Liedehrlich

Liedehrlich

Der arme Schwartenhals

Der Bettler

König von Preussen

Ade, mein Lieb

Der Fuggerin Tanz

Hansel, dein Gretlein

Brantweinlied eines Schuster

Lauf, Müller, lauf

Wohl dem, der für die Dummheit glüht

Der Lumpensammler

Meiner Mutter Schnee

Altdeutscher Tanz

Marielied

Muckerlied

Lied vom Clown

Tanz, Mäglein, tanz

Sind wir nicht die Musikanten

Der Winter ist gegangen

Wer sie schon einmal im Konzert erlebt hat, weiß „Liedehrlich", das ist kein Liedermuseum-, und schon gar keine sogenannten „volkstümlichen Weisen". „Liedehrlich", das sind drei Geraer, die gern Bier trinken und noch lieber eine „Musi" machen, am liebsten aber, wenn es ginge, beides zusammen.
Doch sie sind „Profis" und Eingeweiht« wissen: Gitarren und andere Instrumente „zupfen" sich nicht von allein. So, wie es bei den Dreien zu hören ist, schon gar nicht. Da ist zuerst einmal Arbeit. Üben und Proben. Allein zu Hause und zu dritt. Es war ein langer Weg, bis die Drei sich im Januar 1978 ihren Namen gaben, bis sie den Berufsausweis hatten, bis sie 1980 freischaffend wurden, Rundfunk- und Fernsehproduktionen folgten und schließlich diese LP, die nur einen Ausschnitt aus einem Repertoire bieten kann, das inzwischen mehr als zwei Stunden füllt.
Sie singen und spielen deutsche Volkslieder und -tanze aus vier Jahrhunderten, bittere und fröhliche, trunksüchtige und ernste, Liebeslieder und, und .... Die ganze Skala der Äußerungen eines Volkes in guten und schlechten Stunden. Und bei „Liedehrlich" klingen die Lieder, als ob sie von uns sind, heutig, obwohl uralt.
Sie haben es sich nicht leicht gemacht und die Lieder beim Wort genommen. Sie pfeifen auf Authentizität und das nicht schlecht. Ein Wiederbelebungsversuch in Liedern? Das auch. Aber
wenn man die Lieder aus dem Munde der drei hört, hat man das Gefühl, so haben diese Lieder schon immer gelebt.      .
„Liedehrlich" das sind: Kay Frotscher, Jürgen Quarg und Stephan Krawczyk. Alle drei bärtig, alle drei Familienväter, und alle drei Musikanten und Sänger, denen die Beschäftigung mit alten Liedern kein Eingraben in die Vergangenheit, sondern  ein Ausgraben, Auffinden unserer Wurzeln ist. Und daß sie dabei nicht stehen bleiben, hat Stephan 1981 in Frankfurt/O. beim Chansonwettbewerb vorgeführt. Er bekam den Preis des Ministers für Kultur. Die anderen beiden waren mit von der Partie. Ein paar dieser Lieder sind auch auf der Platte zu hören. (Meiner Mutter Schnee, der Bettler, Marielied, Lied vom Clown) „Liedehrlich"s sind in Jugend- und Studentenklubs, auf Festivals, in großen und kleinen Sälen zu hören. Von Rentnern bis hin zu den Aller -kleinsten werfen sie sich mit Kraft und Erfolg ins Zeug. 1982 erhielten sie beim III. Puppentheaterfestival der DDR in Magdeburg zusammen mit der Geraer Puppenbühne „Oestreich-Ohnesorge" einen der drei Hauptpreise für die Inszenierung „Die Prinzessin mit dem Echo" zu der sie alle Kompositionen schufen und in den Vorstellungen spielten, unter anderem auch auf Gastspielen in der CSSR und in Bulgarien.
Werner Bernreuther