Kurt Demmler - Lieder

Kurt Demmler - Lieder

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Kurt Demmler - Lieder

Lied an Den Neuen Tag

Nachtlied Eines Diplomlandwirtes

Die Jazzmusik Des Fabian Scheinemann

Herbstlied

Davon, Was Diesem Und Auch Jenem Mädchen Beim Wäscheaufhängen Passieren Kann

Gretchenfrage

Eine Kleine Wahlrede

Lied Aus Dem Fahrenden Zug Zu Singen

Lied Vom Feuertod Einer Lieben Guten Tante

Die Alter-Nativ

Pas De Deux Im Zwiebelmond

Schniegelscher

Ho Chi Minh

Auf Montage

Es kann nicht damit beginnen, daß man sich hinsetzt, weil man sich vorgenommen hat ein Lied aus dem neuen Tag zu schreiben. Es beginnt ganz anders. Es beginnt vielleicht damit, daß man Lust bekommt, mit der Sprache zu Jonglieren. Reime und Rhythmen. Kleine Bemühungen auf dem Schulheftlöschblatt Ganz von alleine. Erstes Handwerk. Ganz anders: das Klavierüben. Das wird einem aufgezwungen Das haßt man. Und doch, es gehört schon dazu Zweites Handwerk. Es beginnt mit dem Handwerk, Die Sprache ist aber keine Sache für sich. Auch die Musik nicht Damit sagt man etwas, drückt man sich aus, gibt man etwas weiter. Erste Inhalte: Man entdeckt seine Gefühle Mächtige Gefühle, da reichen die größten Worte kaum Opern wird man mal schreiben, nicht wahr. Die ersten Arien sind fertig, jedenfalls fast Und noch etwas: Man wird sie selber singen, später, nach dem Stimmbruch.
Immer schon wollte Ich, neben dem Autor, auch Interpret sein. Was Ich mit dem Text ausdrücke, mit der Musik unterstreiche, soll meine Interpretation vollenden. Ein Allesauseinemgußverfahren. So erst kann ich genau das sagen, was Ich sagen will (Siehe unten: Bald merkte Ich, es gehört noch mehr dazu.) Also erlernt man noch ein drittes Handwerk, erlernt man den Auftritt Gedichtaufsagen. Volkstanzgruppe; Kinderchor; Solistenstudio; Laienspiel; Kabarett Alles macht man mit. Mit siebzehn singt man dann tatsächlich auf einigen Konzerten mit einem richtigen Sinfonie-Orchester
Und außerdem macht man natürlich Tanzmusik, viele Jahre.
Nach dem Abitur Bewerbung als Sanger beim Erich Weinert-Ensemble. Große Enttäuschung: abgelehnt Nun steht in meinem Ausweis Arzt nicht Stückeschreiber, Opernkomponist oder Sänger. Aber was gewisse Kindheitspläne betrifft: Ich habe sie nie aufgesteckt Man kann nicht sagen, wann man das erste Lied geschrieben hat. Mit fünfzehn meint man, man hätte es mit elf getan. Mit zwanzig meint man, es wäre mit neunzehn gewesen. Und heute fragt man sich, ob mans überhaupt schon geschrieben hat. Das macht das Wachsen der Maßstäbe, die man sich selber setzt Zuerst genügt einem schon eine gereimte Liebeserklärung. ein nicht mal unbedingt treffender Spottvers auf einen Mitmenschen, ein bißchen romantische Weltenflucht Da ist ein Abendrot, in dem man Schwalbe sein möchte, fliehen aus dem Stein der Stadt Da ist eine Bekanntschaft die man auf dem Tanzsaal macht und die erst schön wird, später, auf dem Nachhauseweg. Da ist ein Tränenkullern in den Dünen an der Ostsee, vom Geruch des Zwiebelmondes. Da ist ein Pflaumenfan oder auch ein kleinlicher Gedanke um zwei Alternativen. Ach, es berührt einen ja so vieles! Und nicht nur die Natur und die Liebe. Da entdeckt man Falschheit um sich her, Eitelkeit und Prüderie, Dummheit und Egoismus. Und man schließt sich nicht aus, beileibe nicht man ist einer von denen, ist selbst mitunter ein kleiner Hansel, Schniegel-scher und Scheinemann (siehe Platte). Stürmisch nimmt man den Kampf auf. Ohne Rücksicht auf Verluste... und da überzieht man, leider oft die Sache. Ich war im dritten Studienjahr. Mein subjektives Wollen deckte sich keineswegs Immer mit den objektiven Auswirkungen meiner Lieder. Das Verlustrisiko meiner Kriegserklärungen an - wenn auch unbestreitbar vorhandene -Laster war zu groß. Ich wurde wachgerüttelt und nicht sehr sanft Es war nötig.
Man sah ja nicht alles von heute auf morgen ein. Aber da waren Leute, die sich mit einem beschäftigten, stritten, Leute, die Freunde wurden. Bis dahin hatte man seine Lieder - und was man dafür hielt - im stillen Kammerchen produziert Nun wurde die Diskussionsrunde zur eigentlichen Liedfabrik. Und nicht nur die Die Examensvier in Politischer Ökonomie konnte zwar nicht mehr ausradiert werden, trotzdem fand man noch mal zur gesellschaftswissenschaftlichen Literatur. So lernte ich mein viertes Handwerk und lernte es gebrauchen zum Liedermachen. Und langsam reifte die Möglichkeit ein Lied aus dem neuen Tag zu schreiben. Und sollte auf dieser Platte auch nur ein ernster Ansatz zu diesem Leed zu finden sein, Ich bleibe „auf Montage", denn ....es wächst das Herz, das sich dafür verbrennt es wächst die Kraft, die sich dafür verbraucht es wächst das Hirn, je mehr der Schädel raucht, ein jeder wachse, wie er es vermag, am neuen Tag. Ihn zu leben Ist kein Leichtes. Und sein Symbol Ist nicht die Hand im Schoß. Der neue Tag, auch er kennt Unerreichtes, auch er hat vierundzwanzig Stunden bloß."
Kurt Demmler (1971)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 236
ProduktnameKurt Demmler - Lieder
Preis12,95 €
LieferzeitIm Schallplattenladen Stralsund
InterpretKurt Demmler
Name - TitelLieder
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1971
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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