier Jahre braucht die Fakultät, um sich über die Doktorarbeit einig zu werden. „Wortgetreue Schüler sind im Ernstfall hilflos wie ein Kind", meint Branstner und ändert kein Wort - die sollen sich ändern, denkt er. Sechs Professoren werden nacheinander bemüht; schließlich, 1963, erhält er ein „Sehr gut". Aber da hat er die Uni schon hinter sich gelassen, ist Cheflektor beim Verlag Eulenspiegel/Neues Berlin. Das war geplant, sagt er: erst Philosophie, dann Verlag, bald habe ich alles zusammen, nun weiß ich, wie man Bücher machen kann und muß. 1968 steigt er folgerichtig ein in die Risiken freiberuflicher Schreiberei, und da ist er heute noch.
Es sollte ein Gesetz geben, das langweilige Redner verpflichtet, ihre Vorträge auf einem Bein stehend zu halten.
Zahlreiche Bücher sind entstanden indessen, und wenn einer ruft: dieser Vielschreiber, antwortet er kalt: jeder schreibt, was er kann, und wer viel kann, schreibt viel. Außerdem wolle er praktisch erproben, was er sich ausgedacht hatte - die Anwendung seiner Theorie von der heiteren Verstellung auf alle nur möglichen literarischen Gattungen. Das ist fertig und gelungen, sagt er heute. Fertig ist er natürlich nicht, auch theoretisch nicht... Ein Zitat sei erlaubt, auch für jene, die meinen, Branstner schwebe in den Wolken, er überliste die Gegenwart zugunsten beschwingter Sternträume: „Nichts zehrt so sehr an der Kraft der Menschen wie die kleinen Ärgernisse. Mangelndes gegenseitiges Verständnis, unbedachte Kritik, ausbleibende Anerkennung, ungeklärte Mißverständnisse und dergleichen machen in ihrer Summe eine Last aus, die den Menschen unmerklich, aber stetig niederdrückt. Es wäre von unschätzbarem Nutzen, da Abhilfe zu schaffen." Er versucht Abhilfe mit seinen Mitteln, mit seinen Fabeln zum Beispiel, „Der Esel als Amtmann". Und stolz vermerkt er es, wenn die Von-Mund-zu-Mund-Verbreitung seiner Sprüche schneller wieder bei ihm anlangt als das Signalexemplar der nächsten Auflage vom Verlag.
Er hat Widerhall, wird gelesen und verstanden, hat das auch immer im Äuge gehabt und notfalls mit dem pädagogischen Zeigefinger unterstrichen. Volkstümlich, schlicht wollte er sein von Anfang an. „Das Einfache schwerverständlich zu machen ist die Genialität der Dummköpfe."
(Aus Heinfried Henningers Nachbemerkung zu „Handbuch der Heiterkeit" von Gerhard Branstner)
Mitunter machen wir so ungeschickte Fehler, daß wir nicht einmal etwas daraus lernen können.

Seite 1
Entree        
Freue dich, kein Tier zu sein         Roeder, Bause
Das Schäfchenspiel        Roeder, Bause
Es ist ein eigen Dingen         Bause
Die kleine Liebelei         Roeder(Melodie: Branstner)
Ein Obstgärtner, ein Lagerhalter und ein Totengräber loben ihre Frauen                Bause
Das Verhängnis der Müllerstochter                Roeder, Bause
Wie Herr Strunk sich erhunk        Roeder
Der arme Mann                Bause
Ja, die Zeit ändert viel        Bause
In Erwartung des Liebsten        Roeder (Melodie: Branstner)
Der Gefoppte        Roeder, Bause
Besorgnis        Roeder, Bause
Ein gutes Mundwerk        Roeder, Bause
Ach, Liebster, laß uns eilen         Roeder, Bause
Das Mittelding        Roeder
Wie lang mag das noch gehen Bause
Elf Liebchen und eines         Roeder
Laß sausen, Kind, laß sausen         Bause (Melodie: Branstner)
Tragik; Jungfer ade!         Roeder, Bause
Liebesdienst        Bause

Leider gibt es keine Scheuerfrauen der Geschichte, auch keine historische Müllabfuhr.
Der ganze Dreck muß verarbeitet werden.

Seite 2
Das scheintote Kind                Roeder
Eine herbstliche Elegie                Bause
Das geschüttelte Doppelstockbett        Roeder
Klagelied eines Rothaarigen        Bause
Ein Teufelskreis                Roeder, Bause
Der geplättete Zorn        Roeder
Elegie auf den Biß eines tollen Hundes         Bause
Der Geselle in der Fremde         Roeder

Humor hat, wer gleich lacht, Später lachen ist keine Kunst
Eine kastrierte Welt        Roeder
Wohin gehst du, kleines Wort        Bause
Hund und Katze im Liebesduett Roeder, Bause
Hinterhofballade        Bause
Schnakenballade        Roeder
Der Pflichtbürger        Bause
Ein deutsches Schicksal        Roeder
Das Zustandekommen der kleinen Arschkriecher        Bause
Ein gutbürgerliches Schlaflied        Roeder
Lebensregeln        J Roeder, Bause

Musik- und Tonregie Karl Hans Rockstedt
Wortregie        Jürgen Schmidt
Schnitt        Christa Blaumann
Mit frdl. Genehmigung des Mitteldeutschen Verlages Halle-Leipzig
(Buchtitel: Das Verhängnis der Müllerstochter)
Wenn es in der Praxis geklappt hat, muß deshalb nicht immer die Theorie gestimmt haben.
Titelseite: Grafik von Ioan Cozacu
Gestaltung: Petra Roede (Gruppe et)

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ArtikelnummerLitera 8 65 435
ProduktnameMutter Kommt Zu Spät Oder - Das Verhängnis Der Müllerstochter
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious Artists
Name - TitelMutter Kommt Zu Spät Oder - Das Verhängnis Der Müllerstochter
LabelAndere
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1989
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerNear Mint (Neuwertig)
Zustand CoverNear Mint (Neuwertig)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)

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