Johnny Griffin Quartet - live (Jazzbühne Berlin 1984)

Live - Johnny Griffin Quartet (Jazzbühne Berlin 1984)

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Amiga Jazz Serie

JOHNNY GRIFFIN QUARTET - LIVE JAZZBÜHNE BERLIN '84
Seite 1
Call It Whacha Wanna
Komposition: Johnny Griffin

Sophisticated Lady
Komposition: Duke Ellington

Seite 2
I Mean You/Wee
Komposition: Thelonious Monk/J. J.Johnson

Johnny Griff in Quartet:
Johnny Griffin (ts)
Harry Pickens (p)
Curtis Lundy (b)
Kenneth Washington (dr)
rec. 17. Juni 1984, Friedrichstadtpalast Berlin („Jazzbühne Berlin '84")
Aufnahmen: Rundfunk der DDR Redaktion: Jürgen Lahrtz (1984)

„Little giant" wird er genannt, „der kleine Riese", und seine rasenden Saxophon-Läufe haben ihm den Ruf des „schnellsten Tenoristen der westlichen Welt" eingebracht: Johnny Griffin. Was er seit drei Jahrzehnten mit ungebrochener Vitalität spielt, ist der „harte" Bebop der fünfziger Jahre, der so erstaunlich frisch geblieben ist und dessen starker Einfluß auf die Jazzentwicklung Ende der siebziger Jahre erneut zunahm.
Vor dreißig Jahren stand dieser aggressiv zupackende „neue" Bebop - vornehmlich von jungen schwarzen Musikern aus den Ghettos der Großstädte im Osten der USA gespielt - in deutlichem Kontrast zu den betont anspruchsvollen Klangexperimenten an der amerikanischen Westküste. Eindeutiger als bis dahin jede andere Stilrichtung im Jazz war dieser kraftvoll artikulierte Hardbop eine Musik, die gesellschaftliche Realität sehr bewußt aufnahm und beinahe unmittelbar widerspiegelte, wenn nicht gar beeinflußte. Über einem kräftig pulsierenden Grundrhythmus wurden nicht mehr die Standards der Musikindustrie, sondern Blues-und Gospelthemen erdhaft und „funky" vorgetragen. Gegenüber der intellektuellen Verschlüsselung des originalen Bebop war das eine geradezu volkstümliche afroamerikanische Musik, stark bluesbezogen und voller „Soul".
Das Clifford Brown - Max Roach Quintett (Amiga 8 50 532), die Gruppe des Pianisten Horace Silver und Art Blakeys Messengers (Amiga 8 50 486) waren die führenden Combos des Hardbop. Im März 1957 stieß Johnny Griffin zu den Messengers.
In Chikago ist John Arnold Griffin III am 24. April 1928 geboren. An der Highschool studierte er Klarinette, Altsaxophon, Oboe und Englisch Hörn. Als Siebzehnjähriger schloß er die Schule ab, an einem Donnerstag. Am darauffolgenden Sonntag saß er zum ersten Mal als Altsaxophonist im
Orchester von Lionel Hampton. Zwei Jahre, bis zum Juni 1947 blieb er bei Hampton. Es folgten Engagements mit Philly Joe Jones, Percy Heath, Jo Jones und Arnette Cobb; 1950 schließlich einige Monate Studium am Chicago Musical College. Von der Armee in die immer noch dem Bebop verpflichtete Chikagoer Jazzszene zurückgekehrt, spielte er mit dem Bassisten Wilbur Ware und mit Sonny Stitt. Nur sieben Monate gehörte Griffin zu Blakeys Messengers. Doch diese kurze Zeit und die Zusammenarbeit mit dem Pianisten Thelonious Monk im darauffolgenden Jahr prägten ihn und seine Musik endgültig und festigten seinen Ruf als den eines der bemerkenswertesten Tenorsaxophonisten neben Sonny Rollins und John Coltrane, der gerade begann, auf sich aufmerksam zu machen. „Johnny Griffin ist ein Meister!" urteilte Art Blakey.
Johnny Griff in bildete ein eigenes Quartett, trat gemeinsam mit dem Tenorsaxophonisten Eddie „Lockjaw" Davis auf und gründete schließlich seine Big Soul Band, die erste Bigband des Funk- und Soul Jazz. In einer Zeitschrift bescheinigte man Griffin, ein „vollkehlig bluestief Klagender mit einem großen Ton, grimmigem Beat und jenem Lebensschrei in seinem Klang zu sein, der alle Jazzmusiker von Format auszeichne". Die Hardbopper hatten es keineswegs leicht, gegen die Vorurteile der auf den Cool Jazz Eingeschworenen anzuspielen. Wie einige Jahre später die afroamerikanischen Free Jazzer fanden sie Anerkennuni zuerst in Europa und Japan, und so ging auch Griff in 1962 nach Europa. Er gehörte zur Boland-Clarke Bigband und trat mit den unterschiedlichsten Gruppen und Orchestern auf zahlreichen Festivals auf, u. a. mit Count Basie, Dizzy Gillespie und immer wieder mit seinem „Gegenspieler" Eddie „Lockjaw" Davis. Erst 1978 kehrte er in die USA zurück.
Johnny Griffin, ein unermüdlicher und sich nicht wiederholender Improvisator, gilt mit Recht vor allem als ein „Live"-Musiker, der sich erst im Wechselspiel mit der Reaktion eines aufgeschlossenen Publikums zu wahrer Meisterschaft entfaltet. Die hier vorliegende Aufzeichnung seines Auftritts im Abschlußkonzert der JAZZBÜHNE BERLIN '84 vermittelt einen imponierenden Eindruck seiner Instrumentalkunst. Zuerst ein Thema mit ungerader rhythmischen Strukturen, typisch für den Hardbop, und hier ohne jede Nostalgie und mit dem Wissen um das vorgetragen, was John Coltrane entwickelt hat. „It feels bluesy", charakterisiert Griffin seine Komposition: „Call It Whacha Wanna" - Nennt es, wie ihr wollt. ..
Die folgende Liebeserklärung an Duke Ellingtons „Sophisticated Lady" beweist Griffins männlichkraftvolles Balladengefühl, das man ihm schon vor fünfundzwanzig Jahren zugeschrieben hat. Melodiös singend wie einst Johnny Hodges Altsaxophon geht er das Thema an, tief in die Ellington-Tradition eindringend - ein wahrhafter Klassik« seines Instruments.
Schließlich der Höhepunkt, Griffins Reminiszenz an Thelonious Monk: „I Mean You". Bebop reinsten Feuers bis hin zum angehängten Bop-Thema „Wee'
Jan Eik

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ArtikelnummerAmiga 8 56 089
ProduktnameJohnny Griffin Quartet - live (Jazzbühne Berlin 1984)
Preis11,90 €
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Interpret Johnny Griffin Quartet
Name - TitelLive - Johnny Griffin Quartet (Jazzbühne Berlin 1984)
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1984
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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