Literaturunterrricht - Klasse 8

Literaturunterrricht - Klasse 8

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Literaturunterricht, Klasse 8

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„Solange das Herz schlägt"
Hörspiel nach dem Roman „Der wahre Mensch" von Boris Polewoi Schulfunksendung aus dem Jahre 1966
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„Der Schimmelreiter" Hörfolge nach der gleichnamigen Novelle von Theodor Storm Autor: Prof. Dr. sc. Wilfried Bütow Schulfunksendung aus dem Jahre 1970

Die Hörfolge „Der Schimmelreiter" und das Hörspiel „Solange das Herz schlägt" unterscheiden sich in Darstellung und Funktion grundsätzlich. „Solange das Herz schlägt" entstand nach dem Roman „Der wahre Mensch" des sowjetischen Autors Boris Polewoi. ist als Hörspiel konzipiert. Die Hörfolge „Der Schimmelreiter" dagegen soll das Erschließen der Storm-Novelle im Unterricht unterstützen und folgt daher genau dem Erzähltext.
Zum Hörspiel „Solange das Herz schlägt" Das Hörspiel nach dem Roman „Der wahre Mensch" des ' sowjetischen Autors Boris Polewoi erzählt die ergreifende Geschichte des Jagdfliegers Meresjew, der hinter der Front im Feindesland abgeschossen worden ist und sich wieder zu den eigenen Linien durchschlägt. An den Füßen verwundet, legt er 35 km zu einem großen Teil kriechend zurück. Dieser Geschichte liegt eine wahre Begebenheit aus dem Großen Vaterländischen Krieg zugrunde.
Die Handlung des Hörspiels, deren Verlauf durch einen Erzähler wesentlich getragen wird, umfaßt drei deutlich voneinander unterschiedene Handlungsteile. Während im ersten Teil. Meresjews unfaßbare Rückkehr, die Gedanken und Reflexionen des Helden vorherrschen, tritt der Held im zweiten Abschnitt, der seinen Aufenthalt bei sowjetischen Dorfbewohnern schildert, fast völlig hinter den Handlungen der Dorfbewohner zurück. Im dritten Teil, indem wir das weitere Schicksal Meresjews erfahren, gibt es eine Aufreihung von Episoden, die durch dramatische Dialoge getragen werden.
Die unglaubliche Leistung Meresjews findet ihre Krönung im Verhalten des zurückgekehrten Meresjew. Als ein Fuß amputiert wird und ihm damit die Aussicht, jemals wieder selbst zu fliegen, genommen ist, verfolgt Meresjew mit bewunderungswürdiger Zähigkeit, Selbstverleugnung und mit einer nahezu übermenschlichen Selbstdisziplin beharrlich sein Ziel, wieder zu fliegen. Schließlich erreicht er das Unmögliche: Er kann und darf wieder fliegen. Das Hörspiel kann im Ganzen, aber auch in Abschnitten gehört werden. Zu empfehlen sind Unterbrechungen als Besinnungspausen, und zwar nach dem Abschnitt „Der verwundete Meresjew schlägt sich zu den eigenen Linien durch" und „Meresjews Aufenthalt bei den Dorfbewohnern im Wald". Eine Unterbrechung nach dem zweiten Abschnitt ermöglicht, die erste entscheidende Begebenheit des Hörspiels zu reflektieren und die Schüler auf den letzten Abschnitt einzustellen, der ein weiteres Zeugnis für Meresjews patriotische Haltung enthält. Trotz Fußamputation will Meresjew wieder gegen die Faschisten fliegen. Diese Haltung wird noch als eine Steigerung seiner ersten Tat empfunden. Denn als sich Meresjew durch die faschistische Front schlägt, kämpft er um sein Leben, jetzt könnte für ihn der Krieg zu Ende sein. Er aber ruht nicht, bevor er wieder gegen die Faschisten kämpfen kann. Für alle Abschnitte sind Höraufgaben denkbar, auch Impulse, die beim gemeinsamen Anhören eingestreut werden können. Kurze Hinweise können aufmerksam machen auf den Erzähler, auf die Sicht der Figur oder auf die Geräusche; zum Beispiel: Wir achten auf den Kanonendonner... der Kanonendonner wird lauter... Meresjew nähert sich der Front.
Solche Impulse, sparsam und unaufdringlich gegeben, wirken sich fördernd auf das Mitdenken der Schüler wie auch auf ihre Einstellung zum Gehörten aus. Im Gespräch über das Gehörte sollte besondere Aufmerksamkeit dem Wechsel von Erzähler und Figur gelten und der dadurch erreichten Wirkung auf den Hörer (Meresjews Gedanken und Empfindungen nach dem Absturz und auf dem Weg durch die Frontlinie - der Zusammenhang zwischen seinem Zustand und dem äußeren Geschehen). Erziehungswirksam ist auch ein Gespräch darüber, wie die Dorfbewohner reagieren, als sie Meresjew finden (die Kinder, die vorsichtig, kriegserfahren sind, die alte Michaila. die den Flieger aufopferungsvoll pflegt, die Großmutter Wassilissa, die das letzte Huhn für den Verwundeten hergibt - die Haltung der Dorfbewohner als Ausdruck ihrer unverbrüchlichen Liebe zu ihrem sozialistischen Vaterland).
Die besonders einprägsamen und spannungsreichen Dialoge zwischen Meresjew und dem Arzt sowie zwischen Meresjew und dem Fluglehrer sollten in der vertiefenden Betrachtung wieder aufgegriffen werden, weil daran nicht nur die Haltung Meresjews erschlossen werden kann, sondern auch die Wirkung auf andere: Hoffnung, Zweifel, Triumpf, Glückauf dereinen Seite, Erstaunen, Skepsis, Ungläubigkeit und Überraschung, Achtung und Stolz auf der anderen.
Über die Reaktionen dieser Figuren erfassen die Schüler das Beispielgebende im Denken und Handeln des Patrioten Meresjew.

Zur Hörfolge „der Schimmelreiter" nach der gleichnamigen Novelle von Theodor Storm (1817-1888). In einem Brief an seinen Verleger sprach Storm von einer „Deich- und Sturmflutnovelle", die er zu schreiben beginne und in der er auf eine Deichsage zurückgriff, die er als Knabe kennengelernt hatte. Dem 68jährigen, zu dieser Zeit bereits ernsthaft erkrankt, fiel es schwer, sein Vorhaben abzuschließen und „eine Deichgespenstsage auf die vier Beine einer Novelle zu stellen, ohne den Charakter des Unheimlichen zu verwischen".
Im Mai 1888, zwei Monate vor seinem Tode, beendete er die Arbeit, und schon in der Ausgabe der Zeitschrift „ Deutsche Rundschau" vom April/Mai 1888 lag die Novelle zum erstenmal gedruckt vor. Noch im gleichen Jahr erschien die Buchausgabe. Die Hörfolge konzentriert sich auf Hauke Haien, auf die wesentlichen Stationen seines kurzen Lebensweges. Es ist der erstaunliche Aufstieg vom Kleinknecht zum Deichgrafen. Ein Werdegang, der ungewöhnlich ist, weil er mit festen Traditionen bricht und einen jungen Mann von 25 Jahren, einen aufklärerischen Kopf, der zudem nicht zu den Besitzenden zählt, mit der Würde eines angesehenen Amtes betraut. Haukes Beziehung zu seinem Vater und vor allem zu Elke Volkerts, seiner späteren Frau, sowie zu Ole Peters, seinem unmittelbaren Gegenspieler, bestimmen die Textauswahl. Die Passagen, in denen der Erzähler zu Wort kommt, und eine mehr oder weniger ausgeführte szenische Darstellung sind miteinander verknüpft. Da die Hörfolge stets dem Erzähltext verpflichtet bleibt, kann das Anhören vielfältig mit dem unterrichtlichen Erschließen verbunden werden, sowohl als Ausgang wie auch als Rückgriff oder als Zusammenfassung dienen. Es liegt in der Natur der verknappten Wiedergabe, die auch die Textabfolge nicht verändert, daß dadurch die verstreuten Aussagen über phantastische und spukhafte Vorgänge nicht in der angemessenen Weise aufgenommen werdern konnten. Allein die vollständige Lektüre der Novelle ermöglicht das volle Verständnis. Der Einsatz der Hörfolge kann diesen Vorgang unterstützen, die Lektüre schwieriger Passagen erleichtertn und zu vertiefender Lektüre der einzelnen Abschnitte anregen.
Vor dem Einsatz der Hörfolge sollte der Lehrer Hinweise zur Entstehung der Novelle geben (Storm verlegt das Geschehen in das 18. Jahrhundert, in die Aufklärung). Das erleichtert das Verständnis des Erzählrahmens und der mehrschichtigen Erzählweise.
Da die Hörfolge erst nach der Rahmenhandlung (Der Erzähler kehrt in einer Sturmnacht bei seinem Ritt entlang der Deichanlage in ein Wirtshaus ein und erfährt dort aus dem Munde des Schulmeisters, eines aufgeklärten Menschen, die Geschichte vom Schimmelreiter) einsetzt, ist eine Einführung in die Form des Erzählens notwendig, um den Schülern zu zeigen, daß auf diese Weise der Vorgang nahe an den Hörer/Leser rückt und daß gleichzeitig eine Bewertung des Erzählten durch den Erzähler erfolgt, die den Leser/Hörer zur Stellungnahme auffordert. Die Hörfolge ist in Abschnitte gegliedert, so daß auch bestimmte Passagen rasch eingespielt werden können.
Zum Inhalt der Abschnitte:
Abschnitt 1: Kindheit und Jugend Hauke Haiens
Der knappe Text zur Kindheit Hauke Haiens gibt Auskunft
über dessen soziale Herkunft - sein Vater ist Kleinbauer mit
ein paar Morgen Land - und über das ausgeprägte Interesse
des Jungen für alles, was mit dem Deich zu tun hat, über
seine Zielstrebigkeit, Energie und Konsequenz.

Abschnitt2: Haukes Vorsatz, Deichgraf zu werden,
festigt sich Die Wunschvorstellung Haukes, Deichgraf zu werden, reift zum festen Entschluß. Sein Gegenspieler Ole Peters, durch eine Erbschaft wohlhabend und einf lußreich, versteht es, sich die Sympathie vor allem der jüngeren Besitzer zu sichern. Haukes Mitwirkung in Deichsachen hat ihm im Dorf keine Freunde gebracht. Seine Zu rückgezogen heit und Eigenwilligkeit lassen ihn als einen ungewöhnlichen, ja unheimlichen Menschen erscheinen: „Und so wuchsen in seinem jungen Herzen neben der Ehrenhaftigkeit und Liebe auch die Ehrsucht und der Haß, aber diese beiden verschloß er tief in seinem Inneren".
Abschnitt 3: Hauke wird Deichgraf
Der Tod des Deichgrafen Tede Volkerts stellt die Frage nach einem Nachfolger. Der Deichgevollmächtigte Jewe Manners unterstützt den Vorschlag des Pastors, den gerade erst 24jährigen Hauke zum Deichgrafen zu machen, da der bereits zu Lebzeiten Tede Volkerts die Deichgrafen-Geschäfte besorgt hat. Jedoch mit dem Wenigen, was Hauke Haien besitzt, war bisher noch niemand Deichgraf geworden. Die Entscheidung bringt die Aussage Elke Volkerts, daß Hauke ihr Verlobter sei und bald über mehr als den für das Amt erforderlichen Besitz verfügen werde.
Abschnitt 4: Haukes Wirken nach der Ernennung
zum Deichgrafen Hauke arbeitet als Deichgraf unermüdlich und fegt „mit einem scharfen Besen." Seine ständigen Bemühungen, die Deichanlagen zu verbessern, sind im Dorf wenig beliebt, weil sie immer wieder höhere Deichlasten nach sich ziehen. Ole Peters schürt mit Erfolg die Opposition, darauf anspielend, daß Hauke Haien nur seines Weibes wegen Deichgraf geworden sei.
Abschnitt 5: Haukes Entschluß, einen Deich zu bauen Hauke will beweisen, daß er seine Ernennung zum Deichgrafen nicht dem Reichtum Elkes, sondern der eigenen Tüchtigkeit zu verdanken hat. Durch Eindämmung will er Neuland gewinnen und gleichzeitig dauerhaften Schutz für die Küstenbewohner erreichen. Hauke und Elke sind sich darin einig, daß die Durchsetzung des Deichbaues einen harten Kampf mit den Rückständigen bringen wird.
Abschnitt 6: Die Diskussion über den Deichbau Nachdem der Deichbauplan behördlich genehmigt worden ist, ruft Hauke die Deichgevollmächtigten des Dorfes zusammen. Es gibt heftige Einwände hauptsächlich gegen das neuartige Profil des Deiches. Das Althergebrachte gilt in den Augen vieler als unveränderbar. Die Zustimmung von Jewe Manners entscheidet: Der Deich wird gebaut.
Abschnitt 7: Der Bau des Deiches Den Deichbauern ist der von seiner Arbeit besessene Deichgraf unheimlich, und Hauke Haien selbst spürt immer deutlicher ihre Ablehnung. Nach Abschluß des Deichbaues lebt Hauke Haien „einsam seinen Pflichten als Hofwirt wie als Deichgraf und denen, die ihm am nächsten angehörten".
Abschnitt 8: Haukes Verzicht auf die notwendige Erneuerung des alten Deiches Als Hauke nach einem Sturm die Anzeichen einer beginnenden Zerstörung dort entdeckt, wo der neue in den alten Deich übergeht, spricht er darüber mit den Deichgevollmächtigten, die er sonst „kaum eines Anteils wert gehalten hat". Ole Peters, immer noch gegen den neuen Deich eingestellt, meint, daß der Schaden geringfügig und durch eine Reparatur zu beheben sei. Obgleich Hauke eine Erneuerung des alten Deiches von Grund auf für erforderlich hält, gibt er schließlich nach, doch nicht ohne Gewissensbisse.
Abschnitt 9: Die Sturmflut-der Untergang Hauke
Haiens und seiner Familie Als Hauke während der Sturmflut erneut zum Deich hinausreitet, findet er die Männer des Dorfes dabei, auf Anweisung Ole Peters den neuen Deich durchzustechen, damit der alte nicht breche. Hauke beordert sie sofort zurück. Doch es ist bereits zu spät. Der alte Deich hält der Sturmflut nicht stand.
Hauke erkennt seine Schuld: Er hätte damals Ole Peters nicht nachgeben dürfen, sondern den alten Deich gründlich erneuern müssen.
Der neue Deich dagegen widersteht der Sturmflut; die Menschen sind in Sicherheit.
Abschnitt 10: Die Schlußbemerkung des Schulmeisters Der Schulmeister, der die Geschichte vom Schimmelreiter den Anwesenden, darunter dem Reisenden erzählt, stellt das Schicksal Hauke Haiens in größere Zusammenhänge („Dem Sokrates gaben sie ein Gift zu trinken ..."): Die Methoden der Fortschrittsfeindlichen haben sich vielleicht geändert, die Verleumdung fortschrittlicher Ideen und der Menschen, die sie durchsetzen wollen, das geschieht noch immer.

Prof. Dr. sc. Wilfried Bütow

Redaktion: Angela Rückert
Gestaltung der Plattentasche: „Der Deichbruch" - Illustration zu Storms Novelle
„Der Schimmelreiter" von Rainer Sacher
Als Unterrichtsmittel zugelassen durch das Ministerium für Volksbildung der DDR, Hauptverwaltung Unterrichtsmittel und Schulversorgung; Entwickelt von der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, Institut für Unterrichtsmittel

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ArtikelnummerSchola 8 70 301
ProduktnameLiteraturunterrricht - Klasse 8
Preis24,90 €
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InterpretVarious Artists
Name - TitelLiteraturunterrricht - Klasse 8
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