Musikhören V - Klassen 5 Und 6 (Instrumentalmusik)

Musikhören V - Klassen 5 Und 6 (Instrumentalmusik)

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Musikhören V, Klassen 5 und 6
INSTUMENTALMUSIK
Autor: Prof. Dr. Hans-Herbert Fehske
Fachberater: Dr. Frank Lutter, Dr. Lothar Schubert Leitung der Unterrichtsmittelentwicklung: Inge Thiele
SCHOLA 8 07 306 enthält Ausschnitte und Gesamtaufnahmen von programmgebundener Instrumentalmusik von M. P. Mussorgski und R. Strauss. Diese Kompositionen sind neben der sinfonischen Dichtung „Die Moldau" von B. Smetana (SCHOLA 8 75 044) für das Musikhören in Klasse 6, Stoffeinheit 6, vorgesehen.
Der 3. Satz von „Mutazioni per Orchestra" von U. Zimmermann wird für die Aneignung und Erschließung in der Stoffeinheit 7, Klasse 6, als ein Beispiel für homophone und polyphone Mehrstimmigkeit in der Instrumentalmusik der Gegenwart empfohlen.

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MODEST P. MUSSORGSKI (1839-1881)
„Bildereiner Ausstellung"
Orchesterfassung instrumentiert von Maurice Ravel London Symphony Orchestra - Dirigent: Claudio Abbado
1922 schuf der französische Komponist Maurice Ravel (1875— 1937) eine Orchesterfassung des Klavierzyklus „Bildereiner Ausstellung" von Modest P. Mussorgski. Er hatte dazu vom Dirigenten Sergej Kussewitzky einen Auftrag erhalten. Mussorg-skis Klavierzyklus „Bildereiner Ausstellung" (1874) war nahezu unbekannt geblieben. Mit der durch Maurice Ravel bearbeiteten Fassung für Orchester eroberte sich diese Komposition die Konzertsälein vielen Städten der Welt. Maurice Ravel hielt sich in seiner Bearbeitung des Klavierzyklus von Mussorgski streng an das Original; seine überzeugende Leistung bestand in der Instrumentierung des Klavierwerkes für Orchester. Lediglich die Promenade zwischen den Ausschnitten Nr. 6 und Nr. 7 wurde von Ravel weggelassen. Der Klangreichtum, wie ersieh in der Orchesterbearbeitung zeigt, unterstützt wesentlich die spezifische musikalische Gestaltungsweise eines jeden Bildes der Originalkomposition von Mussorgski.
• Promenade        (1:40)
Zu Beginn des aus 10 Bildern bestehenden Zyklus ist die Promenade zu hören. Dieser Satz erklingt auch vor dem zweiten, dritten, fünften und siebenten Stück, den Besucher einer Gemäldeausstellung gleichsam begleitend und führend. Der nationale (russische) Charakter dieser Einleitungsmusik zeigt sich wie im Wechsel von Vorsänger und Chor, ausgedrückt durch die Einstimmigkeit und Mehrstimmigkeit der Musik. Die Melodie besteht vorwiegend aus Sekund- und Quarttonfolgen. Die Verwendung derTaktarten 5/4 und 6/4 sowie häufigerTaktwech-sel sind bezeichnend für diese Promenade.
Alle folgenden Promenaden leiten mit ihrer spezifischen musikalischen Gestalt inhaltlich zum nächstfolgenden Bild über.
1.
Gnomus/• Promenade        (3:25)
Die Musik zu dieser Komposition läßt die Vorstellung von einem dahinstolpernden mißgestalteten, koboldartigen Wesen aufkom-men. Vier unterschiedliche Themen dieses „Gnomus" ermöglichen ebensoviele Phantasiebilder, die immer individuell empfunden werden. - Auf der Zeichnung von Victor Hartmann war die Skizze eines nußknackerähnlichen Kinderspielzeugs zu sehen.
2.
Das alte Schloß / •' Promenade / 3. Tuileries        (5:25)
Es erklingt ein Lied aus vergangener Zeit, vielleicht der Gesang eines Troubadours beim Anblick eines alten, mittelalterlichen Schlosses (Einsatz des Altsaxophons). Die Ausdrucksbezeichnungen „espressivo", „molto cantabile" und „con dolore" können weitere Orientierungen für das Hören sein.
Nach einerweiteren Promenade folgt ein neues Bild. ImTuile-riengarten von Paris spielen Kinder, es gibt Freude, Spaß, auch Streit. Die Ausdrucksbezeichnung dieser musikalischen Szene ist capriccioso. Kuckucksmotive und heitere Instrumentierung erinnern an Kinderlieder.
4.
Bydlo/• Promenade        (4:00)
Diese Musik gestaltet das Bild eines vorüberziehenden polnischen Ochsenkarrens, im Vordergrund zu hören an einem großen Crescendo, dem ein Decrescendo folgt. Hinter schweren Akkorden in tiefer Lage erklingt eine gedehnte, volkslliedhafte Mollmelodie.
(Die Nummern 5 bis 8 und das folgende Zwischenspiel sind ohne Kennrillen)        (8:35)
5.
Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen        (1:10)
Dieser Satz ist der heiterste des Zyklus. Unter der Ausdrucksbezeichnung „Scherzino" wird mit musikalischen Mitteln das Tschilpen von Kücklein nachgestaltet. Mussorgski ist hier-wie bei der Mehrzahl der Bilder - in seinen Vorstellungen weit über die Bildvorlage Hartmanns (Kostümzeichnungen zu einem Ballett namens „Trilby") hinausgegangen.
6.
Samuel Goldenberg und Schmyle        (2:10)
Durch die Porträts zweier Juden angeregt („Ein reicher Jude in der Pelzmütze" und „Ein armer Jude-Ein Greis"), gestaltet der Komponist den Kontrast zwischen „reich" (gravitätisch einher schreitend, Unisonospiel) und „arm" (unterwürfig, sich zu Dienstleistungen anbietend, ständige Tonwiederholungen in hoher Lage). Schließlich erklingen beide Themen zu gleicher Zeit.
7.
Der Marktplatz von Limoges        (1:15)
„Allegretto vive" und „sempre scherzando" sind die Tempo-und Ausdrucksbezeichnungen zu einer Musik, in der das Typische des Markttreibens - hier geht es um das Lärmen und Streiten der Marktweiber von Limoges-durch musikalische Gestaltungsmittel in überzeugender Weise charakterisiert wird.
8.
Catacombae -        (1:55)
Ein kurzes Largo, aus dunklen Akkorden und kontrastreicher Dynamik (p, ff) bestehend, versetzt den Hörer in die Stimmung, die der Maler Hartmann mit seinem Selbstporträt beim Besichtigen der Katakomben von Paris ausdrücken wollte (Nachdenklichkeit, Grabesatmosphäre).
• Con mortuis in lingua mortua
(mit den Toten in der Sprache der Toten)        (2:05)
Im Zusammenhang mit dem vorangegangenen Teil „Katakomben" kann diese Episode als Zwiesprache Mussorgskis mit seinem verstorbenen Freund und Maler Hartmann gedeutet werden. Darin klingt auch das Thema der Promenade an.
9.
Die Hütte der Baba Yaga        (3:30)
Als Vorlage für diesen Ausschnitt diente dem Komponisten das Bild einer Uhr in Form einer auf Hühnerpfoten stehenden Hütte dieser russischen Märchengestalt. Mit einprägsamen rhythmischen Motiven im Fortissimo wird das Wesen und Treiben der Hexe Baba Yaga charakterisiert. Der Mittelteil des dreiteiligen Musikstückes mutet unheimlich an (vgl. Abb. im Lehrbuch).
10.
Das große Tor von Kiew        (5:20)
„Maestoso" und „con grandezza" sind die Ausdrucksbezeichnungen dieses Titels, der den Zyklus „Bilder einer Ausstellung" abschließt. Der Komponist geht in seiner musikalischen Gestaltung über die Bildvorlage hinaus, indem er mit einer von großartigen Akkorden begleiteten schlichten Melodie die Vorstellung des Hörers von Festlichkeit und Glanz erzeugt.
Dieses Hauptthema kehrt häufig mit veränderter Begleitung wieder, mit ihm schließt auch der gesamte Titel. Ein zweiter musikalischer Gedanke ist eingeschoben und erzeugt beim Hörer auf Grund seiner melodischen Gestalt und seiner vierstimmigen Satzweise den Eindruck eines Chorals.

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MODEST P. MUSSORGSKI
„Bilder einer Ausstellung" - Ausschnitte
Peter Rösel, Klavier
Im Jahre 1874 hatte Mussorgski den Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung" in einem wahren Schaffensrausch geschrieben. Anregung dazu hatte er aus dem Besuch einer Gemäldeausstellung erhalten, die in Verehrung des 1873 verstorbenen Malers und Architekten Victor Hartmann veranstaltet worden war. Mussorgski war mit Hartmann befreundet und hatte das Klavierwerk ursprünglich auch „Hartmann" benannt. Alle musikalisch gestalteten 10 Bilder wurden mit den Promenaden zu einem einheitlichen Ganzen zusammengefaßt. Die kompositorische Leistung von Mussorgski wird in besonderer Weise aus dem Original für Klavier sichtbar, selbst wenn der jugendliche Hörer sich heute oft vorrangig an der Orchesterfassung von Ravel oder an derTomita-Interpretation erfreut.
•        Promenade        (1:25)
•Gnomus        (2:10)
•Bydlo        (2:35)

4/5/6
MODEST P. MUSSORGSKI
„Bilder einer Ausstellung" - Ausschnitte        *
Isao Tomita, Arrangement und Synthesizer
Der Japaner IsaoTomita, 1932 in Tokio geboren, interessierte sich während seines Musikstudiums besonders für Elektronik. Tomita wurde durch seine elektronischen Adaptionen klassischer Musik weltbekannt. Inder Regel stellt Tomita für seine Schallplattenproduktionen eine Vielzahl elektronischer Geräte zusammen, mit denen er oft bis zu 300 einzelne Tonbandüberspielungen verarbeitet. Mit der Synthesizer-Adaption von Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung" erreicht Tomita imponierende Klangvarianten und -effekte.
Dieses Arrangement entstand 1975. Mittels der Elektronik gelingt es Tomita, den Klangreichtum des Mussorgskischen Werkes „Bilder einer Ausstellung" in überzeugender Weise-bei Beachtung des Originals-zu gestalten.
•Gnomus        (3:15)
•        Bydlo        (3:20)
■        Ballett der Küchlein in ihren Eierschalen        (1:10)

7
RICHARD STRAUSS (1864-1949)
„Till Eulenspiegels lustige Streiche" op. 28        (14:40)
Staatskapelle Dresden - Dirigent: Rudolf Kempe
(Bei dieser Musikaufnahme gibt es modulierte Kennrillen bei 0:55 und 11: 25)
Dieses Musterbeispiel für Programmusik des 31 jährigen Richard Strauss erklang 1895 in Köln zum ersten Mal. Bereits nach einem Jahr hatten die Orchester von 20 Großstädten der Welt den „Tüll;"’ . im Konzertsaal gespielt. An dieser Musik kann man sich erfreuen ohne das Programm, das der Komponist musikalisch gestaltet hat, inhaltlich zu kennen. Richard Strauss war nicht so gern bereit, genau zu beschreiben, was er sich beim Komponieren vorgestellt hatte, es gibt von ihm aber auch Partiturangaben über die einzelnen Streiche des Till.
Prolog und Epilog der Komposition wollen sagen: Es war einmal ein Schelm. Das gilt auch für den Schluß, obwohl Till ob seiner Streiche verurteilt und hingerichtet worden ist.
Die Hauptperson „Till" ist musikalisch gestaltet durch ein Thema, das vom Waldhorn vorgetragen wird. Das Till-Motiv wird aber auch in „frecher Schelmengebärden" von den Holzbläsern, insbesondere von der grell klingenden D-Klarinette gespielt. Das ist der dreiste, streichespielende und der grimassenschneidende Till.
Beim Hören dieser Sinfonischen Dichtung kann sich der jugendliche Hörer auf etwa folgenden Ablauf der Streiche des Till konzentrieren:
•        Till foppt die keifenden Marktweiber;
•        Till bewegt sich im Gewand eines Predigers;
•        Till verliebt sich in eine Schöne, sie gibt ihm einen Korb, und er gerät darüber in Wut;
•        Till verhöhnt die trockenen Wissenschaftler - mit einem kessen Lied, einem Gassenhauer, auf den Lippen zieht er weiter;
■ Till hat es zuweit getrieben, das Gericht befragt ihn peinlich, seine Antworten werden immer kläglicher, das Urteil ist gesprochen, Till wird gehenkt, am Ende geht ihm die Luft aus.
Der Epilog sagt aber auch: Till lebt weiter, Till, derTeufelskerl-er lebt in den Geschichten des Volkes.

8
UDO ZIMMERMANN (geboren 1943)
„Mutazioni per orchestra", 3. Satz
Rundfunk-Sinfonie-Orchester, Leipzig
Dirigent: Horst Neumann
Die Uraufführung dieses Orchesterwerkes erfolgte am 26.10. 1973 im Kulturpalast Dresden. Es spielte die Dresdner Philharmonie, die dem Komponisten auch den Auftrag für dieses Werk erteilt hatte. Vom Rundfunk wurde die Uraufführung übertragen. Mit den „Mutazioni" hat Udo Zimmermann ein Werk komponiert, das weder das Wort noch ein Programm als Grundlage hat. Aus dem Titel des Werkes ist das Anliegen zu erkennen: klangliche Veränderungen im Sinne eines neuen Prinzips des Variierens. Es ist ein Variieren im Klangbereich. Das trifft auch auf den zu hörenden 3. Satz zu: Ein rhythmisch sehr bewegtes Thema - eine Sechzehntelkette - wird vorgetragen von der Piccoloflöte, wird imitiert und von vielen Instrumenten aufgegriffen. Wie soll man diesem Geschwätz der Orchesterstimmen Einhalt gebieten? Der Komponist bringt mit einem Schlagzeugsolo zunächst ein neues Angebot für eine musikalische Diskussion, die aber relativ schnell zu Ende geführt wird. Die bewegte Satzgestaltung wird noch durch häufigen Taktwechsel verstärkt und mit kräftigen Schlußakkorden beendet.

Musikregie: Dagmar Vorwerk
Tonregie: Eberhard Ragwitz
Titelbild: Victor Hartmann: „Das große Tor von Kiew" MitfreundlicherGenehmigung: Deutsche Staatsbibliothek, Berlin
Als Unterrichtsmittel zugelassen durch das Ministerium für Volksbildung der DDR, Hauptverwaltung Unterrichtsmittel und Schulversorgung. Entwickelt von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, Institut für Unterrichtsmittel.

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ArtikelnummerSchola 8 07 306
ProduktnameMusikhören V - Klassen 5 Und 6 (Instrumentalmusik)
Preis24,90 €
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InterpretVarious
Name - TitelMusikhören V - Klassen 5 Und 6 (Instrumentalmusik)
LabelAndere
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1989
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)

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