Literaturunterricht, Klassen 9 und 10

Literaturunterricht, Klassen 9 und 10

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Literaturunterricht, Klassen 9 und 10
Aus dem Schaffen sozialistischer Schriftsteller Texte und Autorenlesungen
Seite 1
1.        Johannes R. Becher
„Von der Größe unserer Literatur"
Aus seiner Ansprache zum IV. Deutschen Schriftstellerkongreß, 1956

2.        Johannes R. Becher „Riemenschneider"
Sprecher: Eberhard Mellies

3.        Johannes R. Becher
„Größe und Elend"
Sprecher: Otto Mellies

4.        Anna Seghers liest aus ihrer Erzählung
„Das Duell"

5.        Erwin Strittmatter liest aus seinem Roman
„Der Laden"
(Episode „Esau spielt Theater")

6.        Stephan Hermlin liest aus seinem Buch
„Abendlicht"

Seite 2
7.        Willi Bredel liest aus seiner Erzählung
„Frühlingssonate"

8.        Ludwig van Beethoven
„Frühlingssonate"
Sonate für Klavier und Violine
F-dur, op. 24
Adagio molto espressivo
Walter Olbertz, Klavier
Karl Suske, Violine

Auf dieser Schallplatte kommen fünf Schriftsteller zu Wort und zum Vortrag, die vieles für die Entwicklung der sozialistischen Literatur getan haben. Sie gehören verschiedenen Generationen an, erst recht, wenn wir ihr schriftstellerisches Wirken als Bezugspunkt wählen. Johannes R. Becher (1891-1958), Anna Seghers (1900-1983) und Willi Bredel (1901-1964) hatten sich bereits vor 1945 einen Namen gemacht; die Aufnahmen bringen Proben aus ihrem Schaffen nach 1945, in denen sie sich mit Vorgängen und Problemen dieser Zeit auseinandersetzen.
Mit Erwin Strittmatter (geboren 1912) und Stephan Hermlin (geboren 1915) folgen zwei Autoren, deren schriftstellerisches Wirken in die Zeit nach 1945 fällt. Doch gibt es zwischen beiden einen bemerkenswerten Unterschied. Erwin Strittmatter gehört nach Brecht „zu den neuen Schriftstellern, die nicht aus dem Proletariat aufstiegen, sondern mit dem Proletariat". Von Stephan Hermlin hingegen waren bereits vor 1933 Gedichte erschienen. 1936 mußte der junge Schriftsteller und Kommunist nach drei Jahren illegaler Arbeit emigrieren. Er ging nach Frankreich, schloß sich dort dem Widerstand an und kehrte 1945 in seine Heimat zurück. Beide Schriftsteller - wie auch Anna Seghers, die bis in ihr hohes Alter Prosa von Rang schrieb, leisteten nach 1945 einen unersetzbaren Beitrag zur Entwicklung der DDR-Literatur.
Johannes R. Becher:
Von der Größe unserer Literatur
(Aus seiner Ansprache zum IV. Deutschen Schriftstellerkongreß, 1956)
Als Johannes R. Becher auf dem Schriftstellerkongreß 1956 das Wort ergriff, tat er dies als Schriftsteller und als Kulturpolitiker, als Minister für Kultur und als Präsident der Akademie der Künste. In seinem Schaffen hat Johannes R. Becher wiederholt in Poesie und Prosa seiner Überzeugung Ausdruck gegeben, daß die Gegenwartsliteratur ohne das literarische Erbe nicht existierte und sich auch nichtweiterentwickeln könne. Besonders in den Werken der deutschen Klassik waren nach der Meinung Bechers Ideen und künstlerische Haltung zu finden, die für den Schriftsteller der Gegenwart Maßstab und Verpflichtung sein können. Becher begriff das humanistische Erbe in einem umfassenden Sinne. Als Repräsentant nennt er in seinen Gedichten unter anderem Luther, Riemenschneider und Thomas Müntzer, Bach, Goethe, Schiller, Hölderlin. Bechers historische Sicht auf das Erbe war durch die Erfahrungen seines Jahrhunderts, besonders durch den Kampf gegen den Faschismus geprägt.
Auch der relativ kurze Auszug aus seiner Rede widerspiegelt deutlich die Anforderungen, wie sie sich aus der Situation nach der Zerschlagung des Faschismus ergeben. Sie sind folglich selbst historisch zu sehen und zu werten.
Anna Seghers
liest aus ihrer Erzählung „Das Duell"
In dem gewählten Ausschnitt wird eine der Hauptfiguren der Erzählung, der Arbeiter Ernst Helwig, vorgestellt. Wir erfahren Wichtiges über seinen Weg von der Rückkehr aus dem Krieg bis zur Aufnahme eines Studiums. Damit ist von der Erzählhandlung her die Grundlagefür das „Duell" zwischen dem Kommunisten Böttcher und dem bürgerlichen Professor Winkelfried gegeben. Der genau exponierende Anfang der Erzählung - er ist auch relativ breit angelegt - braucht die gründliche Lektüre. Im Vortrag der Schriftstellerin gewinnen die wichtigen Details eine besondere Eindringlichkeit und regen den Hörer an, Besonderheiten der Erzählerin Seghers zu entdecken.
Erwin Strittmatter
liest aus seinem Roman „Der Laden" die Episode „Esau spielt Theater"
In seinem Roman „Der Laden" (1983) erzählt Strittmatter in einer anschaulichen, dichten Sprache vom Alltag in dem Heidedorf Bossdom in der Niederlausitz Anfang der zwanziger Jahre. Ausgewählt wurde ein Abschnitt, der den Hörer auf vergnügliche Weise miterleben läßt, wie der junge Esau Matt in der Dorfschule von Bossdom
zu Weihnachten Theater spielen darf. Der Reiz liegt vor allem in der humorvollen Schilderung der Vorgänge und der Aktionen aller Beteiligten. Er wird durch den ironisch-distanzierenden Erzanlton gesteigert, den der Erzähler besonders dann verwendet, wenn er Bezüge zwischen Gestern und Heute herstellt und den Leser zu differenzierter Wertung fordert.
Stephan Hermlin
liest aus seinem Buch „Abendlicht"
Aus einer umfangreichen Lesung Stephan Hermlins wurde jener Abschnitt ausgewählt, in dem der Autor erzählt, wie er den Weg in den Kommunistischen Jugendverband fand und damit eine Entscheidung traf, die für sein weiteres Leben bestimmend wurde. Dieser Ausschnitt aus dem autobiographischen Bekenntnisbuch läßt durch den Vortrag des Autors die Vorzüge der Prosa Hermlins lebendig werden: die klare und prägnante Gedankenführung ebenso wie eine durchgefeilte und sensible Sprache.
Willi Bredel
liest aus seiner Erzählung „Frühlingssonate" „Frühlingssonate" nennt Willi Bredel das Erzählstück, das er dem IV. Kapitel seines Romans „Ein neues Kapitel" (1959) vorangestellt hat. Inzwischen ist es als eigenständige Erzählung bekannt und fehlt in kaum einer Anthologie zur sozialistischen Erzählprosa nach 1945.
Das merkwürdige Verhalten des sowjetischen Hauptmanns Pritzker im Hause des deutschen Professors Rinberger, dasunsein Menschenschicksal und zugleich die durch den faschistischen Krieg belasteten Beziehungen zwischen deutschen und sowjetischen Menschen tiefer begreifen läßt, erschließt sich dem Hörer in dieser Bedeutsamkeit durch den Vortrag des Dichters auf besondere Weise. Der Gewinn liegt darin, daß die im Text enthaltenen vielschichtigen Beziehungen zwischen Autor und Erzähler, zwischen Erzähler und den Figuren uns durch die Interpretation des Autors nahegebracht weiden.
Da die Erzählung nur unwesentlich gekürzt wurde, kann die Lesung im Prozeß der Werkaneignung eingesetzt werden, von der Einführung bzw. Hinführung, der Erstrezeption bis zum Erschließen der novellistischen Erzählung. Gleiches gilt auch für das im Werk angesprochene Musikstück, das Adagio aus der „Frühlingssonate" von Ludwig van Beethoven, mit der die Lesung ausklingt.
Prof. Dr. sc. Bütow
Auswahl und pädagogische Fachberatung: Prof. Dr. sc. Wilfried Bütow
Regie: Leni Lopez
Redaktion: Dr.Angela Rückert
Titelseite: Anna Seghers
Foto von Klaus Morgenstern
Als Unterrichtsmittel zugelassen durch das Ministerium für Volksbildung, Hauptverwaltung Unterrichtsmittel und Schulversorgung.
Entwickelt von der Akademie
der Pädagogischen Wissenschaften der DDR, Institut für Unterrichtsmittel.

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ArtikelnummerSchola 8 07 146
ProduktnameLiteraturunterricht, Klassen 9 und 10
Preis24,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretVarious
Name - TitelLiteraturunterricht, Klassen 9 und 10
LabelAndere
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1989
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)

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