Kämpfendes Vietnam

KÄMPFENDES VIETNAM
A-Seite
Saigoner Kinder
(Reynolds - Natschinski / Reynolds, dt.: Kirmße)
Gisela   May

Partisanen
(Winter/Gould,  dt.:   Kirmße)
Horst Schulze

Vietnamesisches  Liebeslied
(Neef/E.   Claudius)
Angelica  Domröse

Dschungellied
(Schwaen / Kracheel)
Gerry Wolff

Mekong-Ballade
(Natschinski / Weisenborn)
Gisela May

So wie der Regen vom Himmel fällt
(S. Köhler/S. Köhler)
Gerry Wolff

B-Seite
Song vom Bambus
(Neef / E. Claudius)
Horst  Schulze

Vielleicht wird die Bombe schon scharf gemacht
(Berger - Kleye / Conrads)
Gisela  May

Schrei
(R. Zechlin/Preißler)
Horst Schulze

Willst du, daß wir weinen?
(Asriel/Kahlau)
Gisela  May

Hätte ich ein Netz
(Frohberg - Passage / Lindemann)
Gerry Wolff

Pauls Traum
(Schöne / Jones, dt.: Kahlau)
Horst  Schulze

Reisbauern, Kämpfer, Genossen
(Steglich / Borchert)
Gisela May

Orchester Gerd Natschinski

Der 1. Weltkrieg währte von 1914-18. Sein zeitenbewegendes Ergebnis — von den kriegführenden imperialistischen Mächten wahrlich nicht erträumt: die Große Sozialistische Oktoberrevolution.
Der 2. Weltkrieg dauerte von 1939-45. Er endete mit der Bildung acht volksdemokratischer Staaten in Europa, den Weg zum Sozialismus mit Erfolg beschreitend, vollendend, der Formierung junger Nationalstaaten in Asien und Afrika.
Der mehr als achtzigjährige Krieg Vietnams gegen französische Kolonialisten und japanische Eindringlinge wurde gekrönt durch die Gründung der Demokratischen Republik Vietnam am 2. September 1945.
Erneute Versuche, die junge Republik im Keime zu ersticken, endeten damit, daß Frankreich seine Herrschaft über Laos, Kambodscha und Vietnam aufgeben mußte (Genfer Indochina-Abkommen   1954).
Die USA — bereits seit 1950 Finanzier des schmutzigen Vietnam-Krieges — traten die Nachfolge des geschwächten französischen Imperialismus an. Die militärische Demarkationslinie am 17. Breitengrad zur Teilung des Landes mißbrauchend, bauten sie Südvietnam zur Aggressionsbasis aus. Seit 1961 in offenem Kampf mit dem Volk Südvietnams, wird das Ende des amerikanischen Imperialismus gleichermaßen schmählich und vernichtend sein. Mögen Napalm, Eskalation und Mord unermeßliches Leid bringen, ein Volk, das um seine elementaren Rechte der Freiheit und Unabhängigkeit ringt, ist nicht zu bezwingen. Die Lieder und Chansons dieser Zusammenstellung dokumentieren es. Der Kampf Vietnams ist ein gerechter: „Wir brauchen Reis, doch ihr gebt uns nur Steine" (Saigoner Kinder). „Der Jim und der John, was haben sie hier zu besorgen?" (Dschungellied). Der Widerstand gegen die amerikanischen Aggressoren ist zur Angelegenheit eines ganzen Volkes - mehr noch, zur Sache aller friedliebenden Menschen der Welt — geworden. „Wenn der reife Silbermond über dem Dschungel steht... ist mein Liebster nicht bei mir" (Vietnamesisches Liebeslied). Unmißverständ-lich wird im „Dschungellied" die Schuldfrage gestellt und beantwortet: „Profit bleibt einzig und allein den Wallstreet-Hyänen!" Das Ringen der „Partisanen", der „Reisbauern, Kämpfer, Genossen", ohne Pathos, wahrheitsgetreu und realistisch dargestellt, findet den Weg zum Herzen. Aus diesen Liedern und Chansons — getragen von Melodien herber, volksliedhaft-schlichter Schönheit und Kraft — spricht die Gewißheit, daß die, die heute im Namen des Abendlandes einem Volk ihren Stempel ins Fleisch brennen, einst dafür den Preis zahlen müssen.
Dem kämpfenden Vietnam gewidmet, ist diese LP ein Ausdruck brüderlicher Solidarität. Ihre Texte und Melodien erschüttern, ergreifen, mobilisieren: „Erst wenn Vietnam wieder Frieden hat, macht der Krieg den Rachen zu."
H. P. Hofmann