Mit Aller Kraft Voraus - Das Stabsmusikkorps Der Volksmarine Rostock Musiziert

Mit aller Kraft voraus  DAS STABSMUSIKKORPS DER VOLKSMARINE ROSTOCK MUSIZIERT
Dirigent: Fregattenkapitän    MD LUDWIG SCHMIDT

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Präsentiermarsch der Volksmarine
Komposition: Ludwig Schmidt

Lied der Volksmarine
(Wir führen auf Schiffen und  Booten)
Komposition: Ludwig Schmidt
Text:   Gerhard   Vogelgesang
Siegfried   Meyer,  Bariton
Werner Kühn  
Günter Stamer
Bernhard  Buhr

Flottenparade
-   Marsch -
Komposition:  Ludwig  Schmidt

Waffenbrüder   -   Klassenbrüder
(Wenn  wir ins   Manöver fahren)
Komposition: Dieter Henrichs
Text: Otfried Weber ,
Gesangs-   und   Instrumentalgruppe:
Werner Kühn, Gesang / Akkordeon
Günter Stamer, Gesang / Gitarre
Bernhard   Buhr,   Gesang / Kontrabaß
Heinz Schulze, Klarinette
Arthur Kühn, Schlagzeug

Front nach Steuerbord
Marsch -
Komposition: Henry Osik

Die  Ankerwache
(Hart Steuerbord,   Maschinen   stop)
Komposition: Ludwig Schmidt
Text: Heinz Naujokat
Gesang      und Instrumentalgruppe

Wer pfeif.
(Immer, wenn ich fröhlich  bin)
Komposition: Ludwig Schmidt
Text: Heinz Naujokat
Siegfried Meyer,  Bariton
Werner Kühn
Günter Stamer,
Bernhard  Buhr

Rhapsodisches Intermezzo
Komposition:   Klaus-Peter   Bruchmann

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Gruß an Warnemünde
-  Marsch -
Komposition:   Werner   Reimer

Ahoi !  Nach  Leningrad !
(Signalgast Hein  wäscht stundenlang)
Komposition: Ludwig Schmidt
Text: Gerhard Vogelgesang
Gesangs-  und   Instrumentalgruppe

Shantymarsch
(Komponist unbekannt)
Die verflixte Seemannssprache
(Der Pahlsteek ist ein Seemannsknoten)
Komposition:  Dieter Köbernick
Text: Heinz Naujokat
Werner Kühn, Gesang/Akkordeon
Günter Stamer,  Gesang / Gitarre
Bernhard Buhr, Gesang / Kontrabaß

Seemannsliederfolge:
Siehst  du  das  Glück
Komposition: Klaus Hugo Text:   Dieter Schneider

Alo-ahe (Volksweise)

Auf Wiedersehn in Rostock
Komposition: Siegfried Schäfer Text:  Dieter   Schneider

Wir schaukeln
Komposition: Günter Klein Text:   Harri  Grube

Rostock  in  Sicht
Komposition  und  Text:  R.  Schulz
Siegfried Meyer, Bariton
Werner Kühn  
Günter Stamer
Bernhard  Buhr

Trompetenbagatellen
Komposition: Otto Schmidt
Gerhard Thiele, Werner Beier,  Walter Goetz - Trompete  

Matrosenwünsche
(Zwischen Hiddensee und Rügen)
Komposition: Günter Stamer
Text: Heinz Naujokat
Gesangs- und Instrumentalgruppe

Unsere Volksmarine
- Marsch -
Komposition:   Ludwig   Schmidt

Musikregie:   Dagmar Vorwerk
Tonregie: Claus Strüben



Ahoi ! Nach Leningrad !
Signalgast   Hein   wäscht   stundenlang
das Flaggenalphabeth.
Der Funker putzt für den Empfang
die  Wellen  früh   und  spät.
Der Steuermann  prüft das  Besteck,
's wird wohl das richt'ge sein.
Der Smut ist schon drei Tage weg,
er kauft für'n Prasdnik ein.
Reise, reise, reise !
Alles klar, Genösse Maat !
Reise,  reise,   reise !
Ahoi !  Nach   Leningrad !
Der Ari-Gast pflegt liebevoll
Kartuschen zum Salut.
Die Maschinisten wühlen toll
und  bunkern viel  Masut.
Der Bootsmann, der ist überall,
sein Rat wird hochgeschätzt.
Der „Alte"  hat zum dritten  Mal
die Hochzeit abgesetzt.
Gepönt ist bald das ganze Schiff,
es strahlt von   Bug   bis Heck.
Vom Stellingposten tönt ein Pfiff:
Still steht das Oberdeck!
Der Admiral kommt mit dem S.tab,
er mustert, und er peilt.
„Die Leinen los !" - „Wir legen ab !"
Voraus die  Freude eilt.

Matrosenwünsche
Zwischen   Hiddensee   und   Rügen -
wer die See dort oben kennt -macht man,
das sind keine Lügen, heute  ein   Experiment.
Eine Riesenkonsumtonne schaukelt sanft sich auf der See,
die Serviererin   „Yvonne" bietet Kuchen und Kaffee.
Ja, auf der See — ist heut' was los,
die Überraschungen sind groß,
selbst Daddeldu und  Käpt'n   Braß,
die fänden an der Seefahrt Spaß.
Eine dicke, gelbe Tonne mit dem großen schwarzen Horn
leuchtet in der Morgensonne zwischen   Darß  und   Kühlungsborn.
Karten, Briefe und Pakete, Gruß und Küsse ohne Zahl,
ziehen an wie die Magnete Steuermann und Admiral.
Wo die Ostsee hundert Faden,
nordnordöstlich   Insel   Poel,
schwimmt    ein   Selbstbedienungsladen,
der hat Heringe in Öl,
Hafenbräu  und  Limonade,
einen Wechselautomat,
dazu Keks und Schokolade,
ja - da freut sich der Janmaat.

Die verflixte Seemannssprache
Der Pahlsteek ist ein Seemannsknoten,
ein Seemann peilt nicht nur an Bord,
die   Segelleinen   heißen   Schoten,
mit Riemen pullt man in den Booten,
und   rechterhand   liegt Steuerbord.
Die Tische nennt man hier die Backen,
hoch auf den Masten ist der Top,
Kulanis sind die blauen Jacken,
und platt kann jeder Seemann snacken,
ein Schiff im  Hafen  liegt auf Stop.
Zum   Malen   sagt   der  Seemann   pönen,
und   Saubermachen   heißt   Reinschiff,
man   muß sich  erst daran  gewöhnen,
will man mit den Matrosen klönen,
im Sommerurlaub auf dem Schiff.

Lied  der Volksmarine
Wir führen  auf  Schiffen  und   Booten
die  Fahne von  Kronstadt   und   Kiel.
Getreu   dem   Vermächtnis   der   Roten
Matrosen zum  siegreichen  Ziel.
Wir   halten   Torpedo   und   Mine
zum   Schutze   der  Küste   bereit.
Wir   meistern   Geschütz   und   Maschine,
sind  seeklar zu  jeder Zeit.
Wir lieben die See und  das Leben,
wir hassen  die  Feinde,  die  droh'n.
Dir  Heimat  sind   treu  wir   ergeb'ne Soldaten der   Revolution.
Wir schwören   bei   unserer Ehre
zu   schützen   unsre   Nation und  
sind an  dem  Baltischen  
Meere des  Sozialismus  Bastion.
Aus  dem  Volke geboren,
der Partei verschworen.
Dem   Frieden   unsere Taten,
wir  Volksmarine-Soldaten.

Von Rostock bis Suhl, aber auch in Leningrad, Gdansk, Sopot und Gdynia sind sie gut bekennt — die fünfzig Mitglieder des Stabsmusikkorps der Volksmarine und ihr Leiter, Fregattenkapitän Musikdirektor Ludwig Schmidt. Obwohl die Hauptaufgabe des Orchesters in der Gewährleistung des militärischen Zeremoniells liegt — die blauen Uniformen der Volksmarine-Musiker sind sowohl bei Ehrenparaden in der DDR-Hauptstadt Berlin als auch beim „Großen Zapfenstreich" zum Abschluß der jährlich stattfindenden Ostseewoche zu sehen —, sind es doch vor allem die Hafenkonzerte im Deutschen Fernsehfunk und beim Rundfunk sowie die Teilnahme an den Pressefesten in den Bezirken der DDR, die dem Stabsmusikkorps die uneingeschränkten Sympathien Zehntausender Musikfreunde einbrachten. Die Teilnahme an mehreren Flottenbesuchen in der Sowjetunion und der Volksrepublik Polen vergrößerte die Schar der Verehrer und trug nicht unwesentlich dazu bei, den guten Eindruck zu vertiefen, den die Volksmarine im befreundeten sozialistischen Ausland hinterließ.
Das Stabsmusikkorps ist Träger des „Kampfordens für Verdienste um Volk und Vaterland", der „Verdienstmedaille der Nationalen Volksarmee", der „Friedensmedaille des Deutschen Friedensrates" und der „Arthur-Becker-Medaille". An den Erfolgen des Orchesters hat sein langjähriger Leiter, Fregattenkapitän MD Ludwig Schmidt, großen Anteil. Selbst aus einer alten Musikerfamilie stammend, setzte er alle Kraft dafür ein, einen Klangkörper zu schaffen, der höchsten Qualitätsanforderungen standhält und sich wohltuend von Militärorchestern vergangener Zeiten unterscheidet.
Das Repertoire umfaßt die eigentliche Militär- und Marschmusik, das sozialistische Soldaten- und Arbeiterliedgut, die sinfonische Blasmusik, Transkriptionen aus Oper, Operette, Musical und Chanson, sowie alte und neue Seemannslieder, aber auch moderne Unterhaltungs- und Tanzmusik. Eigene Gesangs- und Instrumentalsolisten tragen zur Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten des Orchesters bei. In den Programmen haben Lieder und Märsche Vorrang, die dem maritimen Milieu besonders entsprechen. Viele Kompositionen entstanden im Musikkorps selbst. So trug das Stabsmusikkorps der Volksmarine dazu bei, manch überlebte Vorstellung von der Seefahrt zu beseitigen. Die .„Märsche der Flottillen" und die eigens für die Gesangs- und Instrumentalgruppe geschaffenen Lieder ; wie „Nicht jeder Matrose . . .", „Reise, reise", „Wochenend und Urlaubssehein" und nicht zuletzt die Titel der vorliegenden LP sind der beste Beweis für die Pionierarbeit, die der Klangkörper für die Pflege und Verbreitung der neuen sozialistischen Marschmusik und des Matrosenliedes leistete. „Mit aller Kraft voraus" oder - wie die Seeleute sag an - „Mit AK" trat das Stabsmusikkorps 1970 in das dritte Jahrzehnt seines   Bestehens.
Korvettenkapitän   Heinz   Häuser  (1970)