Louis Armstrong & Sidney Bechet

Louis Armstrong & Sidney Bechet

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Louis Armstrong & Sidney Bechet

Amiga Jazz Serie
Seite 1
On The Sunny Side Of The Street - Komposition und Text: J. McHugh/D. Fields
Nicht zu identifizierender Konzertmitschnitt, wahrscheinlich - von 1965/66, u.a. mit Tyree Glenn (tb), Danny Barcelona (dr), - Louis Armstrong All Stars

King Porter Stomp - Komposition: J. R. Morton
Sidney Bechet (ss), Kees van Dorsser (tp), Wim Kolstee (tb), Peter Schilperoort, Dim Kesber (cl), Joop Schrier (p), Joop van Lleeuwen (g), Bob van Oven (b), Arie Merkt (dr)
rec. 8. 5.1951, Hilversum

Dutch Swing College Blues - Komposition: S. Bechet Besetzung und rec. siehe Titel 2

St. Louis Blues - Komposition und Text: W. C. Handy
Louis Armstrong (tp, voc), Jack Hamilton, Leslie Thompson (tp), Louis Guimaraes (tb), Peter Duconge (cl, as), Henry Tyree (as), Alfred Pratt (ts), Herman Chittison (p), Maceo Jefferson (g), O. Arago (b), Oliver Tines (dr)
rec. Oktober 1934,

Tiger Rag - Komposition und Text: H. deCosta/D. J. La Rocca
Besetzung und rec. siehe Titel 4

Pretty Little Missy - Komposition und Text: L. Armstrong/ B. Kyle
Louis Armstrong (tp, voc), Joe Darensbourg (c(), ,Big Chief Russell Moore (tb), Billy Kyle (p), Everett Barksdale (bj), Arveli Shaw (b), Danny Barcelona (dr)
rec. 3. 9.1964, New York

Seite 2
Bye 'n Bye - Komposition und Text: L. Armstrong
Besetzung wie Titel 6; jedoch Walter Raim (bj)
rec. 3.11.1964, New York

Tyree's Blues - Komposition und Text: T. Glenn/L. Armstrong
Louis Armstrong (tp, voc), Buster Baiiey (cl), Tyree Glenn (tb), Marty Napoleon (p), Alfred Di Lernia (bj), Buddy Catlett (b), Danny Barcelona (dr)
rec. April 1966, New York

Short But Sweet - Komposition und Text: H. Millman/T. Puglisi
Louis Armstrong (tp, voc), Buster Baiiey (cl), Tyree Glenn (tb, vib), Billy Kyle (p), John Gray (bj), Buddy Catlett (b), Danny Barcelona (dr)
rec. Juli 1965, New York

Tin Roof Blues - Komposition und Text: L. Rappolo/P. Mares/G. Brunies/ S. Pollac
M. Stitzel/W. Melrose
Besetzung siehe Titel 8
rec. Mai 1966, New York

The Circle Of Your Arms - Komposition und Text: C. Leigh/Cy. Coleman
Besetzung siehe Titel 9, jedoch Tyree Glenn nur (tb)
rec. August 1965, New York 2:36

When The Saints Go Marching In - Komposition und Text: Traditional
Besetzung und rec. siehe Titel 8

Übernahme von Phonogram/BRD

Auf dieser Schallplatte sind zwei Große des Jazz, wohl die Größten der Jazzgeschichte vereint, wenn auch nicht im unmittelbaren Zusammenspiel. Solch wünschenswerte künstlerische Höhepunkte gab es im Leben der beiden in New Orleans geborenen Musiker (Bechet: 14. 5.1897/ Armstrong: 4. 7.1900) lediglich zweimal, jeweils im Plattenstudio. Einmal 1924/25, als sie Clarence Williams' „Blue Five" angehörten; dann 1940, als sie zusammen mit Solisten des Luis-Russell-Orchesters eine Art „All Star"-Gruppe bildeten. Daß es im übrigen nie zu weiteren Begegnungen kam, auch nicht bei Jam-Sessions, darf man wohl ihrer ungemein ausgeprägten künstlerischen Individualität, aber vor allem auch der Tatsache zuschreiben, daß sie beide als Bläser die absolut dominierende Position innerhalb eines Ensembles einnahmen. Was ein Armstrong auf der Trompete, das war Bechet auf dem Sopransaxophon. Beide hatten ihr Instrument dem Jazz erschlossen und damit grundlegende „Schulen" errichtet, die sich international verbreiteten. Beide hatten darüber hinaus auf ihrem Instrument ein derart kraftvolles Tonvolumen mit gleichzeitiger Tonbrillanz erreicht - bei Bechet gekoppelt mit außergewöhnlich starkem Vibrato - daß sie eindeutig die markantesten Bläserstimmen im Jazz abgaben (und Bechet bezeichnenderweise oftmals als der „Armstrong" des Sopransaxophons bezeichnet wurde). Während Armstrong's stilistisch-künstlerische Entwicklung auch beträchtlich die Swing-Etappe einschloß, fühlte sich Bechet in all den Jahren im allgemeinen der Jazz-Tradition und hierbei speziell der fantasiereich „verschnörkelten" kreolischen Klarinettenkunst (die er schon als Kind zu lernen begann) verbunden. Seine „New Orleans Feetwarmers" (1932/33) schrieben ein wesentliches Jazzkapitel, und als Ende der dreißiger Jahre - nachdem der SWING den New-Orleans-Geist weitestgehend verdrängt hatte und Bechet zeitweilig sogar als Schneider seinen Lebensunterhalt hatte verdienen müssen - die traditionelle Spielweise Neubelebung fand und letztlich zur allgemeinen Dixieland-Renaissance führte, wurde Sidney Bechet zu einer ihrer stärksten Säulen. 1949 nahm er vom „American way of life", das er hassen gelernt hatte, endgültig Abschied (dazwischen lagen seit den zwanziger Jahren bereits mehrere ausgedehnte Europaaufenthalte), um sich in Paris niederzulassen. In der Folgezeit avancierte er geradezu zum Idol der französischen Jazzanhängerschar, erklomm er in gewisser Weise die Position eines hochverehrten Nationalkünstlers. Sidney Bechet verstarb am 14. 5.1959, an seinem 62. Geburtstag, in Paris. Die französischen Jazzfreunde errichteten ihm 1960, anläßlich des 1. Europäischen Jazzfestivals in Antibes, ein Ehrenmal in Juan-Ies-Pins. Zu den lebendigen Erinnerungen an ihn zählen u. a. auch die Aufnahmen mit der holländischen „Dutch Swing College Band", die er außerordentlich schätzte und mit der er -wie auch mit anderen europäischen Trad-Bands - des öfteren als „Star" Konzerttourneen unternahm. Die beiden hieran erinnernden Aufnahmen demonstrieren, daß zu jener Zeit die DSC-Band noch stark New-Orleans-orientiert musizierte, wobei dem polyphonen Kollektivspiel noch eine wichtige Bedeutung zugemessen wurde. Wie souverän und brillant, tatsächlich ä la „Armstrong", Sidney Bechet unverkennbar und unüberhörbar auf dem Sopransaxophon das Ensemble führte, das bringt die künstlerische Bedeutung dieses Großen des Jazz erneut zu Bewußtsein. Wie die Aufnahmen von Bechet, füllen auch jene von Armstrong eine Lücke für den AMIGA-Plattensammler, kommt er doch damit in den schon lange gewünschten Hörgenuß der „All Stars", und das auch noch aus jenem Zeitraum, in dem sie erstmals (1965) in der DDR gastierten.
Allerdings präsentiert sich nicht die damalige Tournee-Besetzung, sondern wir hören vier unterschiedliche Gruppierungen, denn es war zu jener Zeit das über Jahre relativ konstante „All Stars" - Gefüge schon nicht mehr vorhanden. Dennoch gibt es ein Wiederhören mit Tyree Glenn sowie mit den langjährigen „All Stars"-Solisten Billy Kyle (seine letzten Aufnahmen vor dem überraschenden Tod am 23. 2.1966), Arvell Shaw und Danny Barcelona. Louis Armstrong selbst befindet sich in ausgezeichneter Verfassung, hat hier jene faszinierende Ausstrahlung, die ihn für Millionen Musikliebhaber in aller Welt unvergeßlich werden läßt.
Gewiß, außer Armstrong's „Klassiker" „On the sunnyside of the street" (für den keine konkreten Angaben vorliegen), handelt es sich um Studioproduktionen von relativ kurzer Spieldauer, ohne die für den „King of Jazz" so typisch gewesene spannungsgeladene, knisternde Konzertatmosphäre. Aber dennoch, da fasziniert sein unnachahmlicher strahlender Trompetenton; da erklingt sein augenzwinkernder Gesang, der eine so großartige Einheit mit der Trompete bildet. Da mischen sich, wie es bei ihm üblich war, typische Jazz-Themen wie „Tin roof blues", „Tyree's blues" (simpel, aber zauberhaft, und was für ein Blues'Feelingl), „Bye'n bye" (von Armstrong in den dreißiger Jahren in Anlehnung an die Gospelmusik komponiert) oder das in überraschend gemäßigtem Tempo als Solistenkette gespielte „When the Saints go marching in" (unter Einbeziehung des für die „All Stars" völlig unüblichen Banjos) mit ausgesprochen schlagerhaften Stücken wie „Pretty little Missy", „Short but sweet" (mit Vibraphoneinleitung von Tyree Glenn) oder „The circle of your arms"; - und das alles fügt sich nahtlos zum gemeinsamen Nenner: „Armstrong".
Besonderheiten und Liebhaberstücke stellen die anläßlich des Armstrong-Europaaufenthaltes 1934 in Paris entstandenen Aufnahmen des „St. Louis Blues" und „Tiger Rag" dar. Armstrong hatte zu jenem Zeitpunkt auf der Trompete den Übergang zur Swing-Stilistik, verbunden mit der Entwicklung einer phänomenalen, fast „artistischen" Spiel-und Höhentechnik, vollzogen, mit der er speziell in seinen mitreißenden Schlußattacken ebenso verblüffte wie faszinierte. Davon zeugen beide Pariser Aufnahmen, die erfreulicherweise nicht - wie damals für Armstrong allgemein üblich - lediglich ein indifferentes „Rahmenpersonal", sondern weitere ausgezeichnete Solisten aufweisen.
Karlheinz Drechsel (1977)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 498
ProduktnameLouis Armstrong & Sidney Bechet
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretLouis Armstrong & Sidney Bechet
Name - TitelLouis Armstrong & Sidney Bechet
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1977
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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