Manfred Krug Und Die Modern Jazz Big Band 65

Manfred Krug Und Die Modern Jazz Big Band 65

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Manfred Krug und die Modern Jazz Big Band 65

On The Sunny Side Of The Street (Mac Hugh) Manfred Krug, vocal
Georgia (Carmichael/Gorrell) Manfred Krug, vocal
Rosetta (Hines-Wood) Manfred Krug, vocal
The Preacher (Silver)
Sister Salvation (Hampton)
You Come A Long Way From St. Louis (Traditional)
Hallelujah, I Just Love Her So (Charles) Manfred Krug, vocal
Blues in F (Krug-Lenz) Manfred Krug, scat-vocal
Blues-March M. Schulze)


Ernst-Ludwig Petrowsky (as, ts)
Klaus Smesny (as)
Heinz Schröter (ts)
Jens Glevke (ts)
Manfred Schulze (bars)
Klaus Lenz (tp. Id)
Günter Gocht (tp)
Heinz Becker (tp)
Bojidar Hristoff (tp)
Herbert Rößner (tp)
Karl-Heinz Fabian (tb)
Ali Schilling (tb)
Hubert Katzenbeisser (tb)
Peter Baptist (tb)
Armin Baptist (p)
Ullrich Türkovsky (b)
Horst Krüger (b)
Günter Sommer (dr)
Wolfgang Winkler (dr)

Mitschnitt einer öffentlichen Veranstaltung im Theater der Freundschaft in Berlin am 22. Januar 1965

„Sammle Schutt aller Art" und „Ich kam zum Jazz wie zum alten Hut" sind Aussprüche von Manfred Krug, die seine Freunde, von denen er einfach „Manne" genannt  wird,  bestens   kennen.    Der „Schutt" bezieht sich   auf  alle kostbaren   und   interessanten  Dinge,   die zwischen dem Jahr Null und der letzten Jahrhundertwende das Licht der Welt erblickten,  seien sie  aus Gold, Silber,   Bronze,   Kupfer,  Blech,   Porzellan oder Gips.  Die Paradestücke des Krug-Museums sind tickende und rasselnde Uhren aller Art,  phantastisch krächzende Edison-Phonographen und blankgeputzte  Musikwalzen, nicht zu vergessen ein wohlhandliches Taschen-Piston, für das schon sagenhafte Schuttpreise geboten  worden  sein  sollen. Just  auf   diesem   Instrument  erklingt heutzutage, ganz nach Art archaischer Jazz-Veteranen,   der   „Basin   Street Blues", womit der Musikus-Autodidakt seinem bisherigen Instrumentenpark — Klavier,  Gitarre,  Banjo, Akkordeon, Mundharmonika, Blockflöte — eine weitere   Nuance  zu verleihen  versucht. Die Musen hatten es dem am 8.  Februar 1937 in  Duisburg geborenen „Manne"  eigentlich   schon   immer angetan, und der Familie Krug wird es unvergessen   bleiben,    wie   der  liebe Manfred   1952   unterm   Weihnachtsbaum so mild und gefühlvoll das schöne Lied „Du  hast ja Tränen in den Augen" auf dem Akkordeon herunter-schnulzte.    Und  daß  er schauspielern und singen wollte, war ihm auch längst klar, nur nicht Herrn Krug senior. Er hatte sich in den Kopf gesetzt, daß aus seinem Sohn ein waschechter Stahlwerker   werden    solle,   was   die physischen  Proportionen  des heranwachsenden   Jünglings   geradezu  herauszufordern  schienen.   Also schritt „Manne" zur Tat. Der Tatort hieß für die nächsten drei Jahre „Stahlwerk Brandenburg". Nach Erwerb des Facharbeiterbriefes als Stahlwerker — nebenbei hatte er noch die Abendoberschule  besucht — gab  es jedoch für Manfred  Krug kein Halten mehr, um endlich seine eigenen Berufsvorstellungen in die Tat umzusetzen. 1954 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule Berlin, 1956 fand er ein Engagement als "Eleve" beim Berliner Ensemble. Nach dem Motto „Der Krug geht solange herum, bis er was Neues findet", öffneten sich ihm schon bald die Tore von Funk, Fernsehen und Synchronstudio. Hier wußte man sein stark vom Naturtalent bestimmtes schauspielerisches Vermögen und sein stimmgewaltiges, sonores „Stahlwerker-Organ" vielseitig einzusetzen, wobei nur an die Synchronrolle des Pawel Wlassow im Film „Die Mutter" oder an seine Fernsehdarstellungen des Kaspar im „Freischütz" und des Mephisto im „Urfaust" erinnert sei. Schließlich entdeckte  auch die DEFA die vielfältigen Begabungen des Schauspielers, seinen „Typ", mit dem er in Filmen wie „Auf der Sonnenseite", „Mir nach, Canaillen" oder „König Drosselbart" zu einem   der populärsten und beliebtesten Filmdarsteller in der DDR avancierte. Nicht weniger bekannt ist auch der Jazzsänger Manfred Krug, eine Betätigung, die er — neben dem „Museum"  —  als sein schönstes Hobby betrachtet.  Sein erster Kontakt zum Jazz erfolgte Ende der vierziger Jahre mit der Swing-Musik.   Sie wurde auch zum Wegweiser — melodisch wie harmonisch — für die eigene  künstlerische  Betätigung auf diesem schwierigen   Interpretationsgebiet, abgesehen  vom speziellen  Einfluß  solch  „harter"  Bluessänger wie Jimmy   Rushing,   Jimmy   Witherspoon, Joe Williams und  nicht zuletzt Ray Charles.   1957  konnte  man im damaligen  Berliner  „Klub Junger Künstler" Manfred Krug erstmals als Jazzsänger hören, wobei  er sich auf dem   Banjo selbst begleitete.   Ende des gleichen Jahres stand er im Berliner Prater zum ersten  Mal  als  Sänger auf  offener Bühne und 1958 erfolgte der erste gemeinsame Auftritt mit den   Berliner Jazz-Optimisten, jener Dixielandgruppe, mit der „Manne" seitdem vorwiegend zusammenarbeitet (Konzerte, Filme, „Jazz und Lyrik" usw.).   Heute füllt bei Jazzveranstaltungen der Name  Manfred   Krug   die größten Säle   bis  zum letzten   Platz.     1965    wirkte    er    zum ersten Mal als Solist in der MODERN JAZZ BIG BAND von Klaus Lenz mit. Hier  finden  wir   Manfred   Krug  tatsächlich   in   einer   jazzigen   Hochform und  Gelöstheit, inspiriert von der seiner eigenen Mentalität und Vitalität haargenau  entsprechenden Big   Band, wie wir sie von ihm bisher kaum kannten. Selbst so altbewährte „Manne"- Titel wie „Sunnyside" und „Rosetta" er strahlen in neuem Glanz, während der Ray Charles-Hit „Hallelujah" ihm wie auf den  Leib geschrieben erscheint.  
Mit  H.  Carmichaels  Evergreen  „Georgia" (Arrangement: H. Anders) beweist M.  Krug außerdem, daß er auch die lyrischen, zarten und leisen Töne beherrscht, von  denen  der  Kenner weiß, daß er sie besonders gern mag (was die „rauhe Schale" zunächst nicht vermuten  läßt).   Als   reines  Experiment ist der während des  Konzertes völlig aus dem Stegreif entstandene „Blues in  F" zu werten,  dem  lediglich eine mündliche Absprache vorausging  (und der in keiner Weise mit dem zuvor beim  Leipziger  Konzert improvisierten „Blues in F" identisch ist).   Hier unterstreicht Manfred  Krug sein ausgeprägtes Jazz-„feeling", seinen Sinn für den Blues, sein  swing-Vermögen,  seine Musikalität.    Wie  er   das  Thema   zunächst   aufbaut,   unterstützt  von   der großartig   „voranmarschierenden" Rhythmusgruppe, wie er auf die allmählich „reifenden" Orchestereinwürfe reagiert, wie er den Spannungsbogen zieht und die Band mitreißt, wie er dem   (übrigens  glänzend  gespielten) Posaunen-Chorus  noch   einen  Seat-Chorus  hinzufügt und schließlich  die Stimme im dynamisch brillanten Finale mit in  die Riff-Arbeit der Bläsersätze einordnet — das verdient zweifellos das verpflichtende Prädikat „Jazzgesang".   Hier beweist sich auch erneut, wie  bereits  in den  anderen  Titeln dieses  Konzertmitschnittes sowie auf der  Langspielplatte  8 50 054,   welches Format die MODERN JAZZ BIG BAND 65 unter der Leitung von Klaus Lenz besitzt.  
Karlheinz Drechsel

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 50 057
ProduktnameManfred Krug Und Die Modern Jazz Big Band 65
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretManfred Krug
Name - TitelManfred Krug Und Die Modern Jazz Big Band 65
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1965
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good (Gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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