Kurt Tucholsky - Lottchen Beichtet 1 Geliebten

Kurt Tucholsky - Lottchen Beichtet 1 Geliebten

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Kurt Tucholsky

 

Lottchen beichtet 1 Geliebten

Wo kommen die Löcher im Kase her?

Das Lächeln der Mona Lisa (Krtschil)

Gallettiana

Berliner Herbst

Danach (Krtschil)

Mutterns Hände

gesprochen von Annemarie Hase

gesungen von Willi Schwabe

Henry Krtschil, Klavier

 

„Wir sind fünf Finger an einer Hand“. Mit diesem Satz begann das Vorwort zu Tucholskys berühmten Buch „Mit 5 PS". Gemeint waren Ignaz Wrobel, Peter Panter, Theobald Tiger, Kaspar Hauser und „der auf dem Titelblatt" - Kurt Tucholsky. Unter diesen Namen sind in der „Schaubühne“, später in der „Weltbühne" zwei Jahrzehnte lang Theaterrezensionen, ungewöhnlich einfühlsame Buchbesprechungen, bissige Satiren und zündende Aufrufe, Gerichtsberichte und empörte Kommentare, politische Couplets und Chansons, zarte und freche Liebesgedichte und immer wieder kleine Geschichten aus dem Berliner Alltag erschienen. Ihre Zahl geht in die Tausende. Sie waren so verschieden, daß Weltbühnenleser an den damaligen Herausgeber Siegfried Jacobsohn schrieben, sie würden sein „geschätztes Blatt“ nur wegen der Arbeiten Ignaz Wrobels lesen, wogegen die Beiträge dieses unerträglichen Herrn Panter . . .

Als Siegfried Jacobsohn 1926 starb, übernahm für kurze Zeit Tucholsky die Herausgabe der „Weltbühne" und blieb ihr treuester Mitarbeiter bis zum Einbruch der Faschisten. Damals, 1926, war Tucholsky nicht mehr in Berlin. Er hatte Deutschland verlassen, weil er dieses Deutschland der Börsenjobber, der Neureichs und Raffkes, der ewig unbesiegten Leutnants und der schon wieder von Siegen träumenden Generäle nicht länger ertragen konnte. Nach Paris nahm er den Glauben mit an das andere Deutschland, das des „kleinen Mannes". Und 1929 schrieb er: „Wir haben das Recht, Deutschland zu hassen - weil wir es lieben." Er setzte hinzu: „Man hat uns zu berücksichtigen, wenn man von Deutschland spricht, uns: Kommunisten, junge Sozialisten, Pazifisten, Freiheitsliebende aller Grade; man hat uns mitzudenken, wenn „Deutschland" gedacht wird ..."

Kurt Tucholskys Liebe zu Deutschland hatte nichts gemein mit jenem verzückten Gehabe nationalistischer „Patrioten". Er liebte nicht ein deutsches Wesen, er liebte Menschen. Er heroisierte nichts und niemanden, weil er die Lüge in jeder Form verabscheute; er hatte den auch unter Künstlern nicht allzu häufigen Mut, selbst im scheinbar banalen Alltag genau hinzusehen und nichts als die Wahrheit zu sagen. Er sagte sie mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Die runzligen Hände der Arbeiterfrau verschönen und verjüngen sich, wenn er aufzählt, was sie ein langes Leben lang verrichtet haben - „alles mit deine Hände". Selbst die Wehmut über Vergänglichkeit und Tod wird von Heiterkeit umspielt, wenn Tucholsky den Herbst der Fliegen besingt. Die bittersten Erfahrungen wurden noch gemildert von seiner Lebenslust, von seiner Zuversicht und Güte.

Erst als die Nazis siegten, verlor Tucholsky den Mut. Er war ein Einzelgänger und hatte immer geglaubt, allein kämpfen zu können. Als aber kein Ruf mehr hinüberdrang, als kein Echo mehr möglich war, gab Kurt Tucholsky auf. Er verstummte und nahm sich am 19. Dezember 1935 das Leben.

Roland Links

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ArtikelnummerLitera 7 60 035
ProduktnameKurt Tucholsky - Lottchen Beichtet 1 Geliebten
Preis24,90 €
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InterpretAnnemarie Hase, Willi Schwabe, Henry Krtschil
Name - TitelKurt Tucholsky - Lottchen Beichtet 1 Geliebten
LabelAndere
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1965
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)

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