Klaus Lenz & seine Big Band - Aufbruch

Klaus Lenz & seine Big Band - Aufbruch

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Klaus Lenz & seine Big Band - Aufbruch

Blow out

Balkantanz

Aufbruch

Hallo, Igor

Ballade für zwei

Klaus Lenz-Big Band:
Klaus Lenz (Id, tp),
Max Pflugbeil (tp),
Claus-Dieter Knispel (tp, perc),
Signor Rotbarth (tp, fl-h),
Bernd Swoboda (tb),
Manfred Nytsch (b-tb),
Axel-Glenn Müller (ss, as, b-cl),
Helmut Forsthoff (ts, fl),
Rainer Gäbler (bars),
Wolfgang Fiedler (el-p, synth, org, p),
Jürgen Heinrich (g),
Jörg Dobersch (bg),
Dieter Ehrhardt (d, perc)
rec. November 1975, Berlin
„Die Big Bands von Klaus Lenz.' haben Tradition. Die diesjährige, die er länger zusammenhalten will als seine Orchester bisher, zeigt freilich eine besondere Note. In ihr spielt nicht mehr die Prominenz, sondern Jazzer, die die nächste Generation nach dem 35jäfingen Bandleader verkörpern, der sich schon immer um den Nachwuchs gekümmert hat, aber noch nie in solchem Maß." Das schrieb nach einem Konzert im November 1975 die Dresdner Zeitung „Union" unter der Überschrift „Lenz und die nächste Generation". Seine neueste Big Band hat Lenz im Spätsommer 1975 gegründet, und man muß ihm bestätigen, daß er mit sicherem Gespür die richtigen Leute fand. Hervorgehoben seien hier nur seine Kollegen im perfekten Trompetensatz Max Pflugbeil (ein hervorragender 1.Trompeter!), Claus-Dieter Knispel und Signor Rotbarth, der Posaunist Bernd Swoboda, der ausgezeichnete junge Keyboard-Spieler Wolfgang Fiedler, der Schlagzeuger Dieter Ehrhardt, der sich mittlerweile zum begabtesten Nachwuchs-Big-Band-Trommler bei uns entwickelt hat, und der Saxophonist Axel-Glenn Müller, der als wichtigste „Lenz-Entdeckung" der letzten Jahre dieser Platte (neben Lenz) auch als Komponist und Arrangeur seinen Stempel aufdrückt. Als „Gäste" kann man in der Besetzung nur die Saxophonisten Rainer Gabler und Helmut Forsthoff bezeichnen, die zeitweilig mit Lenz arbeiten. In seiner nun schon über anderthalb Jahrzehnte reichenden Tätigkeit als Leiter eigener Gruppen und Bands hat Klaus Lenz viele Sängerinnen und Sänger begleitet, unter anderen Etta Cameron, Uschi Brüning, Christiane Ufholz, Manfred Krug und Klaus Nowodworski. Sein Hauptaugenmerk galt und gilt jedoch der modernen Big-Band-Musik schlechthin. Mit dieser Langspielplatte erfüllt sich sein Wunsch nach Veröffentlichung einer Zusammenstellung von reinen Instrumentaltiteln, die das Niveau des populären Jazz in unserer Republik entscheidend mitbestimmen. „BLOW OUT" ist ein typisches Beispiel zeitgenössischer groß orchestraler Musik. Für einen modernen Sound sorgt - wie auch in den anderen Titeln - eine aufwendige Elektronik, die neben herkömmlichem Instrumentarium eingesetzt wird. Rhythmisch wird das Thema in unterschiedlichen Taktarten vorgestellt. Komponist Axel-Glenn Müller glänzt in einem großen Solo auf dem Altsaxophon.
„BALKANTANZ" verwendet Rhythmen der bulgarischen Folklore, wie sie zuerst erfolgreich von Don Ellis in den Jazz übernommen wurden. Klaus Lenz hat bereits früher Titel dieser Art geschrieben (vgl. „Reminiszenz an D. E." auf der LP „Klaus Lenz Modern Soul Big Band", Amiga 8 55 380); hier hören wir als Solisten den Posaunisten Bernd Swoboda, der früher .zu Beatensembles gehörte und nun zum ersten Mal jazzige Chorusse bläst, und Signor Rotbarth, einen hoffnungsvollen Nachwuchstrompeter, mit einem Flügefhornsolo im 9/4-Takt. „AUFBRUCH" gab der Platte ihren Namen; das Thema dieser gelungenen Komposition wird unisono von Sopransaxophon (Axel-Glenn Müller) und Tenor-saxophon (Helmut Forsthoff) vorgestellt und verarbeitet Elemente der arabischen Folklore. Müller verwendet in seinem Chorus das Sopransaxophon mit Oktavver-doppler. Nach Überleitungstutti steigert sich die Big Band zum imposanten Schlußeffekt, wobei mit dem Synthesizer parallel dazu eine atonale Nebenmelodie gespielt wird, der außerdem am Schluß (wie am Anfang) die Vision von Windrauschen zaubert.
„HALLO, IGOR" gehörte schon Ende der 60er Jahre   zum Repertoire der damaligen Klaus Lenz-Band. Es ist nicht nur das längste Werk auf dieser Platte, sondern auch die komplizierteste Komposition und das raffinierteste Arrangement. Lenz schrieb den Titel als Reminiszenz an Igor Strawinski, wobei er sich an dessen Melolodik und Harmonik anlehnte. Nach der Vorstellung des Motivs durch die Orgel spielen Flöte und Baßklarinette über einer ostinaten Baßfigur ein atonales Thema im 5/4-Takt. In Wolfgang Fiedlers Orgelsolo erscheint wieder das Grundmotiv, das durch die Bläser verdichtet wird und zum interessanten Schlagzeugsolo von Dieter Ehrhardt überleitet. Erneut erklingt das Motiv in verschiedenen Stufen und führt zu einem brillanten Tutti, das seinen Höhepunkt in vier gewaltigen Unisononoten findet und mit einem Gongschlag endet. Das Ganze wird schließlich durch einen langsamen Teil aufgelöst. Über einer ostinaten Baßfigur erklingt eine atonale Reihe, die sich immer mehr verdichtet und zu einem crescendoartigen Unisono-Finale steigert. Über all dem strahlt das sehr bluesig geblasene Tenorsaxophon von Helmut Forsthoff. Mit einer sparsamen Wiederholung des Anfangsthemas durch die Orgel klingt der Titel aus, in dem - und das ist ungewöhnlich bei Klaus Lenz -auch einige Takte Free Jazz vorkommen.
„BALLADE FÜR ZWEI", ein langsames, getragenes Stück, zeigt die lyrische Gestaltungskraft von Axel-Glenn Müller (Altsaxophon) und Wolfgang Fiedler (Elektro-piano). Hier wird deutlich, daß die Balladenform auch und gerade im heutigen Jazz nichts von ihrer Bedeutung verloren hat. Der Titel wurde mit Absicht an den Schluß der Platte gestellt, die damit in Ruhe ausklingt.
Werner Sellhorn (1976)

Mehr Informationen
ArtikelnummerAmiga 8 55 509
ProduktnameKlaus Lenz & seine Big Band - Aufbruch
Preis24,90 €
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InterpretKlaus Lenz & seine Big Band
Name - TitelAufbruch
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1976
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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