Musette de Paris - René Maquet und seine Solisten

Musette de Paris - René Maquet und seine Solisten

Eh‘ bien

Rue du Louvre

Polka Fontaine

Sur le pont

Monsieur Baudoin

P‘tit quin-quin

Bon voyage

Roulette

Valse Yvonne

La danse musette

Java d‘amour

Saint Clauck

La Golondrina

Au clair de la lune

In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eroberte sich der Walzer von Wien aus den Erdball. Obwohl er überall schnell heimisch wurde (oder gerade deshalb?), bildeten sich im Laufe der Zeit nationale Varianten heraus - der langsame, ein wenig sentimentale English Waltz oder Valse Boston, der Valse russe, der Valse espagnol...
Die französische Variante ist der Valse musette.
Wenn Sie vermuten, daß musette etwas mit Muse zu tun haben könnte, dann haben Sie recht: Es ist tatsächlich die Verkleinerungsform von la muse. Musette wurde zunächst nur die französische Form des Dudelsacks genannt, das (zusammen mit der vielle (Drehleier)), Favoritinstrument bei den höfischen Schäferspielen des 17. und 18. Jahrhunderts. Später erhielt auch jener Tanz Im 2/4-, 3/4- oder 6/8-Takt, der ursprünglich von der Musette begleitet wurde, seinen Namen. Er gehörte zu den beliebtesten Tänzen am Hofe des Sonnenkönigs und seines Nachfolgers (auf den Bildern Watteaus und seiner Zeitgenossen ist er wiederholt dargestellt worden), er findet sich unter den Tänzen der französischen Ballette des 18. Jahrhunderts, in Opern (u. a in Händels ALCINA), In Klavierwerken von Couperin und Rameau, in der Englischen Suite Nr. 3 von Bach und später auch in Schönbergs Klaviersuite op. 25.
Ml 19. Jahrhundert erhielt der volkstümliche Bal champetre (Ländlicher Tanz), nach der Im Instrumentarium verwendeten Musette, den Namen Bal musette. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, übernahm das Akkordeon dessen Rolle (Es wurde - zur Erzielung des für die Musette charakteristischen Klangeffektes - oft leicht verstimmt) Und dem Valse musette ist diese Klangfarbe noch heute eigen.
Die besinnlich-heiteren, oft auch ein wenig melancholischen Musette-Melodien verbinden sich bei uns meist mit der Vorstellung eines Pariser Volksfestes oder ganz einfach mit einem „Das ist Paris".
(G.-)