Lester Young

Lester Young

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Amiga Jazz Serie
Lester Young

Seite 1
Just You, Just Me (Take 1)
Komposition: J. Greer/R. Klages

Just you, Just Me (Take 2, Original)
Komposition: J. Greer/R. Klages

I Never Knew  (Take1)
Komposition: T. Fiorito/G. Kahn

I Never Knew (Take 2, original)
Komposition: T. Fiorito/G. Kahn

Afternoon Of A Basie-Ite (Take 1)
Komposition: L Young

Afternoon Of A Basie-Ite (Take 2. Original)
Komposition: L. Young 3

Sometimes l'm Happy (Original)
Komposition: V. Youmans/I. Caesar

Seite 2
After Theatre Jump (Take 2 Original)
Komposition: D. Wells

Six Cats And A Prince (Take 3, Original)
Komposition: B. Clayton

Lester Leaps Again (Take 1, original)
Komposition: B. Clayton

Destination K. C. (Take 1)
Komposition: B. Clayton

Destination K. C. (Take 2, Original)
Komposition: B. Clayton
Zu Titel 1 bis 7:
The Lester Young Quartett:
Lester Young (ts). Johnny Guamieri (p), Slam Stewart (b),
Sid Catlett (dr)
rec. 28. Dezember 1943
Zu Titel 8, 9,11 und 12:
The Kansas City Seven:
Bück Clayton (tp), Dickie Wells (tb), Lester Young (ts), Count Basie (p), Freddie Green (g), Rodney Richardson (b), Jo Jones (dr),
rec. 22. März 1944
Zu Titer 10:
The Kansas City Five:
Lester Young (ts), Count Basie (p), Freddie Green (g),
Rodney Richardson (b), Jo Jones (dr)
rec. 22. März 1944

Übernahme von Phonogram Hamburg
Sich die Evolution des Jazz ohne das Saxophon und dessen Entwicklungsstufen vorzustellen, erscheint heutzutage geradezu paradox. Geht man jedoch auf die Zeit vor und um die Jahrhundertwende zurück, so wird augenscheinlich, daß sich der ganze alte Jazz im wahrsten Sinne des Wortes ohne dieses Instrument abgespielt hat. Der Bläsersatz der ehrwürdigen Bands in New Orleans setzte sich nämlich prinzipiell aus Trompete oder Kornett, Posaune und Klarinette zusammen. Erst als durch Schließung des Vergnügungsviertels „Storyville" im Jahre 1917 -bedingt durch den Eintritt der USA in den 1. Weltkrieg - die Jazzentwicklung schwerpunktmäßig nach Chicago verlagert wurde, erweiterte sich die klassische Besetzung um das Alt- bzw. Tenorsaxophon. Je mehr der Übergang von der kollektiven Improvisation hin zum Solovortrag tendierte, um so mehr wurde das Saxophon im Jazz heimisch. In den Anfängen spielte sicherlich der gewisse Reiz des Neuen und Exotischen mit, doch letztlich erkannte man sehr schnell, welche Möglichkeiten gerade das Saxophon als Soloinstrument in sich barg.
Der, der ihm als erster zu einer gleichberechtigten Stellung verhalf und folglich als Primus unter den stilbildenden Tenorsaxophonisten gilt, ist Coleman Hawkins. Er hat auf alle, die nach ihm kamen, einen so spürbaren Einfluß ausgeübt, daß man lange Zeit annehmen mußte, dies sei die wohl einzige Intonationsmöglichkeit. Doch mit dem Erscheinen Lester Youngs' in den 30er Jahren auf der Jazz-Szene gab der zweite große Swing-Tenorsaxophonist durch eine grundlegend andere Auffassung der Entwicklung neue Impulse und stellte der bisher allgemeingültigen Hawkins-Spielweise - gekennzeichnet durch eine robuste, vibratoreiche Tongebung - die eigene vibratolose und immer ein wenig hinter dem Beat herschleppende Spielauffassung entgegen. Wie die meisten bahnbrechenden Neuerer, so mußte auch Lester Willis Young, geboren am 27. August 1909 in Woodville/Mississippi in der Nähe von New Orleans, einen beschwerlichen Weg bis zur endgültigen Anerkennung gehen. In seiner frühen Kindheit machte er Bekanntschaft mit dem musikalischen Treiben in der Stadt am Mississippi-Delta, lernte so, ob beim Karneval, dem sogenannten Mardi Gras, bei den Straßenumzügen oder den Funerals, den Beerdigungen, die Vielfalt der Sitten und Gebräuche seines Volkes kennen. Interesse an der Musik und Anleitung durch seinen Vater, der ebenfalls als Musiker bekannt war, hielten ihn zur zielstrebigen Arbeit an. Mit 13 Jahren wandte sich Lester dem Altsaxophon zu, nachdem kurzzeitige Versuche mit dem Schlagzeugspiel gescheitert waren. Sein erstes Engagement bei den Art Bronsons' „Bostonians" 1929/30 erhielt er jedoch als Baritonsaxophonist. In der Band des legendären New Orleans-Kornettisten Joe King Oliver, in der er Anfang der 30er Jahre Mitglied war, wechselte Lester Young zu seinem eigentlichen Instrument. Weitere Stationen auf seinem musikalischen Lebensweg waren die Orchester von Walter Page und Bennie Moten, bevor er mit dem Mann zusammentraf, der für ihn die wichtigste Persönlichkeit in seinem Leben darstellen sollte - Pianist und Bandleader Count Basie. Einem außergewöhnlichen Umstand zufolge war die erste Begegnung leider nur von kurzer Dauer. Coleman Hawkins, damals der große Solist im berühmten Fletcher Henderson-Orchester, verließ 1934 die Band, um für längere Zeit nach Europa zu gehen. Dem Wunsche Hendersons' entsprechend begab sich Lester Young nach New York, um bei dem zukünftigen Chef eine Kostprobe seines Könnens abzugeben. Der Abstecher endete schließlich mit einem Debakel für beide Seiten. Die Mitglieder der Henderson-Band, seit Jahren an die Hawkinsche Spielweise gewöhnt, erwarteten einen gleichwertigen „Ersatz" und nicht einen Tenoristen, dessen Tongebung mehr dem eines Altsaxophonisten entsprach. Um eine Enttäuschung reicher, verließ er kurzerhand New York und kehrte nach Kansas City zurück, aber nicht,     , um sich wieder Basie, sondern Andy Kirks' „Twelfe Clouds Of Joy" anzuschließen. Als der „Count" 1936 eine neue Band formierte, war schließlich Lester mit von der Partie. Als Improvisator von außergewöhnlich schöpferischen Fähigkeiten fühlte sich Lester Young von jeher mehr in den Combos als den Big Bands heimisch. Daß er dennoch bei Basie seine Erfüllung fand, hatte vielerlei Gründe. Zum einen konnte Lester seine stilistischen Vorstellungen in vollem Umfange verfolgen, zum anderen ergaben sich durch Bildung der „Kansas-City-Gruppen" aus Musikern der Basie-Band stets Spielmöglichkeiten in kleiner Besetzung. Jene Aufnahmen auf der zweiten Seite dieser Schallplatte gehören zu den letzten, die mit ihm unter diesem Etikett eingespielt wurden. Eine Stimulanz besonderer Art bedeutete für ihn letztlich im Saxophonsatz des Orchesters das ständige Auseinandersetzen mit Tenoristen der Hawkins-Schule - einem musikalischen Konzept, dem Basie bis auf den heutigen Tag treu geblieben ist. Lester Young setzt in seinem Spiel die Tradition der frühen großen Solisten des Jazz fort, indem er sich gleichfalls als einfühlsamer Begleiter von Vokalistinnen und Sängern einen Namen machte. Speziell die Aufnahmen mit Jimmy Rushing und vor allem Billie Holiday, der er seinen Beinamen „Pres" verdankt, sind klassische Beispiele der Swingepoche.
Trotz seiner Bindungen zum „Count" verließ Lester 1940 das Orchester und stellte eigene kleine Combos zusammen. Aus jenen Jahren stammen die Aufnahmen der ersten Seite der Schallplatte. Im Kreise hervorragender Begleiter präsentiert er sich als Musiker mit schier unerschöpflichen Einfällen, als einer der vitalsten Improvisatoren seiner Zeit.
So, wie Coleman Hawkins die erste Generation der Tenorsaxophonisten beeinflußt und dem weiteren Entwicklungsverlauf seinen Stempel aufgedrückt hat, so ist Lester Young das wichtigste Bindeglied zwischen Tradition und Avantgarde. Eine Vielzahl Schüler, vor allem weißer Hautfarbe, fühlen sich ihm stilistisch verpflichtet, allen voran die Tenoristen
der „Four-Brothers" im Woody Herman-Orchester des Jahres 1947 (Stan Getz, Zoot Sims und Herbie Stewart). Ihm phrasierungsmäßig am nächsten kam jedoch Paul Quinichette, der Jahre später schließlich Lesters' Platz im Count Basie-Orchester einnehmen sollte.
Dem Neuen stets aufgeschlossen, war Lester Young nicht selten in „Mintons' Playhouse" bei den nächtlichen Jam Sessions zu finden, um im damaligen Mekka des modernen Jazz mit Musikern wie Dizzy Gillespie, Thelonious Monk u. a. zusammenzuspielen.
Einen Stop setzte im Herbst 1944 die Einberufung zum Militär - für ihn der wohl schwierigste Abschnitt im bisherigen Leben -, der für die Zukunft nicht ohne Widerhall bleiben sollte. Jazz-Kritiker Nat Hentoff, gleich ihm in Fort McLellan in Alabama stationiert, weiß zu berichten, „daß es Lester auf Grund seiner Sensibilität äußerst schwer hatte und wegen mangelnden Anpassungsvermögens vom Wehrdienst sogar befreit werden sollte". Nach der Entlassung aus der Armee gehört er zum exklusiven Solistenkreis von JATP („Jazz At The Philharmonie"). Trotz finanziell gesicherter Existenz war es Lester Young infolge eines zerrütteten Gesundheitszustandes nicht vergönnt, seine schöpferischen Kräfte auf die Dauer neu zu aktivieren. Einen Lichtblick und Neubeginn stellten noch einmal jene Studio-Schallplattenaufnahmen dar, die unter „Jazz Giants '56" auf den Markt kamen. Doch der Erfolg war leider nur von kurzer Dauer. Seine Europatournee im gleichen Jahr mit Miles Davis und dem Modern Jazz Quartett ließen auch den künstlerischen Verfall deutlich zutage treten. Der letzte Lebensabschnitt Lester Young's entspricht in seiner tragischen Art und Weise dem des Altsaxophonisten Charlie Parker. Noch einmal rafft sich Lester zu Beginn des Jahres 1959 zu einer Europareise auf, um im „Blue Note Club" in Paris ein Gastspiel zu absolvieren. Sein gesundheitlicher Zustand läßt jedoch die Erfüllung des Vertrages nicht zu, und er muß nach New York zurückkehren. Einen Tag später, am 15. März 1959, wird Lester Young tot in einem kleinen Hotel aufgefunden.
Wolfgang Quander (1977)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 499
ProduktnameLester Young
Preis8,90 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretLester Young
Name - TitelLester Young
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1977
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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