José Afonso - Grandola-Lieder Aus Portugal

José Afonso - Grandola-Lieder Aus Portugal

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José Afonso - Grandola-Lieder Aus Portugal

Seite 1
Grándola, vila morena
La no Xepangara (Dort in Xepangara) Arrangement: Fausto
Que amor náo me engana (Da die Liebe mich nicht enttäuscht) Arrangement: Jose Mario Branco
Paz, poeta e pombas (Frieden, Dichter und Tauben) Arrangement: Jose Mario Branco
O quefazfalta (Was nötig ist) Arrangement: Fausto
Só ouve o brado da terra (Es hört nur den Schrei der Erde) Arrangement: Fausto

Seite 2
Ailé, Ailé Arrangement: Fausto
Rio largo de profundis (Breiter Ruß des Schmerzes) Arrangement: Jose Mario Branco
Era um redondo vocabulo (Sie war ein Begriff) Arrangement: Jose Mario Branco
Venham mais cinco (Noch eine Runde) Arrangement: Jose Mario Branco
Tenho um primo convexo (Habe einen kriechenden Vetter) Arrangement: Fausto
A presenQa das formigas (Die Ameise auf dem Pfad) Arrangement: Fausto

Instrumentalgruppe
Leitung: Jose Mario Branco
(Titel 3, 4, 8, 9,10)
und Fausto (Titel 2, 5, 6, 7,11,12)
Eine ORFEU-Produktion, Porto

Jose Afonso ist ein echter Dichter und Sänger des portugiesischen Volkes. Tag und Nacht trat er auf, „um die Leute zu ermutigen", wie er selbst sagte, in Theatern, insbesondere jedoch auf improvisierten Kundgebungen, auf Plätzen großer Städte wie auch in Pinienwäldern vor einem halben Dutzend Holzfällern; in großen Sälen Lissabons wie auch vor portugiesischen Gastarbeitern in Westeuropa oder - wie Anfang 1975 - in Angola, wo er das Ziel eines Attentates von Reaktionären war, weil er öffentlich für die echten Interessen des angolesischen Volkes Stellung bezog.
Vielen Portugiesen war Jose Afonso schon vor dem 25. April bekannt, da er seinerzeit schon einige Bände Dichtungen und Schallplatten sowohl im Ausland als auch in Portugal veröffentlicht hatte. Damals konnte er in seinem Heimatland nicht öffentlich auftreten; aber er tat es - bedroht durch die politische Geheimpolizei PIDE/DGS - illegal und selbstverständlich vor aller Öffentlichkeit im Ausland. So stellte Jose Afonso seine Lieder in den Dienst des antifaschistischen Kampfes. In dem Lied „Der Tod kam auf die Straße", das er während der faschistischen Nacht verfaßte, klagt er die Mörder der kommunistischen Bäuerin Catarina Eufemia („... die Sichel einer portugiesischen Schnitterin"), des revolutionären Künstlers Jose Dias Coelho („... dein Blut, Maler, verlangt einen gleichen Tod wie deinen") und anderer bekannter Opfer der PIDE („... an der Straßenecke gibt es Gräber, und auf all denen blühen die Rosen einer Nation") an.
Während seines Aufenthaltes als Oberschullehrer der portugiesischen Verwaltung in Mocambique bekam er Berufsverbot, weil er seine Empörung gegen die Verbrechen des Kolonialismus nicht verschweigen konnte und die nahe Stunde der Befreiung verkündete, wie z. B. in seinem Lied „Noch eine Runde für Fünf: „Hier ist kein Platz für Hurensöhne, und zwingt uns nicht, auf die Straße zu gehen und zu schreien, daß es schon Zeit ist, die Sachen zu packen und zu verschwinden." Jose Afonso ist nicht nur Dichter; er komponiert, was er singt, obwohl er nie Musik studiert hat. Oft benutzt er echte Volksmotive, wie das aus Alentejo in „Grándola, dunkle Stadt" oder aus Mocambique, z. B. in „Noch eine Runde für Fünf. Er interpretiert seine eigenen Werke, ist also ein echter Volkssänger. Sein künstlerisches Schaffen ist wie er selbst: einfach, aufrichtig, sympathisch, klar, revolutionär.
Er wurde im Bezirk Coimbra (inmitten Portugals, einer Landschaft mit hohen und kahlen Gebirgen) am 2. 8.1929 in einer mittleren Bauernfamilie geboren. Das kommt in seinem Lied „Der Aufschrei des Landes wird nur von dem gehört, der da geboren wurde; die Burschen ziehen in den Krieg, aber niemand sagt ihnen, wofür sie sterben" zum Ausdruck.
Unter großen finanziellen Schwierigkeiten legte er sein Abitur ab. Danach kam er an die Universität Coimbra, wo er das Fach Historische Philosophische Wissenschaft belegte. Dann folgte eine Zeit als Oberschullehrer bis zum Ende der sechziger Jahre, als er Berufsverbot erhielt, weil er sich den faschistischen Vorschriften und Lügen nicht beugen wollte. So zog er singend und als Gelegenheitsarbeiter durch Westeuropa und auch wieder nach Portugal, immer beschattet von der politischen Polizei - bis zum 25. April 1974. An diesem Tage ereignete sich folgende historische Denkwürdigkeit: Am 24. April 1974 um 22.45 Uhr strahlte ein Lissaboner Privatsender das Lied „Und nach dem Abschied" von Jose Niza und Jose Calado, gesungen von Paulo de Carvalho, aus, das als Signal zum Angriff für die Bewegung der Streitkräfte ertönte. Am 25. April 1974 um 0.20 Uhr bestätigte das Lied „Grándola, dunkle Stadt", verfaßt und gesungen von Jose Afonso, gesendet von einem anderen Lissaboner Privatrundfunk, den antifaschistischen Aufstand und erinnert somit an ein bedeutsames Ereignis im Leben des portugiesischen Volkes.
Während seines Besuches in der DDR (Leipzig 1974 und Berlin 1975) spürte Jose Afonso, daß ihm eine Welle brüderlicher Sympathie entgegenschlug. Er erklärte deshalb bei seiner Rückkehr nach Portugal: „Falls ich einmal gezwungen wäre, meine Heimat zu verlassen, würde ich die DDR wählen, weil ich mich dort wie zu Hause fühlte."
F. de F. Branco (1976)

Gestaltung: Gerd Semder Foto: Hartmut Schorsch

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ArtikelnummerAmiga 8 55 507
ProduktnameJosé Afonso - Grandola-Lieder Aus Portugal
Preis12,90 €
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InterpretJosé Afonso
Name - TitelGrandola-Lieder Aus Portugal
LabelAMIGA
MedientypLP / Vinyl 12"
Vinylgewicht pro Schallplatte140 gramm
Anzahl der Platten1
BeilagenKeine
Release-Datum1976
Allgemeiner PlattenzustandGebraucht
Zustand TonträgerVery Good + (Sehr gut)
Zustand CoverVery Good + (Sehr gut)
PlattenreinigungReinigung mit Plattenwaschmaschine Double Matrix Professionel Sonic (Clearaudio)
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