Mahalia Jackson

Mahalia Jackson

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Seite 1
The Christian's Testimony - (Weston) - Mahalia Jackson (voc) mit dem Falls-Jones-Ensemble
Mildred Falls (p)
Ralph Jones (org)
unbekannte Musiker (g, b, d)
Chor
rec. ca. 1960, New York

It Is No Secret - (Traditional) - Mahalia Jackson (voc) mit unbekannten Musikern (p, org, b)
rec. ca. 1963

Move On Up A Little Higher - (M. Jackson - Frye)
Mahalia Jackson (voc) mit unbekannten Musikern (p, org, b, d)
rec. ca. 1963

The Upper Room - (Traditional - arr. M. Jackson)
Mahalia Jackson (voc) mit unbekannten Musikern (p, org, b, d)
Chor
rec. ca. 1963

God Is So Good - (Akers)
Mahalia Jackson (voc) mit dem Falls-Jones-Ensemble
Mildred Falls (p)
Ralph Jones (org)
John Frigo (b)
Hubert Anderson (d)
rec. 28. September 1956, Hollywood

Seite 2
It Don't Cost Very Much - (Dorsey)
Mahalia Jackson (voc) mit Mildred Falls (p)
Ralph Jones (org)
Milt Hinton (b)
Osie Johnson (d)
rec. 27. März 1956, New York

Summertime/Sometimes I Feel Like A Motherless Child - (Gershwin - Heyward/Traditional)
Mahalia Jackson (voc) mit Mildred Falls (p)
Ralph Jones (org)
rec. 27. März 1956, New York

Just A Little While To Stay Here - (Traditional)
Besetzung und rec. wie Titel 6

The Lord's Prayer - (Malotte)
Besetzung und rec. wie Titel 7

Nobody Knows TheTrouble l've Seen - (Traditional - arr. M. Jackson)
Mahalia Jackson (voc) mit unbekannten Musikern (p, org, g, b, d)
Chor
rec. ca. 1963

Down By The Riverside - (Traditional)
Besetzung und rec. wie Titel 6

Übernahme von CBS

Als Mahalia Jackson, der man den Ehrentitel „The World's Greatest Gospel Singer" gegeben hatte, am 27. Januar 1972 nach einem schweren Herzanfall in einem Chicagoer Hospital gestorben war, gab es tiefe Betroffenheit und Trauer bei ihren viele Millionen zählenden Verehrern. Zehntausende Menschen, denen sie Freude, Trost und Hoffnung gegeben hatte, zogen an ihrem Sarg vorbei, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Auf ihrer Trauerfeier sah man viele prominente Kollegen von ihr: Pearl Baijey, Harry Belafonte, Ray Charles, Sammy Davis jr., Ella Fitzgerald, Clara Ward, die Staple Singers und zahlreiche andere. Aretha Franklin sang Mahalia Jacksons Lieblingslied „Precious Lord, Take My Hand", und Coretta King, die Witwe des vier Jahre vorher ermordeten Martin Luther King, sagte in ihrer Trauerrede: „Die Sache der Gerechtigkeit, der Freiheit und Brüderlichkeit hat einen echten Kämpfer verloren, dessen Hingabe und Verpflichtung kein Ende kannte. . . Sie war schwarz, stolz und schön. Ihre Lieder wurzelten tief in der schwarzen Erfahrung." Dabei war die bekannteste Vertreterin der Gospelsongs, Mahalia Jackson, nicht etwa eine Interpretin von Protestsongs oder anderen politischen Liedern im engeren Sinne des Wortes. Sie sang ihre „Evangelienlieder", eine modernere Form der alten christlichen Spirituals aus der Sklavenzeit der schwarzen Amerikaner, als Ausdruck ihrer tiefen Religiosität und Gottverehrung. Aber zugleich waren ihre Lieder unvergleichliche Hymnen auf das Gute im Menschen, auf eine Welt, wie sie sein sollte. Selbst ein so bedeutender Vertreter einer anderen Gesangsform, des Konzertspirituals, stilisierter schwarzer Volkslieder und mitreißender politischer Songs, Paul Robeson nämlich, bekannte neidlos, er sei „entzückt von hochbegabten Kirchenliedsängern wie Mahalia Jackson".
Geboren wurde sie am 26. Oktober 1911 in ärmlichen Verhältnissen in der Hafenstadt New Orleans. Ihr Vater verdiente den Lebensunterhalt für die Familie als Transportarbeiter und Friseur; daneben wirkte er als Sonntagsprediger, weshalb Mahalia schon in jungen Jahren im Gemeindechor der Mount Marie Baptist Church mitsang. Obgleich in ihrer Familie Jazz und Blues als Äußerung der Sünde galten, übte die Kunst der großen klassischen Bluessängerinnen wie Ma Rainey und Bessie Smith großen Einfluß auf sie aus. Bei ihrer beruflichen Tätigkeit als Wäscherin, Hausangestellte, Kindermädchen, Baum-wollpflückerin und Krankenschwester und bei Nachbarn hörte Mahalia solche Musik aus Trichtergrammophonen. Dennoch hat sie sich trotz verlockender Angebote zeitlebens geweigert, weltliche Lieder zu singen, während zum Beispiel ihre große „Konkurrentin" Sister Rosetta Tharpe und andere Gospelsänger auch in Nachtklubs auftraten und keine absolute Grenze zwischen religiösen Songs und Blues und Jazz empfanden. Mahalia Jackson hat sich 1958 nach langem Drängen nur unter der Bedingung bereit erklärt, mit Duke Ellingtons Orchester beim Newport Jazz Festival und für die Schallplatte in seiner Suite „Black, Brown, And Beige" zu singen, daß sie ausschließlich den Abschnitt „Come Sunday" interpretierte, der den Spirituals gewidmet ist, und außerdem noch den „23. Psalm", den Ellington auf ihren Wunsch seiner Suite einfügte. Die auf unserer Auswahl enthaltene Aufnahme des Wiegenlieds „Summertime" aus Gershwins Oper „Porgy and Bess" kam nur zustande, nachdem man Mahalia Jackson gestattete, den Song mit dem Spiritual „Sometimes I Feel Like A Motherless Child" zu verbinden.
1927 ging Mahalia zu ihrer Schwester nach Chicago, wo sie zunächst wieder als Packerin in einer Dattelfabrik, als Hotelangestellte und als Wäscherin arbeitete. Zwar wurde sie sehr bald Solosängerin im Chor der Greater Salem Baptist Church von Chicago und gehörte dann zum ersten bekanntgewordenen Gospel-Ensemble, dem
Gesangsquintett „The Johnson Singers", übrigens bis zum Jahre 1944; aber lange bestanden ihre Einkünfte für Auftritte nur aus gesammelten Kollektengeldern. Aus Ersparnissen eröffnete sie nacheinander einen Kosmetiksalon und ein Blumengeschäft; später nahm sie der Sängerberuf ganz und gar in Anspruch. 1937 brachte die Firma Decca die ersten vier Schallplattentitel von ihr heraus, die jedoch kaum Erfolg hatten. Erst ab 1947 änderte sich das, als sie für die Plattenmarke Apollo Aufnahmen machte und mit dem Lied „Move On Up A Little Higher" sogar einen Millionen-Seiler herausbrachte. (Auf unserer Platte findet sich eine der später gesungenen Versionen.) Die 70 Titel, die sie bis 1954 für Apollo aufnahm, gehören zu ihren besten Schallplattenveröffentlichungen. Von 1954 bis zu ihrem Lebensende war sie dann bei der Firma Columbia/CBS exklusiv unter Vertrag. Viele großartige Titel wurden produziert, allerdings zwang ihr Columbia auch in steigendem Maße unsägliche Begleitchöre, süßliche Streicherarrangements und dergleichen auf, sodaß manche Schallplattenveröffentlichungen - nimmt man ihre Stimme aus - schlechtweg Kitsch sind. (Unsere Schallplatte, ausschließlich Titel aus der Zeit nach 1954 enthaltend, verzichtet auf solche Beispiele und legt eine Auswahl ihrer besten Interpretationen vor.) Nicht nur ihr Übertritt zu CBS, auch Tausende von Konzerten, weltweite Tourneen, Rundfunk- und Fernsehproduktionen und Mitwirkung in Filmen machten sie zu einer international bekannten Interpretin, die nun für Gläubige und Nichtgläubige, für Schwarze und Weiße sang. Aber immer wieder trat sie am liebsten in großen und kleinen Kirchen ihrer schwarzen Landsleute auf. Und trotz triumphaler Erfolge blieb sie ein Mensch aus dem Volk, vergaß sie nie, woher sie gekommen war. Als sie 1958 beim Newport Jazz Festival mit stürmischen Ovationen gefeiert wurde und die Zuhörer sogar im strömenden Regen ausharrten, sagte sie bescheiden von der Bühne herunter: „Sie tun ja fast so, als ob ich ein Star wäre. Ich weiß gar nicht, ob ich Ihnen zumuten kann, hier zu sitzen und mich anzuhören, während es doch die ganze Zeit regnet."
Jim Crow, wie Rassenhaß und Rassendiskriminierung in den USA symbolisch genannt werden, hat auch Mahalia Jackson nicht verschont, die doch nur Liebe geben wollte. Als sie zum ersten Mal in einer Fernsehsendung auftrat, rief der Besitzer der TV-Station an und verlangte wütend: „Laßt das große schwarze Gorillagesicht vom Bildschirm verschwinden!" Als sie sich nach großen Schwierigkeiten in einem von Weißen bewohnten Viertel ein Häuschen gekauft hatte, drohte man ihr, sie und das Haus mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Rassisten schössen ihr mit Gewehrkugeln die Fenster ein, sodaß Polizisten ein Jahr lang ihr Anwesen schützen mußten. Mahalia Jackson stand an der Seite ihrer um Gleichberechtigung kämpfenden schwarzen Brüder und Schwestern. Die Aktionen Martin Luther Kings, mit dem sie eng befreundet war, unterstützte sie nicht nur mit Geldspenden. Sogar die „Time" nannte sie ein „Symbol der Bürgerrechtsbewegung", und 1963 gehörte sie zu den Demonstranten und Sängern des „Marsches auf Washington". Theo Lehmann, aus dessen Feder die Mahalia Jackson-Biographie „Gospelmusik ist mein Leben" stammt, führt in diesem Zusammenhang zwei Aussprüche Mahalia Jacksons an; sie sagte: „Ich hoffe immer, daß mein Singen hilft, etwas zu beseitigen von dem Haß und der Furcht , die die weißen und schwarzen Menschen in diesem Land trennen." Und: „ . . . wir müssen uns zusammenschließen, sonst kommen wir nicht weiter, und wenn meine Worte und Songs helfen können, dann werde ich fortfahren, mein Lied zu singen."
Werner Sellhorn (1978)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 50 066 (8 55 066)
ProduktnameMahalia Jackson
Preis10,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretMahalia Jackson
Name - TitelMahalia Jackson
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte180 gramm
Anzahl der Platten1
Release-Datum1978
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good (Gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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