Reinhard Walter - Lights - Jazz Projekte

Lights - Reinhard Walter - Jazz Projekte

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Lights - Reinhard Walter - Jazz Projekte

Amiga Jazz Serie

Seite 1
Lights
Komposition:. Reinhard Walter/Volker Schiott
Reinhard Walter (keyb) Volker Schiott (fl, ss, as)
rec. 8.7.1986
Seite 2
Das Tal  
Komposition: Reinhard Walter
Reinhard Walter (keyb)
rec. 25.1.1986.

MUSOS    8:40 Komposition: Reinhard Walter
Reinhard Walter (p)
Horst Würzebesser (b)
Dieter Keitel (dr)
rec. 25.1.1986

Your Touch  
Komposition: Reinhard Walter
Reinhard Walter (keyb) rec. 23.10.1986
Aufnahmen: Rundfunk der DDR
Produktion: Walter Cikan
Redaktion: Jürgen Lartz

Seit 25 Jahren gehört er zur hauptstädtischen Jazzszene: Reinhard Walter, Pianist, Komponist, Arrangeur und unermüdlicher Spiritus rector unterschiedlichster Jazz-Projekte.
„Lights" - Lichter, das klingt wie ein programmatischer Titel für die Musik des von Geburt praktisch Blinden, der sich seine Anerkennung hart erkämpft und erstritten, vor allem aber erspielt hat. Am 3. November 1940 ist er in Görlitz geboren, und dort hat er auch die Grundschule absolviert.
Um 1960 ist Görlitz eine der Hochburgen des Jazz in unserem Land. Hier ist das Eberhard Weise-Orchester zu Hause, aus dem sich wenig später das Manfred-Ludwig-Sextett mit Manfred Schulze und Ernst-Ludwig Petrowsky formiert, die wichtigste Keimzelle für die Entwicklung des DDR-Jazz in den nächsten Jahrzehnten. Reinhard Walter, der seit seinem achten Lebensjahr Klavier spielt, ist einer der begeisterten Zuhörer bei den alljährlichen Treffen der Jazzmusiker in seiner Heimatstadt. Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit beginnt er, die faszinierende Welt des Jazz für sich zu erschließen, die Sprache dieser Musik zu erlernen und zu gebrauchen „wie eine Muttersprache".
Nach dem Abitur in Königs Wusterhausen arbeitet er in Berlin als Studioassistent beim Rundfunk, musikalisch noch ein blutiger Amateur, wie er selbst meint, aber schon damals ein zupackend swingender Pianist mit unüberhörbar garnerischem Einschlag. Nach dem Cool Jazz ist nun der Hard Bop die dominierende Stilrichtung jener Jahre. Die Sessions im „Blumengarten" an der Berliner Wuhlheide, im „Alt Bayern" und in der „Melodie" am Bahnhof Friedrichstraße gehören heute zur Jazz- ... Historie unseres Landes. Reinhard Walter hat seinen durchaus eigenen Anteil an dieser Geschichte. Vom „funkigen" Mainstream dringt er - den führenden Jazzmusikern gleich, die diese Entwicklung bestimmen - weit in die Gefilde freier Improvisationsformen vor, erprobt alle Mittel der ungeahnten neuen Spielfreiheit, die für ihn indessen nie Formlosigkeit bedeutet. Mit ersten Rundfunkproduktionen und seinen Auftritten 1974 in Prerov (CSSR) und beim Warschauer Jazz Jamboree 1978 erreicht er auch internationale Beachtung. In den achtziger Jahren findet er allmählich zu den Fusionsformen, die sein musikalisches Porträt auf dieser Platte ausmachen.
Eine kontinuierliche Weiterentwicklung ist charakteristisch für Walters sich wandelnde musikalische Auffassung wie für seine Lebenshaltung. Er ist eine selbstbewußte Persönlichkeit; jede Art von Selbstzufriedenheit ist ihm fremd. Das ständige Experiment bleibt untrennbarer Bestandteil seiner Musik. „Am Abend ist man klüger als am Morgen" - diese Maxime gilt ihm für jeden einzelnen Tag. Professionalität und Liebhaberei, Beruf und Berufung treffen bei seiner Arbeit als Toningenieur und als Musiker, der sein Studium an der Musikhochschule „Hanns Eisler" als Pianist und Diplom-Tonmeister abgeschlossen hat, zusammen.
Bei den ersten DDR-Jazztägen im Dezember 1985 in Weimar ist Walter mit seinem Trio und der von ihm entdeckten, geförderten und geforderten neuen Stimme Pascal von Wroblewsky dabei; ein halbes Jahr später präsentiert er die junge Sängerin auf der JAZZBÜHNE BERLIN '86 in einem neuen Projekt. Der Cellist Jens Naumilkat, der Gitarrist Wolfgang Schmiedt, in erster Linie aber Horst Würzebesser am Baß und Dieter Keitel, einer der vielseitigsten Schlagzeuger der DDR-Szene, gehören zu Walters ständigen Begleitern. „Musos", die Muse, ein Thema in freier Phrasierung und mit frei improvisierten Teilen, dem Wechsel von Tonalität und Atonalität, von Metrum und Puls demonstriert die musikalische Tendenz des Trios.
Die Titelseite „Lights" stellt hingegen Walters instrumentale Intentionen vor, die Annäherung an sein Klang-Ideal im Zusammenspiel mit einem so begabten Holzbläser wie Volker Schiott (geb. 1958), das Walter besonders schätzt. Die hier als „instant composing", in der Augenblickskomposition entstandene Verschmelzung verschiedenartiger Elemente, von Neuer Ästhetik und Minimal Music beeinflußte „schöne" Klänge,   , hält er für seine kreativste Ausdrucksmöglichkeit, in der sich seine Haltung zu Musik als ein vorwiegend emotional geprägtes, gewissermaßen irrationales Verständigungsidiom niederschlägt. Eine solche Erweiterung -menschlicher Lautäußerung ergibt sich für einen Pianisten nicht auf so direktem Wege wie durch die Tongebung beim Bläser, sie drückt sich vielmehr aus in der Gestaltung der Dynamik, in den Miniphrasen (Melismen) der von Walter aufgebauten Spannungs-bögen. Nicht von ungefähr bekennt er seine Vorliebe für die perfekte „Sprechweise" eines Keith Jarrett.
Auch in den Solobeiträgen wird Walters Hang zu erzählender Musik deutlich, in der impressionistischen Naturstimmung „Das Tal" oder in seiner eigenwilligen Adaption lateinamerikanischer Musik ä la Chucho Valdes' „Irakere". Die Elektronik des DX-7-Synthe-sizers gerät ihm dabei nicht zum Selbstzweck; der Computer ist nur Spiel- (und in seiner sonstigen Arbeit Kompositions-) Hilfe.
„Lights" stellt Zwischenergebnisse in einem andauernden Prozeß vor, Lichtpunkte in einem Kontinuum: die Musik Reinhard Walters im Sommer 1986.
Jan Eik               

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 56 221
ProduktnameReinhard Walter - Lights - Jazz Projekte
Preis15,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretReinhard Walter
Name - TitelLights - Reinhard Walter - Jazz Projekte
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1986
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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