Musikhören Klassen 6 - 9

Musikhören Klassen 6 - 9

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Mit SCHOLA S 68 werden zusätzlich empfohlene Ausschnitte aus der Orchestermusik, Oper und Musical für das Musikhören in den Klassen 6 und 9 zurVerfügung gestellt.
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PETER I. TSCHAIKOWSKI (1 840-1893)
Serenade für Streichorchester C-Dur op. 48
Staatskapelle Dresden, Leitung: Otmar Suitner
Das viersätzige Orchesterwerk entstand 1880. Es weist als Serenade charakteristische Züge sinfonischer Musik auf.
1. Satz-Pezzo in forma di Sonatino  
Tschaikowski äußerte, daß er mit diesem „Stück in Sonatenform" „der Verehrung für Mozart einen Tribut entrichtet" und dessen künstlerische Eigentümlichkeit bewußt nachgeahmt habe. Der Satz (6/8-Takt) beginnt mit einer klangvollen, sehr feierlich wirkenden Einleitung (36 Takte) im „Andante non troppo", die von einem markanten Thema (wechselnd in den Außenstimmen) bestimmt wird. Im folgenden Hauptteil - „Allegro moderato" - wechseln zwei musikalisch gegensätzliche Themen einander in vielfältiger Verarbeitung ab. Während das erste Thema - überwiegend romantisch bewegt-sehr dynamisch wirkt, verleiht das zweite- nur Sechzehntel, sehr spielerisch-tänzerisch - dem gesamten Mittelteil eine gewisse Leichtigkeit. Der dynamische Bogen spannt sich von pp bis fff. Der Schlußteil enthält das Thema der Einleitung (11 Takte);hierdurch findet der insgesamt sehr beeindruckende 1. Satz einen weihevollen Abschluß im Sinne einer Huldigung für Mozart.
2. Satz- Moderato. Tempo di Valse    
In diesem melodisch-thematisch relativeinfach gestalteten, sehr schwungvollen Walzer spürt man die gleiche große GestaltungskraftTschaikowskis, wie sie auch in seinen berühmten Ballettmusiken vorherrscht. Erster und dritter Teil (Dur) werden von einer auf der Terz beginnenden Tonleiterfolge aufwärts in den ersten Violinen bestimmt, wobei die zweiten Violinen sowohl begleitende (Terzenparallelen) als auch melodieführende Funktion ausüben. Im Mittelteil verleihen abwärtsführende Motive (Achtelnotengruppen) in den ersten Violinen, von Violoncelli und Kontrabässen bzw. zweiten Violinen übernommen oder weitergeführt, diesem Abschnitt musikalisch-tänzerischer Wirkung.
Die Ausschnitte aus der Serenade sind in der Klasse 6, Stoffeinheit 9, zusätzlich empfohlen.

3 PETER I.TSCHAIKOWSKI
Polonaise aus der Oper„EugenOnegin"  
Sinfonie-Orchester der National-Philharmonie Warschau Dirigent: Witold Rowicki
Diese prunkvolle Polonaise aus dem 6. Bild der Oper ist im Stil einer wirkungsvollen Orchesternummer angelegt. Nach kurzer Einleitung im mäßigen Tempo beginnt der erste Teil sehr straff und energisch (G-Dur). Der folgende Mittelteil (e-Moll) wirkt besinnlicher. Holzbläser und Violoncelli treten klanglich zeitweise in den Vordergrund. Der dritte Teil entspricht musikalisch dem ersten; er endet mit einem kraftvollen Schlußabschnitt (fff). Die Polonaise ist zusätzlich empfohlen für die Klasse 6, Stoffeinheit 3: Nationaltänze in derOpern-, Ballett- und Konzertmusik.

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1 PETER I.TSCHAIKOWSKI
Chor und Tanz der Schnitter aus der Oper „Eugen Onegin "
Eva Fleischer, Sopran; Alois Tinschert, Tenor
Rundfunkchor Leipzig, Runfunksinfonieorchester Leipzig
Dirigent: Herbert Kegel
Die „ländliche Idylle" aus dem ersten Bild der Oper wird eingeleitet mit dem Lied „Nicht streift mehr mein Fuß durch Wald und Feld", wobei sich ein Wechselgesang zwischen Vorsänger und Chor entwickelt. Nach kurzem Dialog zwischen den Bauern und deren Herrin folgt der russische Tanz mit dem Chorlied „Durch das Feld da fließt ein Bächlein" (B-Dur). In diesem durchweg homophonen Satz drücken sich Kraft und Schönheit des russischen Chorgesanges sowie große Gefühlstiefe russischer Folklore aus. Die nur fünf Töne umfassende Melodie (Dur) ist dem Lied „Stand ein Birkenbaum" (Moll), das der Komponist in seiner 4. Sinfonie verarbeitete, ähnlich (vergleiche SCHOLA S 44). Auch hier widerspiegelt sich Tschaikowskis tiefe Verbundenheit zu seinem Volk.
Diese Musikausschnitte aus der Oper sind in Klasse 6, Stoffeinheit 10, zusätzlich empfohlen.

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LEOS JANÁCEK (1854-1928)
Lachische Tänze (Auswahl)
Gewandhausorchester Leipzig, Dirigent: Vaclav Neumann
Die walachischen Tänze (zwölf entstanden etwa 1889/90) bedeuten einen wichtigen Wendepunkt in Janáceks Stilentwicklung. 1893 erhielten sie die Bezeichnung „Lachische Tänze" (Laáske Tance). Sie stellen faktisch das erste Orchesterwerk dar, in dem sich Janácek „auf eigenständige Weise an die Volksmusik anlehnt", und sie sind „keine bloße Kopie von volkstümlichen Tanz- und Liedfolgen, sondern zeigen eine tiefgreifende stilistische Gestaltung musikfolkloristischer Anregungen (RACEK). Dvoráks „Slawische Tänze waren unzweifelhaft beispielgebend für die „Lachischen Tänze", die für Janáceks spätere Kompositionsweise typisch sind, so die ständige Wiederholung ein und desselben kurzen Motivs in Form von rhythmischen oder metrischen Ostinati- z.B. im, .Pozehnany". Die „LasskeTance" sind von besonderem dokumentarischen Wert, „indem sie - ähnlich wie Smetanas,, Böhmischen Tänze", ja noch konsequenter-wirkliche, konkrete und landschaftlich festumrissene Volkstänze festhalten" (VOGEL). Dabei begnügte sich der Komponist nicht nur mit der Aufzeichnung der Singweise sondern er achtete auch genau auf ihre tanzgemäße Ausführung. Beim Vergleich der Tänze mit den Originalen wird sichtbar, daß zwar die tanzmäßige und musikalische Vorlage mehr oder weniger beibehalten wurden, daß jedoch in der Vorlage vorhandene Melodiewiederholungen bei Janácek - gewöhnlich bei deren jedem zweiten Erklingen - infolge abweichender harmonischer Deutung meist zugleich auch ein neues melodisches Gepräge erhalten.
Die zunächst einzeln entstandenen Tänze wurden später zu einem sechsteiligen Werk zusammengefaßt. Der ersten ballettmäßigen Aufführung folgte ein Jahr später in Prag die erste konzertmäßige Aufführung.
Der Zyklus umfaßt sechsTänze:
„Starodávnyl"-C-Dur (Der „Altertümliche"),
„Pozehnany"-B-Dur (Der „Gesegnete")
„Dymák" -As-Dur (Der „Blasebalg")
„Starodávny II" -G-Dur (s. o.)
„Celadensky" -As-Dur (nach der Ortschaft Celadna)
„Pilky" -Des-Dur (Die „kleinen Sägen")
Für die Behandlung im Unterricht sind die Tänze 2, 3 und 6 besonders geeignet (zusätzlich empfohlen: Klasse 6, Stoffeinheit 3).

Pozehnany (B-Dur;4-/8-Takt)      
Janácek hat die Originalmelodie notengetreu in der von ihm aufgezeichneten Fassung in diesen Tanz übernommen. In der Beschreibung eines gleichfalls als Pozehnany - „Gesegneter" - bezeichneten Liedes wird von einem Hochzeitstanz berichtet. Der ganze Tanz wächst aus einem einzigen melodischen Motiv hervor; der Schluß wird anmutig hinausgezögert. Die musikalische Besonderheit besteht vor allem in der harmonischen Gestaltung einer an die Originalmelodie angeschlossenen Coda,der Janácek durch das „typisch slawische Einbiegen einer Dur-Melodie in ihre Moll-Parallele" (VOGEL) eine relativ neuartige Ausdrucksweise verleiht.

Dymák (As-Dur;2/4-Takt)
Dieser mit „Blasebalg" (dymati - blasen, rauchen) bezeichnete Tanz ist auch als „Schmiedetanz" bekannt. Ein kniender Bursche legt seine linke Faust auf das Knie und ahmt mit der rechten das Hämmern nach. Das ihm auf den Fußspitzen gegenüberstehende und im mäßigen Schwenken seitwärts hüpfende Mädchen deutet durch das Bewegen der Schürze mit den Händen das Anfachen des Schmiedefeuers an, worauf - unter plötzlichem Tempowechsel -der Bursche aufspringt und mit seinem Mädchen eine geschwinde Polka tanzt. Janácek hat eigentlich nur einen einzigen charakteristischen Rhythmus aus dem Original übernommen und steigert auf dieser Grundlage den Tanz zu einer „wie ein Blasebalg fauchenden Symphonie der Schmiedewerkstatt" (VOGEL).
Pilky (Des-Dur; 4/8-Takt)  
Die Entstehung dieses Tanzes (Pilky = die kleinen Sägen) wird vom Holzschneiden für den Wintervorrat abgeleitet denn in einigen Ortschaften wird beim Tanz ganz unmittelbar das Holzschneiden gestisch und mimisch angedeutet. Im vorliegenden Tanz sind vom Tempo her unterschied liehe Teile gestaltet. Janácek läßt in einer ersten „Variation" dem Thema ein breit angelegtes „Gegenthema" folgen, dem sich durch Verkleinerung wiederum der schnelle Mittelteil anschließt. In beschleunigtem Tempo beschließt dieser Abschnitt den letzten Tanz und damit den Zyklus mit lebenssprühender Ausdruckskraft.

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FREDERIK LOEWE (geb. 1904)
My Fair Lady (Ausschnitte)
Musical von Alan Jay Lerner - Deutsche Fassung von Robert Gilbert
Chor und Orchester, Leitung: Franz Allers
Mit der Uraufführung dieses Musicals am 15. März 1 956, dessen Handlung nach George Bernard Shaws „Pygmalion" gestaltet wurde, begann der Siegeszug eines gesellschaftskritischen Werkes des heiteren Musiktheaters, aas alles bis dahin in diesem Genre Geschaffene weit übertraf. In sechseinhalb Jahren erlebte „My Fair Lady" allein in New York über 2700 Aufführungen. Später eroberte es sich auch die Bühnen der DDR. Libretto und üedertexte stammen von Alan Jay Lerner (geb. 1918), der u. a. an der Harvard-Universität (Cambridge) studiert hatte und durch Songtexte und andere Werke bekannt wurde. Der Komponist Frederik Loewe, geb. 1904 in Wien, nach intensiver musikalischer Ausbildung in Berlin zunächst als Pianist und Tanzliederkomponist tätig, ging 1924 in die USA. Hier durfte er - wie er selbst von sich sagte - „zwanzig Jahre hungern" - wobei er gezwungen war, sich auch als Reitlehrer und sogar als Boxer zu verdingen. Später konnte er, wieder als Barpianist und Komponist arbeitend, sein musikalisches Talent vor allem durch die gemeinsame Arbeit mit Lerner voll zur Geltung bringen.
Im Libretto wird die Geschichte des Blumenmädchens Eliza Doolittle geschildert, das von dem Sprachforscher Prof. Higgins zu einer Lady der konventionellen Gesellschaft „ausgebildet" werden soll. Higgins, ein eingefleischter Junggeselle und selbst gegen jede Konvention, schließt mit seinem Freund, dem Oberst Pickering, eine Wette ab, daß ihm das gelingen würde. Während Higgins anfangs in Eliza nur ein Versuchsobjekt sah, mit dem er die Wette gewinnen wollte, lehrte sie ihn, in ihr den Menschen zu sehen und sie als Persönlichkeit zu achten. Die sehr schwungvolle Musik enthält neben vielen Songs, neben Melodram und Waltz, Tempo di Habanera und Tempo di Gavotte auch andere herkömmliche Rhythmen, die sehr allesamt sehr modern wirken.

Kann denn die Kinder keiner lehren
Paul Hubschmid, Friedrich Schönfelder, Karin Hübner und das Ensemble mit Orchester
In diesem Song aus dem 1. Bild „Vor der Königlichen Oper Covent Carden" „klärt" Hjggins Pickering am Beispiel Elizas darüber auf, daß der Wert eines Menschen allein in der Qualität seiner Sprache zu ermessen sei. Eliza sei „verludert und verlottert", ihre Aussprache sei „ein Schock für jedes Ohr"; dadurch sei auch ihr sozialer Status festgelegt. Zugleich kritisiert Higgins sarkastisch die Volksschulbildung seines Landes. In musikalischer Hinsicht ist diese Nummer sehr abwechslungsreich und in flottem Tempo gestaltet. Die „Schlagzeile" des Songs tritt jeweils im marschähnlichen Rhythmus hervor, wodurch der Kritik am schlechten Muttersprache-Unterricht der Schule Nachdruck verliehen wird.
Es grünt so grün
Karin  Huebner, Paul Hubschmid, Friedrich Schönfelder mit Chor und Orchester
Eines Tages ist es Eliza endlich gelungen, ihren Sprachdialekt „abzulegen". Die phonetisch einwandfreie Interpretation des Übungstextes „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blüh'n!" ist vor allem für sie selbst, aber auch für die beiden Herren ein gravierendes Ereignis. Aus der anfangs zaghaft vorgetragenen Sprachübung erwächst allmählich ein sich in Tempo und Dynamik mehr und mehr steigerndes Terzett im Grundrhythmus der spanischen Habanera, das mit einem kurzen, furiosen Tanz der Beteiligten ausgelassen endet.
Ich hätt'getanzt heut'nacht   Karin Huebner und Ensemble mit Chor
Das Ergebnis vollbrachter Sprachleistung läßt Eliza eine neue Qualität ihrer eigenen Persönlichkeit erleben und zugleich bewußt werden, denn sie wurde plötzlich „anders" geachtet als früher. Verständlicherweise möchte sie lieber so weiter tanzen, statt schlafen zu gehen, wie es Higgins' Haushälterin von ihr verlangt. Die musikalische Substanz dieses Songs lebt von einer rhythmisch relativ gleichbleibenden Vierklangstonfolge, die melodisch und harmonisch mehrfach sequentiert bzw. variiert wird. Die dreifache Wiederholung des Songs betont Elizas Wünsche eindeutig.
Dr. Lothar Kunze
Literatur:
Vogel, Jaroslav: Leos Janácek. Leben und Werk. Artia Verlag Prag 1958
Autorisierte deutsche Fassung von Dr. Pavel Eisner
Racek, Jan: Leos Janácek. Reclams-Universal-Bibliothek Nr. 9043-450,2. Auflage
Redaktion: Inge Thiele APW
Künstlerische Beratung: Dagmar Vorwerk
Tonregie: Gitta-Sabine Stolte
Grafische Gestaltung: Isa Salomon
Nach einem Plakat mit Grafiken von Karel Svolinsky
Mit freundlicher Genehmigung des CSSR-Kulturzentrums in der DDR

Als Unterrichtsmittel zugelassen durch das Ministerium für Volksbildung der DDR. Hauptverwaltung Unterrichtsmittel und Schulversorgung.
Entwickelt von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR - Institut für Unterrichtsmittel.

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ArtikelnummerSchola 8 75 068
ProduktnameMusikhören Klassen 6 - 9
Preis24,90 €
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InterpretVarious Artists
Name - TitelMusikhören Klassen 6 - 9
LabelAndere
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1976
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)

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